Wer hat den Balance-Automat erfunden ? |
Cleantex
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Die haben vielleicht auch Waagen verkauft ?
In der Ecke war echt was los, auch für den damaligen Gerichtsvollzieher
Leider findet man wenig über die genannte Firma, auch in dieser Übersicht fehlen sie.
https://mfm.uni-leipzig.de/hsm/hersteller.php
__________________ Viele Grüsse
Armand
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13.04.2017 14:16 |
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Cleantex
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Scheinbar hat Gustave Staar (Belgier und Erbauer von Fussballautomaten) 1931 einen Prozess gegen die Automaten&Sprechmaschinen, Leipzig
gewonnen, wegen dem Automat Hipp, Hipp, Hurra. Der durfte dann nicht mehr hergestellt werden.
Alles Infos die wahrscheinlich nur im "Automat" standen, von dem ich kein einziges Exemplar habe.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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13.04.2017 15:24 |
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Cleantex
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Hallo Joerg,
das mit dem Balance-Automaten 1927 war der richtige Weg.
Nämlich taucht 1928 eine Firma an der gleichen Adresse unter anderem Namen auf :
Erstaunlich, oder ?
Nach 1931 ist sie verschwunden, und ich habe mal die Adressen von 1930 gesucht,
unsere Firma und Schlegel.
Die Firma ist an einer neuen Adresse und nur 1930 gibt es bei Schlegels Adresseneintrag den Zusatz "Musikwerke", der verschwindet danach.
Natürlich kann man das personenbezogen nicht mit Sicherheit zuordnen, da müsste man schon im Handelsregister den Eintrag finden,
und da würde vielleicht ein Schlegel auftauchen. Aber wenn man sieht inwieweit Patent und Produkt übereinstimmen, gibt es für mich nur wenig Zweifel am Zusammenhang.
Schlegel war nach dem Krieg zwar nicht der erfolgreichste Automatenbauer, er hat aber die Basis für viele Produkte geschaffen Velomat, ---> Hoffmann ----> Neomat, Hellomat,
Veromat usw. beruhen auf der Schlegelmaschine. Und sogar die 3 Scheibenineinandermaschine hat er erfunden, wie Astoria Rubin usw. Genial, aber kein Geschäftsmann.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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16.04.2017 02:23 |
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Joerg
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Tja, da habe ich Ostern noch ein dickes Ei gefunden
Wahrscheinlich ist der „Original Balance-Automat" deutlich älter als 1927 oder 1930. Wenn alles klappt, kann ich in ca. einer Woche zeitgenössische Fotos des Automaten und eine ausführliche Beschreibung und Beurteilung präsentieren.
Es gibt eine Akte, wo der Hersteller (wer das ist, wird sich dann hoffentlich herausstellen), das Teil im Erfindungsjahr bei der Polizeidirektion vorstellte und die daraufhin ein umfangreiches Gutachten inkl. vieler Fotos gemacht haben. Die Akte gibt es noch und ich kann sie nächste Woche einsehen & teilweise kopieren.
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16.04.2017 13:52 |
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Cleantex
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Hallo Joerg,
das Ding knacken wir auch noch. Wenn es doch J&M sind, bin ich Haberbosch ein paar Blümchen schuldig.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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16.04.2017 17:30 |
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Joerg
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20.04.2017 17:46 |
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Cleantex
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Geil, da ist ja auch noch das Foto vom Automaten mit der zentralen Auszahlungsschale.
Bei der Version war ein Draht garantierter Gewinn. Dann bin ich mal gespannt.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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20.04.2017 17:52 |
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Joerg
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Ich habe mich jetzt mal grob durch die ganzen Akten gelesen. Die Informationen stammen aus einer Polizeiakte aus dem Jahr 1927. Es wurde entschieden, die Original-Balance-Automaten nach Prüfung als Glücksspiel zu verbieten. Daraufhin gab es einen regen Briefwechsel zwischen den Automatenfabrikanten, dem Innenministerium und dem Interessenverband der Automatenindustrie.
Die Geräte auf den obigen Fotos wurden alle durch die Balance-Automaten G.m.b.H. Leipzig produziert.
In einem Brief des Rechtsanwaltes der Balance-Automaten G.m.b.H. vom 22. Januar 1927 heißt es:
Zitat: |
Die im Verbande der Deutschen Automaten Interessenten organisierte Balance Automaten G.m.b.H. in Leipzig, Plagwitzerstraße 2a, stellt seit 1. September 1926 sogenannte Original-Balance-Spielautomaten fabrikmäßig her und hat im Jahre 1926 7.000 Stück derartige Apparate zum Preise von je 150 Mark für das Stück in ganz Deutschland verkauft.
... hier folgt einiges zum Verbot ...
Durch das Eingreifen sächsischer Polizeibehörden ist die Balance-Automaten G.m.b.H. Leipzig schwer geschädigt worden. Die Gesellschaft ist sogar genötigt worden, durch den behördlichen Eingriff den Betrieb stillzulegen, sodaß 300 Arbeiter nicht mehr voll beschäftigt werden können.
Der entstandene Schaden läßt sich auch durch nachträglichen Verkauf der nicht abgenommenen Apparate nicht wieder gutmachen, da die Erfahrung lehrt, daß sich Spielautomaten infolge der Konkurrenz höchstens 1 bis 2 Jahre halten.
..
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20.04.2017 21:57 |
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Joerg
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20.04.2017 22:04 |
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Münzy
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Sehr interessanter Faden !
Schön,dass es Leute gibt die solche Schätzchen ausgraben...
Die Idee mit dem Film ist top!
Meine Besetzung wäre:
Dirk Bielefeldt als Wachtmeister ( der, der Automaten prüfen muss )
Til Schweiger als Saboteur Langlotz ( der, der nuschelnd sabotieren soll und dies vergeigt,weil ihn keiner versteht )
und Armin Rhode als genialer aber völlig verzweifelterTüftler,Gründer und großer Vorsitzender der Firma Balance-Automaten..
Den Balance Automat spielt in meiner Besetzung natürlich Christine Neubauer,die spielt alles und immer und sonst haben wir ja auch niemanden mehr.
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20.04.2017 22:37 |
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