Holzbearbeitung -Fräsen- |
Cleantex
Moderator
Dabei seit: 14.04.2008
Beiträge: 9.473
|
|
Nicht nur bei den Automaten sind manchmal Holzteile zu ergänzen und zu erneuern, deshalb ist eine Oberfräse fast unersetzlich.
Das einfachste Werkzeug, in der Funktion (Schlussendlich nur ein Motor mit einer Spannzange) ist auch eines der Wichtigsten.
Ich wollte mal kurz vorstellen was ich so benutze.
Ein Frästisch ist eine tolle Sache, und dass es auch noch preiswert sein kann, zeigt dieses Teil zu 50 Euro! insgesamt.
Die geregelte 1000 Watt Oberfräse "Budget
" hat 36 Euro bei Praktiker gekostet und läuft tatsächlich rund, man kann ja solange
umtauschen bis es klappt
, die Verarbeitung ist eigentlich OK.
Der Tisch kommt von einer kleinen Firma in Frauenhand, "Buss-Design" und wurde bei Ebay für 14,95 Euro verkauft.
Geliefert wurden eine Tischplatte, ein Anschlag, eine Scheibe zum Fixieren der Fräse, 4 Klemmen, alles aus MDF und eine Menge Schrauben.
Ich habe schnell gemerkt dass das Befestigen der Tischplatte nicht so einfach sein würde, deshalb habe ich 2 weitere MDF-Längststreben von unten an die Platte geschraubt, und jetzt kann ich das Ganze einfach mit Klemmen an einer klappbaren Werksbank befestigen. Die Fräse hängt dabei zwischen den 2 Werksbankteilen.
Auch 3 Festhalteklemmen an der Fräse habe ich verbessert indem ich von unten Löcher hineingebohrt habe, die genau in die Führungshöcker einrasten, wo die Befestigung der Führungsschiene vorgesehen war.
So hängt die Fräse bombenfest und keine Klemme kann durch Vibrationen abgleiten.
Die "Budget" Fräse hat wie Viele ihres Schlages keinen Feststellschalter, somit wurde das Problem durch eine geeignete Wolfcraft-Klemme gelöst die auf den Schalter drückt.
Um bei Bedarf eine schnelle Notabschaltung zu haben wurden mit Metallwinkeln eine Steckdose und ein normaler
Feuchtraumschalter montiert.
Ausser dem Vorteil der schnellen Abschaltung kann man dann problemlos ein 10 Meter Kabel benutzen, so braucht man auch keine Verlängerung mehr. Ich bin damit sehr zufrieden. Ein Fingerschlaggehäuse habe ich auch mal damit gefräst.
Einen kleinen Bruder hat es vor kurzem gegeben, leider war der etwas teurer.
Es ist aber ein super Teil, Metabo 738, und ich will damit im Frühjahr das Spielfeld von der Replika fräsen. Sehr präzise und leichtgängig, das Eintauchen ist viel weicher und durch den schlanken Motor sieht man auch besser auf das Arbeitsfeld. Und der arme Stiefbruder muss nicht mehr umgebaut werden. Da der Metabo-Motor mit einem Bajonett-Verschluss gehalten ist, kann man ihn auch in einem geeigneten Ständer mit einer flexiblen Welle verwenden. Ob es lohnt ist eine andere Sache, Metabo ist teuer.
Cleantex hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:
__________________ Viele Grüsse
Armand
|
|
23.10.2009 11:52 |
|
|
Cleantex
Moderator
Dabei seit: 14.04.2008
Beiträge: 9.473
Themenstarter
|
|
Wie du schon sagst sind die Fräser relativ teuer. Ich habe aber einen guten Bestand von Hartmetall China-Fräser, gekauft um 2005, da war die Qualität noch OK.
Ich bin auch immer etwas am Schwanken ob ich grosse Löcher (ab 16mm) mit dem Forstnerbohrer oder mit der Fräse bohre. Das Zentrieren ist bei der Oberfräse immer das Problem (bei mir), da ist der Kopierfräser mit obenliegendem Ring schon etwas teuer.
__________________ Viele Grüsse
Armand
|
|
23.10.2009 17:40 |
|
|
silverball unregistriert
|
|
Für das einfache Schneiden von Löchern bietet sich dieser einfache Kreisschneider an. Wird zwar, je nach Material, keine große Reichweite haben, aber hat den Vorteil der stufenlosen Verstellung. (Oder hier bei meinem Maschinenhändler in etwas besserer Qualität...
)
|
|
23.10.2009 18:22 |
|
|
Cleantex
Moderator
Dabei seit: 14.04.2008
Beiträge: 9.473
Themenstarter
|
|
Hallo Gunnar,
China-Kreisschneider habe ich aus meiner Werkstatt verbannt
Sinngerecht müsste der Verkäufer sich nennen : volle-Unwucht-in-tueten
Ich habe noch einen Made in Germany den ich für Plexi usw. benutze, mit sehr langsamer Drehzahl ist es OK.
Aber der blend-a-med Bleistift weist schon sinngerecht auf ein neues Esszimmer hin, falls ein Schneidzahn abfliegt
Es geht mir eigentlich mehr um die Genauigkeit in der Bohrreihe.
Da ich das ganze Spielfeld nicht unter die TBM mit dem Koordinatentisch bekomme,
werde ich mir doch eine Schablone in Sperrholz forstern, besser als mit dem Koordinatentisch geht das nicht.
Dann kann ich mit dem beweglichen Ständer direkt durch die Schablone das Spielfeld anbohren.
Es gibt viele Möglichkeiten am Tisch, wie Kantenabtaster und Fühllehre. In der freien Natur mit der Fräse
Löcher exakt zu bohren ist wohl nicht die beste Variante.
Da die Forstner nicht an der Seite abtragen und an der Bohrmaschine arbeiten, scheint es mir noch immer das Einfachste.
__________________ Viele Grüsse
Armand
|
|
23.10.2009 20:52 |
|
|
Cleantex
Moderator
Dabei seit: 14.04.2008
Beiträge: 9.473
Themenstarter
|
|
Wenn man eine kleine handliche Oberfräse sucht hat man nicht viel Auswahl, es gibt noch die Metabo OF738 und man findet auch noch manchmal die Bosch POF600 ACE die nicht mehr hergestellt wird.
Beide haben starke Einschränkungen was die Zubehörteile anbelangt und wenn man das Kleingedruckte liest. Aber das empfiehlt sich bei allen Oberfräsen. So wird die kleine Bosch mit nur einer 6mm Spannzange ausgeliefert, wo 8mm ein Muss sind. Bei der Metabo ist die 8mm dabei, das war's dann auch schon.
In den Holz und Schreiner -foren liest man dann auch dass viele Profis ihr Zubehör selbst bauen, Beispiel Führungsschiene. FS's gibt es von fast allen Herstellern. aber eben nur einseitig.
Viele Modelle können verstauben und dann blockiert die Fräse mitten in der Arbeit. Auch verhindern sie kein Abkippen an der Kante.
Desshalb besteht eine Möglichkeit mittels 2 Brettchen oder ALU-Setzlatten, auf 30mm Distanz fixiert, und einer Kopierhülse von 30mm sich selbst solches Zubehör zu basteln. Das habe ich auch vor.
Leider steht man bei den Kopierhülsen bei den beiden zitierten Modellen in der Wüste. Bosch hat nur ein Modell mit 12mm ! Durchmesser, Metabo hat zwar eine 30mm Hülse für die OFE738, aber mit schmalem Rand und asymetrisch, beim Drehen der Fräse stimmt die Distanz nicht mehr und kann so zu seitlichem Versatz führen.
Ich bin zwar nicht so für den Milescraft Plastikkram, aber auch Schreiner benutzen die Milescraft -Sets, man staune.
Für 28 Euro kann man wirklich nicht mehr verlangen, 9 Kopierhülsen und 1cm dicke Plexiglas Bodenplatte.
Universal sind die Löcher zwar allerdings stimmt die Fixierung bei der Metabo nur an 2 Punkten (Festool, Makita und auch viele Baumarktfräsen sind besser gerüstet).
Ich kann aber problemlos in der Metabo-Bodenplatte ein Loch nachbohren.
Cleantex hat dieses Bild (verkleinerte Version) angehängt:
__________________ Viele Grüsse
Armand
|
|
08.11.2009 12:49 |
|
|
silverball unregistriert
|
|
Die Führungsschiene setze ich in den seltensten Fällen ein. Meist benutze ich bei Fräsungen in der Fläche und in gleicher Richtung zur Außenkante den Parallelanschlag.
Ansonsten tut es auch - wie du schon richtig schreibst - eine Alu-Kathete, bzw. eine Putzschiene. Die kann man mit zwei Schraubzwingen auf dem Brett befestigen und hier mit der geraden Kante der Oberfräsen-Bodenplatte entlangfahren. (Kraftvektor 45 Grad zur Schiene beim Vorschub) Dazu benötigt man in den wenigsten Fällen eine beidseitige Führung. Wichtig ist dabei allerdings, dass der Fräser scharf ist und man die endgültige Frästiefe in mehreren Schritten herstellt. Mir ist dabei der Fräser bislang noch nie aus der Spur gekommen.
Die Festo-Führungsschiene hat an der Auflageseite zwei durchlaufende Gummistreifen (gibt´s auch einzeln und als Ersatz), so dass das Teil bombensicher auf dem Werkstück liegt und während der Arbeit nicht verrutscht. (Ohne Klemmung!!) Hiermit könnte man auch ein Wegrutschen der Putzschiene während des Fräsvorganges verhindern.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von silverball: 13.06.2010 02:35.
|
|
08.11.2009 17:26 |
|
|
Cleantex
Moderator
Dabei seit: 14.04.2008
Beiträge: 9.473
Themenstarter
|
|
Man lernt doch nie aus, und bei mir ist was die Oberfräse anbelangt ein neues Kapitel dazu gekommen. Komischerweise gibt es in der Literatur wenig Hinweise darauf, nämlich die Relation zwischen Fräsendurchmesser und Frästiefe pro Arbeitsgang.
Die wird aber oft pauschal mit 4-6mm angegeben und da liegt der Hase im Pfeffer.
Normalerweise weiss ich was Gegenlauf und Gleichlauf bedeuten wenn man an einer Kante fräst und warum man normalerweise mit einer handgeführten Fräse im Gegenlauf fährt, all das ist breit beschrieben und hat man gelernt. Ebenso dass man bei kleineren Fräsern mit Höchstgeschindigkeit arbeitet, da ja die Messergeschwindigkeit vom Fräsendurchmesser abhängt.
Der Rede kurzer Sinn, ich habe mit einem 10mm Fräser einen Ausschnitt in Buche gefräst. Warum 10mm ?, ganz einfach um an den Innenecken eine möglichst kleine Rundung zu erhalten, ansonsten benutze ich gerne einen 12er.
Es ging um den Ausschnitt an dem vorgesehenen Gehäuse für die Replika, die Breite musste von 32cm auf 33cm erweitert werden. Also 5mm zuviel auf jeder Längstseite.
Ich habe mir gedacht zuerst nur 2,5mm Kantentiefe zu fräsen, um dann mit kleineren Schritten zu vollenden. Passiert ist es, dass ziemlich große Späne, ja Splitter abgeflogen sind
, aber ohne Unheil anzurichten.
Das fand ich nicht normal, und habe nach der Ursache gesucht, Fräser nicht scharf genug, falsche Geschwindigkeit, Vorschub. Aber alles war im grünen Bereich.
Ich habe mir dann überlegt was die Ursache sein könnte, Kanten hatte ich mit einem 10er (eigentlich Nutenfräser) noch nie geschlichtet. Dann ist mir die Lösung eingefallen und es ist ganz logisch. Wenn ich mit einem 10mm Fräser 2,5mm in einem Arbeitsgang abtrage, dann hat jede der beiden Fräserschneiden am Holzaustritt (Bei Oberfräse auf dem Tisch im Uhrzeigersinn) einen Winkel von 45° zum Holz, viel zuviel und somit reißt die Faser hier ab anstatt geschnitten zu werden. Ich habe also den Rest mit nur 1mm Tiefe in mehreren Arbeitsgängen abgetragen und es gab kein Problem mehr.
Wenn man jetzt eine Tabelle hätte mit Relation von Fräserdurchmesser zu Frästiefe beim Schlichten, aber die scheint es nicht zu geben.
Erstaunlich wenn man bedenkt welche Unmengen an Literatur es über die Oberfräse gibt.
4-6mm ? Beim Backen würde man sagen, eine Handvoll Mehl, das wäre genau so präzise.
__________________ Viele Grüsse
Armand
|
|
01.08.2014 06:48 |
|
|
Kellerkind
Mitglied
Dabei seit: 12.02.2016
Beiträge: 250
Herkunft: NRW
|
|
|
09.03.2019 22:13 |
|
|
Cleantex
Moderator
Dabei seit: 14.04.2008
Beiträge: 9.473
Themenstarter
|
|
Hallo Dirk,
Feine Sache mit dem Lift.
Ich würde aber zusätzlich, nicht wie im Video, die Maschine an den Säulen sichern.
Ansonsten hätte ich zuviel Angst vor Vibrationen. Der Typ scheint nach dem J. Bond
Prinzip zu agieren, "Man lebt nur zweimal".
Denn den glatten Metall-Tisch allein mit 2 Klemmen zu fixieren ist schon mutig.
Was ich aber vermissen würde ist eine verstellbare Anschlagleiste. Denn oft brauchst du
mehrere Passagen. Und wenn die Höhe richtig eingestellt ist, brauchst du nur die Leiste
zu verschieben. Hier musst du den Lift dazu benutzen. Ebenfalls ist ohne Anschlag kein
Fräsen ohne Kugellager möglich.
__________________ Viele Grüsse
Armand
|
|
10.03.2019 09:43 |
|
|
Semtex
Autoren-Team
Dabei seit: 10.01.2011
Beiträge: 457
Herkunft: Sachsen
|
|
Ich finde die Idee auch super.
Noch eine Absaugung in dem Anschlag integrieren und das Ding ist perfekt.
Grüße
SEMTEX
__________________ Die Signatur ist....leer! =)
|
|
10.03.2019 10:09 |
|
|
|