GBA Clone Arcade Projekt |
Cleantex
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Ich hatte zwar versprochen, nicht mehr zu sündigen.
Aber jetzt steht doch noch ein 3tes Projekt im Arcade Bereich an.
Und zwar gibt es jede Menge Ersatzgehäuse für den Gameboy Advance auf dem Markt, das weil besonders die tragbaren Konsolen oft malträtiert werden.
Die Versuchung dort eine leistungsfähige CPU inklusive Emulation einzubauen ist hoch, nicht nur bei mir.
Der kleinste PI zero ist ziemlich dünn in der Leistung, der PI3 aber passt nicht hinein.
Und da aber gibt es eine Miniaturausgabe vom PI3 ohne Peripherie, den CM3, und der passt
da er nur Millimeter grösser als der PI zero ist, dafür aber 4x 1200Mhz Rechenkerne hat.
Bisher hat noch niemand ihn auf Recalbox ans Laufen gebracht, aber da ich einen guten Draht dort habe, glaube ich daran.
Jedenfalls demnächst in diesem Theater.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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21.06.2018 14:36 |
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Cleantex
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Heute ist der Bausatz vom Freeplay Kickstarter-Projekt eingetroffen, und zu meinem Erstaunen musste ich nicht mal MWst oder Zoll bezahlen.
Der gute Ed hatte 24 $ auf das Paket geschrieben.
Es hat Express 3Tage von Chicago nach Lux. gebraucht, und dann von Lux. nach Lux. auch nochmal 3 Tage.
Ich hätte auch den deutschen Zoll wählen können, aber der ist oft pinkeliger und du musst dann mit irgendeinem Papier dort auftauchen.
Der Umbausatz wird in einem stabilen Karton geliefert, drum herum eine Schwabbeltüte
Und dort sind dann alle Teile die man braucht
- ein dreischlitziger Schraubenzieher für die GBA Gehäuse,
die bekommt man aber auch oft bei den Gehäusen selbst mitgeliefert.
Viele Gehäuse für solche Projekte sind im 3D Drucker gefertigt, die sehen dann ein bisschen aus wie Vortagsnudeln. Die GBA-Ersatzgehäuse
sind gespritzt und sehen desshalb auch besser aus.
Es gibt aber jede Menge abzufräsen (ich mag knipsen nicht) und die schwierigste Sache ist, dass aussen noch 2 Löcher für 2 zusätzliche Taster
angebracht werden müssen.
Dafür ist auch eine Schablone im Kit vorhanden, um die richtigen Stellen für die Löcher zu markieren. Auch die Kappen sind dabei.
Der Game Boy Advance hat original keine X & Y Tasten, nur A & B, desshalb.
Was noch drin ist, 2x 1000mAh Akkus 3,7 V.
Dann das TFT Display 3,2" und last but not least, die neue Platine auf dessen Rücken (sieht man hier nicht) der CM3 montiert mitgeliefert wird.
Oben auf dem Foto sind noch neue Deckgläser, und die sind aus richtigem Glas, beim Original (und bei den China-Gehäusen) ist das nur Plaste
und schrammt sehr schnell.
Das war's für den Moment, mir fehlen noch die Gehäuse. Eins in schwarz zum Trainieren kommt relativ schnell.
Ich möchte ihn aber in ein schwarz-transparentes Gehäuse montieren, die sind in Europa ausverkauft, also kommen sie etwas später aus China.
Bei einer solchen Sache sollte man besser ein paar der doch recht billigen Gehäuse bestellen, dann kann man auch mal Schrott bauen.
Die Seite vom Freeplay-Kickstarter Projekt findet ihr hier
https://www.freeplaytech.com/
__________________ Viele Grüsse
Armand
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27.06.2018 16:00 |
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Cleantex
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Viele Beschreibungen vom Umbau im Netz sind mangelhaft, entweder wird wie in einem Video, das Rückteil der GBA-Schale in 3 Sekunden
besprochen oder es sind die bekannten Handy-Fotos. Auch desshalb hier etwas besser. Auch die Methode die beiden Gehäusehälften mit der
Zange zusammenzuschnippeln gefällt mir nicht, weil man damit auch angrenzende Plastikteile beschädigt. Einen Koordinatentisch braucht man,
aber keine Messschieber daran, das Auge genügt. Somit habe ich es an der TBH von Proxxon mit 4mm Fraiser getan. Wichtig finde ich,
zuerst den hinteren Deckel komplett fertig zu machen, bevor man mit dem vorderen Deckel beginnt.
Wie fixiert man solche Teile aus leichtem Plastik? Nun ich benutze ein Brettchen, und fixiere das Objekt an den flachen Stellen dort mit dünnem
doppelseitigem Klebeband von Scotch, danach mit Tesafilm rund um das Brettchen. So habe ich im Modellbau schon früher viele Teile beim
Bearbeiten fixiert.
Teil 1 : Fraisarbeiten am Rückenteil
Es gibt eine einzige Fräsung hinter dem Rückteil, im Batteriefach. Dort ist ein Höcker der eigentlich zwei Monozellen trennen soll, Lithium Batterien
haben hier keine Aussparung.
Die richtige Arbeit fängt im Inneren an, zuerst müssen die Seitenwände vom Kartuschen Slot abgefräst werden. Es genügt wenn man bis zu der
Längstverstrebung am Batteriefach fräst, der CM3 nimmt nicht viel Platz weg. Etwa 1,5mm vom Boden sind genug. Falls eine Stütze mit vier
Verstrebungen daneben vorhanden ist, muss sie auch bis auf diese Höhe heruntergefräst werden. Dann oben auf der Traverse vom Kartuschen
Slot müssen ebenfalls die beiden rechwinkligen Erhöhungen auf etwa 1,5mm unter die Pfostenhöhe der Platine abgenommen werden.
Hier sieht man es noch besser, auch der kleine Steg in der Mitte muss gekürzt werden. Alles soll bis zur Aussenwand 1,5mm unter Pfosten liegen.
Bei der USB-Buchse steht die Platine an den Enden etwas hervor, hier genügt es etwas nach Innen mit dem Skalpell schräg abzuschneiden.
Jetzt sind die Aussparungen für die Batterie Anschlüsse dran. Die sind genau wie der CM3 Prozessor auf der Rücksete der Platine. Auch hier sind
etwa 1,5mm ab Höhe an der Seitenwand richtig, und zur Mitte hin wird es natürlich etwas höher. Dann bleiben ebenfalls etwa 1,5mm Abstand zu
den Steckern übrig, wie man sieht 1,5mm ist immer gut.
Die vorletzte Arbeit am Rückenteil ist das Vergrössern der Aussparung für den Drehknopf der Lautstärkenverstellung. Etwa 1mm sind an den
Seiten und unten abzufräsen, damit nichts schleift.
Schlussendlich müssen auch die Aussparungen für die Anschlüsse der Platine, Stromversorgung, SD Kartenslot, HDMI mini und USB Port,
angebracht werden. Was jetzt, da die Platine schon fast überall in das Rückenteil eintaucht, einfacher geworden ist.
Man kann das Ausschneiden mit Markierungen mittels einem Skalpell sehr gut abgrenzen.
Wenn die Platine nicht ganz eintaucht, kann es an den Drähten der kleinen Zusatzplatine für die X und Y Taster liegen, dann einfach kürzer
abknipsen, besonders wo es am Gehäuse schmaler wird.
Und wenn alles fertig ist, gleitet die Platine von selbst in die rückwärtige Gehäuseschale.
Man sieht dann auch, der CM3 hat jede Menge Platz, auch für den Kühlkörper. Und ich meine mit der Öffnung wird er wohl auch genug gekühlt werden.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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30.06.2018 18:08 |
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Cleantex
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Teil 2 : Fraisarbeiten an der Vorderfront
Hier gibt es jede Menge Arbeit und erhöhtes Risiko. Ich würde also im Prinzip mit dem schwierigsten Teil, den Zusatzknöpfen, zuerst anfangen.
Wenn man die später versaut, hat man die ganzen Fräsarbeiten im Innern für die Mülltonne gemacht.
Fangen wir also mit den 2 Löcher für die Y & X Tasten an. Es gibt im Kit eine Schablone, die zwar sehr gut an die Taster B & A zum Positionieren
angepasst ist. Da aber gibt es ein Problem. B & A haben sehr viel Spiel in ihrer Führung. Nicht ideal. Ich habe also nach einer Alternative gesucht
und sie gefunden, in Form von 2 alten Filzschreiber (Schneider Topliner 967), die kann man von innen satt einstecken und der Durchmesser der
farbigen Kappen entspricht den B & A Tasten. Hier ist alles für amerikanische Bohrer vorgesehen, die Markierlöcher haben 2,35mm, aber eine
2,5mm Markierspitze geht auch.
Danach habe ich mit einem 4mm Holzbohrer mit genau geschliffener Spitze (es gibt viel Schrott bei den Dingern) die Markierungen nachgebohrt.
Und dann kommt der Moment der Entscheidung, volles Risiko oder halbes ? Ich bin hier ins Volle gegangen (es sind noch Gehäuse im Anflug) und
habe sofort in der Position mit einem 6mm Fräser mit 6 Schneiden die Löcher angebracht. Es geht leider nur mit einem Fräser, ein Bohrer zeichnet
in diesem Material Kartoffelchips.
Die Y & X Kappen haben 6mm Durchmesser, das Loch sollte also etwas mehr haben. Ich habe noch Fräser von
Dremel mit 6,4mm Durchmesser. Aber da meine Bohrmaschine keine Spindel ist, wurden die Löcher 6,3mm.
Die 2te Variante ist risikoloser, nach den 4mm Löchern wartet man ganz bis zum Schluss wo die Schalen und Platine zusammenkommen. Wenn man
hier Abweichungen durch die Löcher feststellt, kann man auf dem Tisch um dieses Maß verstellen und dann erst fräsen.
Und wie man sieht hat es mit dem Zentrieren geklappt. Ich werde trotzdem beim nächsten Gehäuse die vorsichtige Variante wählen.
Fahren wir fort mit der inneren Seite vom Frontteil. Der TFT Bildschirm hat die Dimensionen von 55 x 77 mm und der Platz muss geschaffen
werden. Da wird zuerst die ganze Zwischenwand weggefräst, auf der Seite vom Lautsprecher. Der liegt nachher teilweise unter dem Display,
das hat an dieser Stelle unten einen Hohlraum, der Platz ist also da. Wichtig, der kleine Pfosten (Pfeil mit Kreis) muss unbedingt etwa 2mm breit
stehen bleiben. Es ist der Stopper für die Feder am R Schultertaster. Auf der Gegenseite müssen auch die kleinen Knubel an der Wand abgekratzt
werden, und zur Breitseite werden noch die Ecken angeschnitten. So passt es. Ich habe um das Innere zu fräsen etwa 10x das Teil nach Probe
neu aufspannen müssen. Was mir sicher beim nächsten Gehäuse helfen wird.
Dann habe ich auch noch gemerkt dass ich die Wand hinter der USB Steckbuchse abfräsen muss, ansonsten verkantet die Platine.
Hier sieht man noch besser den kleinen Pfosten der übrigbleiben muss.
Bei den Tasten L & R den sogenannten "shoulder buttons", muss auch Platz für die kleinen Mikroschaltern geschaffen werden. Hier zuerst auf der
rechten Seite für die R Taste und zusätzlich muss die Umgebung der Tasten Y & X innen noch etwas verputzt werden.
Dann das gleiche auf der linken Seite für die L Taste.
Alle Buchsen der Platine müssen jetzt auch Aussparungen in der Seite vom Frontteil erhalten, dabei ist die USB Buchse mit etwa 4mm tiefem Ausschnitt
der grösste Brocken. Bei der SD-Karte ist es nur 1mm, bei der Ladebuchse etwa 2mm und bei der HDMI mini passt es. Die letzten Schnitte sind die
Entfernung des Knubbels am An/Aus Schieber der hier keine Raststellung hat.
Wir sind jetzt soweit dass wir das Puzzle zusammensetzen können. Die Platine wird direkt mit 2 Schrauben an dem Frontteil fixiert, die anderen Schrauben
auf dem Bild müssen wieder raus und dort werden beide Schalen miteinander verbunden.
Das wichtigste, die Dose funktioniert, zuerst einmal mit dem mitgelieferten Retropie Image. Der Umbau auf Recalbox ist also die nächste Etappe.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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03.07.2018 22:04 |
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Cleantex
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Ein paar Sachen habe ich heute noch angepasst, da wäre zuerst der harte Reset. Also wenn die Box hängt, beim rumprobieren, muss man sie
irgendwie stoppen können, und einen solchen Knopf gibt es am GBA nicht.
Also bleibt nur das Entfernen der beiden Lithium Batterien, und das kann man machen bis die Stecker ausleiern, nicht die feine Art. Ich habe dann
auf der Platine einen Reset-Schalter entdeckt, der totgeschwiegen wird.
Also an der Stelle ein Loch hinten in die Schale gebohrt, auch zum Programmieren sind Zahnstocher zu gebrauchen.
Etwas anderes habe ich noch festgestellt, falls jemand sich einen solchen Kit ordert.
Es ist nämlich so, dass durch den erst seit kurzem erhältlichen Helligkeits-Controller eine zweite Steckerleiste unter dem
Batteriekasten liegt, der dann auf das Display drückt, langfristig nicht gesund. Wenn man an der Stelle den Batteriekasten
etwas abfräst, ist alles in Ordnung.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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05.07.2018 01:08 |
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Cleantex
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Hier wird getestet
Es geht jetzt nur mehr darum Recalbox auf dem Zwerg am Laufen zu haben.
Im Augenblick sieht mein Testplatz noch so aus :
Hub mit Tastatur und Wifi Stick, dann Hdmi min zu Hdmi Adapter zu VGA Adapter auf Monitor.
Emulationen sind bisher fehlerlos, nun ist das nächste die Anpassung der Tasten auf dem GBA zu den internen Pins,
da gibt es Fortschritt. Danach erst kommen das eigene Display und die Feinheiten an die Reihe.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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08.07.2018 18:28 |
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Cleantex
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Inzwischen habe ich Recalbox am Laufen, auch das Tastenproblem ist gelöst.
Was noch fehlt, die Helligkeitseinstellung für die Beleuchtung und ein sehr schneller
Treiber für den TFT Schirm. Wie schnell der ist, sieht man hier auf einer Retropie Installation.
Ist doch was anderes beim Zahnarzt Quake zu spielen anstatt immer Tetris, wo man nach
einiger Zeit nur noch ausfallende Zähne sieht...
__________________ Viele Grüsse
Armand
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12.07.2018 00:05 |
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Cleantex
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So, ich habe das Projekt jetzt in die Diskussionen verschoben, auch da ich es hier im Forum nicht weiterverfolgen werde.
-Inzwischen funktioniert das Tastenfeld perfekt.
-Und der alternative und vor allem schnelle Bildschirmtreiber ist auch installiert und das sichtbare Feld ist genau auf den Ausschnitt im Display eingestellt.
Das Problem bei kleinen TFT Schirmen ist die langsame Geschwindigkeit. Dieser neue Treiber schreibt nur veränderte Bereiche auf den Schirm.
Wer das trotzdem weiterverfolgen möchte, im Recalbox-Forum ist das Thema (englisch) hier :
https://forum.recalbox.com/topic/14505/f...ba-clone-kit/84
__________________ Viele Grüsse
Armand
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15.07.2018 21:58 |
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Cleantex
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Inzwischen gibt es ein neues Spielzeug, ähnlich dem GBA Clone von Freeplay, aber leistungsfähiger und eigentlich preiswerter.
Die koreanische Firma Hardkernel die vor allem Odroid Einplatinen Computer herstellt, hat im Nebengeschäft letztes Jahr einen
Gameboy Klon "Odroid Go" in den Verkauf gebracht, ein Renner für den Preis von etwa 40 Euro.
Nun haben sie ein neues Produkt erschaffen, "Odroid Go Advance" Auch mit Emulator-Auswahl so dass fast alle Spiel-Plattformen
darauf laufen. Ab Korea für 55$ ohne Versand erhältlich, kostet er in den europäischen Vertretungen etwa 90$, mit dem Versand
aus Korea ist er auch nicht billiger zu bekommen.
Nun, leider war der Kit in 3 Tagen ausverkauft... Ich habe aber noch einen abbekommen.
Und hier kommt dann wieder China ins Spiel. Nachlieferungen kommen frühstens ab Mai.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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17.02.2020 16:48 |
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Cleantex
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Der Odroid Go Advance ist zwar überall ausverkauft, aber Pollin hat ihn seit heute erst auf Lager.
Wer also einen haben will, der Preis ist echt gut. Aber in 2-3Tagen ist es auch dort vorbei.
https://www.pollin.de/detail/index/sArticle/83219
__________________ Viele Grüsse
Armand
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20.02.2020 17:26 |
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