Infos über meine Personenwaage |
oldschoolduke
Mitglied
Dabei seit: 20.09.2016
Beiträge: 1
Herkunft: Nähe München
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21.09.2016 09:18 |
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schlumpfi
Mitglied
Dabei seit: 14.08.2016
Beiträge: 95
Herkunft: Berlin
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Diese Waagen standen sehr lange in den Bahnhöfen von Berlin-West rum, für 10 Pfenning war man dabei, Ob solche Waage in Berlin noch anfindet weiß ich auch nicht, muss ja grose Stückzahl geben davon, ich brauche solche Waage nicht,
in unsern Forum wurde darüber schon geschrieben, solche Waagen sollen sogar noch im betrieb sein...
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21.09.2016 11:51 |
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Cleantex
Moderator
Dabei seit: 14.04.2008
Beiträge: 9.473
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21.09.2016 12:38 |
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Groschengräber
Mitglied
Dabei seit: 05.05.2011
Beiträge: 66
Herkunft: Montabaur
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RE: Infos über meine Personenwaage |
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hallo oldschoolduke,
was willst du denn genau wissen?
Kannst du deine Frage etwas präzisieren? Ich habe das Gefühl, du willst die Waage verkaufen?
Hier ein paar Eckdaten zu Modell, Jahrgang und Funktion:
Es handelt sich um eine weitverbreitete Personenwaage/ Wiegeautomat mit Kartenausgabe der Fa. Seitz aus Bad Kreuznach, Model X. Das Kartenvorschubgetriebe und der Druckmechanismus funktionieren ohne Strom. So wie ich es sehe fehlt die Uhr, die automatisch das Druckdatum einstellt. Anpassungs- und Korrekturbedarf gab es dann alle 2 Monate. Spätestens da musste aber das Federwerk der Uhr eh aufgekurbelt werden.
Die technische Funktionsweise dieses Modells: Durch die Belastung der Wiegeplatte wird einerseits ein den Wiegemechanismus mit dem Typenrad einstellendes Getriebe bewegt und andererseits eine Getriebestange verschoben, durch welche eine erste Gewichtskraft gespannt, welche dann selbsttätig gesperrt wird, während beim Einwurf einer Münze eine zweite, durch die erste Kraft gespannte Gewichtskraft ausgelöst wird, die eine Getriebestange verschiebt, von der aus ein Kartendruckstempel und ein Kartenausgabegetriebe betätigt werden – und das Ganze stromlos. Alles klar? Du kannst ja mal einen langweiligen Fernsehabend mit einer spannenden Betrachtung der Abläufe vor der Waage tauschen. Nach spätestens 20-30 Wägevorgängen bei geöffnetem Gehäuse hast du's raus.
Der Wiegebereich geht ab 10 Kilo los und endet bei 135 Kilo. Leichtere Kinder oder schwerere Personen konnten nicht gewogen werden. Da die Waage stromlos läuft, muss der Mechanismus durch eigene Schwerkraft, Minimum aber 15 Kilo, aufgezogen werden. Die Waage wurde in den 30-er bis 50-er Jahren hergestellt. Aufgrund der Angaben am Münzeinwurfschlitz vermute ich ein Baujahr in den 1950-zigern. Genaueres kann man an dem Jahres-Typenrad feststellen, sofern noch vorhanden. Oft wurden die zusammen mit der Uhr ausgebaut.
Die Waagen wurden an sog. Automatenaufsteller verkauft, die diese dann in Eigenregie betrieben und warteten. In den 70-Jahren wurden die Waagen massenweise von den Bahnhöfen entfernt, da die "nostalgischen Möbel" nicht mehr zu dem gewollten modernen Erscheinungsbild der Bahnhofshallen passten. Ab diesem Jahrzehnt gab es dann die modernisierten Umbauwaagen.
Das Eigentümerschild ist auf dem Foto schlecht zu entziffern. Kannst du ein besseres Foto einstellen oder den Text mailen? Stelle am besten noch die Vor- und Rückseite der Wiegekarte ein, dann könnte ich dir evtl noch mehr zu der Waage bzw. zu der Aufstellerfirma sagen. Wiegekarten, mit Gewicht - meist in Pfund oder 1/2 Kilo angegeben- und Datumsangabe gab es als Seriensammelbilder-Variante oder klassisch simpel, ggf. mit einer Wiegetabelle. Mit Tabelle konnte man allerdings nur dann etwas anfangen, wenn eine Maßangabe am Waagengehäuse angebracht war. Bei deiner Waage macht das nicht den Eindruck, war auch in den 1950-er Jahren nicht mehr modern und angesagt. Vielleicht schicke mal ein Foto mit Seitenansicht mit.
Ich hoffe, du hast jetzt mehr Durchblick, ansonsten frag nochmal nach.
Gruß
Claus
__________________ Claus
Oftmals sich wiegen
und danach leben
wird dir lange
Gesundheit geben. :)
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22.09.2016 12:30 |
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