(m)Ein Tivoli, und sein Neuaufbau |
Cleantex
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Hallo Gunnar,
Wulff hat sich auch sehr lange auf seinen Lorbeeren ausgeruht. Er hat nie eine Kiste mit 3 Tasten gebaut,
und ohne den West-Nachstart vom Triomat, dessen bessere Technik ihn wahrscheinlich gewurmt hat,
hätte er das möglicherweise auch nicht bei der Perfekta und Co verbessert.
Treff hatte im Gegensatz ein solches System und auch der kleine Monimat. Das Gehäuse ist OK,
aber halt mit dem grausamen Holzimitat. Das kommt jetzt an die Reihe. Kirschholz anstatt Küchentisch Design.
Und die Beschlagteile müssen natürlich lackiert werden, die Lackmischung muss ich wohl selbst machen,
das Mittel--Blau gibt es nicht mehr.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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12.07.2009 01:45 |
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Cleantex
Moderator
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Noch eine kleine Aufstellung der benutzten Produkte, es soll aber keine Empfehlung zu einer bestimmten Marke sein,
man nimmt was lokal zur Verfügung steht, viele Produkte sind austauschbar ausser beim Ballistol.
Den es auch im 50L Kanister gibt. Spraydosen sind halt praktisch aber auch teurer. Viel teurer.
Sowieso kann man Sprayöle nicht direkt in der Werkstatt am Objekt verwenden (Riesensauerei),
ausser beim grossflächigen Einsprühen von Zinkteilen mit Ballistol, in einem Behältnis und draussen.
Besser ist es in einen kleinen Becher zu sprühen und dann die öligen Produkte mit einem Tupfer anzuwenden.
Die Apotheke :
- Kaltreiniger als Spray zum Grundreinigen aller Teile die langfristig Wasser vertragen.
- Entfetter 65 (Waschbenzin-Basis) in der Spraydose zum Entfetten reiner Eisenteile,
Federn, Schrauben, usw.
- Video 90 (Isopropanol-Basis) ein sehr schneller Reiniger den ich für fast alles verwende.
Er entfernt auch sehr hartnäckige Verharzungen die der Kaltreiniger nicht beseitigt.
Für Klebe-Etiketten das beste Produkt überhaupt und Lacke sowie Kunststoffe werden nicht angegriffen.
Für die schnelle Putze zwischendurch ein Muss.
-Rostumwandler benutze ich selten, eigentlich nur an Kleinteilen die keine glatte Oberfläche haben,
Federn und Schrauben. Nur kurzfristig zu verwenden da leider das intakte Material auch angegriffen wird.
-WD40 gefällt mir persönlich am besten um festsitzende Teile zu lockern, es ist auch wieder leicht
abwaschbar und man kann es ebenfalls als Korrosionsschutz verwenden.
-NEVR-DULL die wundersame Polierwatte aus den Staaten, um aus Rostlauben flotte Flitzer zu zaubern,
die beste Metallreinigung die es gibt.
Nicht unbedingt mit blossen Fingern zu benutzen denn auch durch Vinyl frisst es sich mit der Zeit durch,
wie ich an den Wegwerfhandschuhen feststellen musste.
-Ballistol zum Einweichen aller gereinigter Zinkteile über Nacht und einfetten im allgemeinen kurz
vor der Montage als Korrosionsschutz. Und als Kosmetik für die eigenen Pfötchen
nach Nevr-Dull.
-Teflonfett (Robbe 5532) Warum Teflonfett ? Die Entwicklung bleibt nicht stehen und es ist einfach das beste
was im Augenblick am Markt ist, etwa 5x weniger an Reibung als ein gutes Mineralöl.
Ausserdem kann man es auch an Kunststoffteilen verwenden, im Gegensatz zu Mineralöl.
- Leichtöl (Faller 170489) nur für Anwendungen wo eine gewisse Kriechfähigkeit und Leichtgängigkeit
verlangt wird, wie an Rollen und Uhrwerks-Zahnräder so wie deren Achsen. Natürlich Harzfrei.
Die kleinen Helfer :
-Messingbürste von Hand oder mit Antrieb um die nach dem Kaltreiniger entfetteten Zinkteile von
Oxydschichten zu befreien, die weisse Schicht ist oft erst nach dem Abwaschen sichtbar.
Aber auch andere Verkrustungen gehen so weg.
Leider sieht man jetzt auch Zinkkorrosionen die schon vorhanden sind.
Es ist die letzte Reinigungsetappe an den Zinkteilen vor dem nächtigen Ballistol-Bad.
-Schleifvlies (fein/Hornbach) Nur für Eisenteile, hauptsächlich oxidierte Achsen und viel besser als
Schleifpapier, das ich fast ganz verbannt habe, denn das Vlies ist selektiver und greift intaktes Eisen oder
Stahl weniger an. Ausserdem kann man Achsen durch einspannen in eine Bohrmaschine wieder super glätten,
Achsen sollte man ohnehin nicht in Längstrichtung abschleifen.
-Schleifbürsten aus Nylonvlies sind die schnelle Variante für stark verrostete Teile. Ausserdem,
am Ende einer Biegewelle eingespannt, kann man damit Münzröhren von Innen wieder auf Hochglanz bringen.
-Spülbürste, eine alte Zahnbürste und Pinsel werden immer gebraucht um die Zinkteile nach dem Einsprühen
mit Kaltreiniger ordentlich abzuschrubben.
-Flaschenbürsten helfen dabei auch Münzröhren von Innen zu schrubben.
-Verschliessbare Plastikbeutel sind sehr hilfreich beim Entfetten von Eisenteilen.
Man tut das Teil in die Tüte, sprüht es ein und schliesst den Beutel.
Damit erreicht man eine längere Einwirkzeit, weil das Reinigungsprodukt sich nicht verflüchtigen kann
und man kann den Beutel öfters zwischendurch schwenken. Man spart Material und kann es mehrfach verwenden,
mal abgesehen vom Risiko Rauchertod (wumm)
-Tupfer, kleine Becher und Zahnstocher zum Verteilen von Fett und Öl,
die Zahnstocher braucht man auch manchmal zum Reinigen, sie sind unentbehrlich genau wie im Modellbau.
-Wischpapier, das muss aber nicht sein, es geht auch mit alten Lumpen,
was wieder von der Grösse der Familie abhängt
Mein Wischpapierverbrauch ist enorm, ich würde mich glatt als Abhängigen bezeichnen.
Cleantex hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:
__________________ Viele Grüsse
Armand
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12.07.2009 16:56 |
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silverball unregistriert
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Als Entfetter nehme ich nicht die teure Version von der Kontakt-Chemie, sondern den Bremsen- und Teilereiniger von Nigrin. Kostet der halbe Liter in der Metro um die 4 Euro.
Benutze ich bei meinen Auto-Reparaturarbeiten, zum Entfetten neuer Bremsscheiben und natürlich auch bei meiner Automatenbastelei.
Dürfte in Zusammensetzung und Wirkungsweise ähnlich sein - gibt´s im Kfz-Zubehör auch von anderen Firmen.
Ansonsten ähnelt meine Grundausstattung der von dir oben beschriebenen.
Schleifvlies habe ich in mehreren "Körnungen" und den zugeordneten Farben als Meterware von der Rolle. (Carbo Schröder, D´dorf)
silverball hat dieses Bild angehängt:
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von silverball: 12.07.2009 23:53.
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12.07.2009 23:52 |
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silverball unregistriert
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Hallo Cleantex,
war heute auf Einkaufstour und wollte mir das edle Teflonfett zulegen.
Der Verkäufer bei Conrad Electronic brachte nur die geheimnisvollen Worte heraus: "Ich weiß, was Sie meinen...", nicht aber mein Teflonfett!!!
(Ich dachte, geh mal zuerst dahin, wo hier alle kaufen...)
Gibt´s das nur von Robbe, oder auch von anderen Herstellern?
Danke für ´nen Tip!
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14.07.2009 00:03 |
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Cleantex
Moderator
Dabei seit: 14.04.2008
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Hallo Gunnar,
Ich habe es zwar aus meinen Modellbau-Shop, aber Conrad hat es auch :
Artikel-Nr.: 229950 - 62, und die technischen Beschreibung steht auch dort.
Es gibt natürlich auch andere Produzenten von weissem Fett, nur was da kompatibel ist weiss ich nicht.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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15.07.2009 00:35 |
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silverball unregistriert
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Hallo Armand,
danke für die Info. Bin mittlerweile auch bei Ebay fündig geworden, bin aber etwas verunsichert durch dieses Modellbauforum.
Wollte das Teflonfett eigentlich für die Kegelräder am Toto-fix und auch für die Kunststoff-Planetengetriebe meiner Rolladenmotore benutzen, da die alte Fettfüllung zäh wie Kaugummi geworden ist und der Motor mittlerweile seine Mühe hat.
(Ein Bild vom Rolladenmotor spare ich mir, du weißt, warum...
)
Die Sache mit Teflon als Schmiermittel klingt eigentlich logisch (ähnlich wie Graphitpuder).
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15.07.2009 02:02 |
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Cleantex
Moderator
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Ja die Modellbahner...................ich kenne sie..............
Zitat: |
von dem Teflonfett sollte man besser die Finger lassen. Es gibt wohl gute Laufeigenschaften, scheint aber chemische Zusätze zu haben, die auf die Dauer Kunsstoff-Getriebteile angreift. Kann das nicht näher erklären, da schon in der Schule eine 5 in Chemie, aber weiß von den Folgen von einigen MoBa-Kollegen. |
Hinsetzen, Johann, Sie werden dieses Jahr nicht versetzt.
(Absoluter Quatsch, genau das Teflonfett greift Kunststoff nicht an)
Also, B52 und Robbe Präzisionsfett ist genau das Gleiche !
Robbe Präzisionsfett = Tillwich Präzisionsfett
Beide werden bei Tillwich hergestellt, B52 ist noch teurer als in der Robbe-Tüte.
Schau dir mal das Sicherheitsblatt bei Conrad an, da steht das schwarz auf weiss,
und ich weiss es.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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15.07.2009 09:10 |
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silverball unregistriert
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Armand, du hast mich überzeugt...!!!
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15.07.2009 21:41 |
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Cleantex
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Das Teflonfett ist ja Ph neutral, also eigentlich nicht giftig,
ich wette sogar, wer täglich einen Löffel einnimmt, braucht seine Kloschüssel nicht mehr zu spülen
Die Alternative für Kunststoffräder ist/war Vaseline, Vaseline ist zwar auch Ph neutral, ist aber auf Erdölbasis und für verschiedene Produkte nicht bekömmlich, Gummi ist eines davon.
Zitat: |
Wikipedia :
Vaseline wird auch als Gleitmittel bei diversen Sexualpraktiken eingesetzt, darf aber nicht mit Kondomen aus Latex verwendet werden, da sie Latex durchlässig macht |
die Strafe Gottes kommt 9 Monate später.....
__________________ Viele Grüsse
Armand
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15.07.2009 22:10 |
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Cleantex
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Inzwischen ist die Kiste beim Schreiner, ich habe eine Firma in Trier gefunden die auch Restaurierungen ausführen.
Wie schon gesagt habe ich auf 1,5mm Stark-Furnier bestanden, und das nicht nur weil der Resopal 1,5mm dick war.
Ich habe nämlich noch ein neu furniertes Novomat-Gehäuse auf Lager das zwar relativ gut gemacht wurde (und auch noch billig war, da bei Ebay ergattert), aber mit normaler Furnierdicke. Man muss aber höllisch aufpassen da wie gewusst die Beschlagteile mit Schlosschrauben befestigt sind und das Basis-Material darunter doch relativ weich ist. Dann könnte es schon mal reissen.
Ich wollte eigentlich in Nussbaum furnieren, das bekommt er aber nur in 2,5mm Übermass und es ist mir etwas zuviel an Maserung. So bleibt es bei 1,5mm Buche die in Nussbaum mittel gebeizt wird.
Er war natürlich froh dass er wieder Arbeit hatte und will dafür nur einen Spottpreis haben
. Alles falsch, er kann erst in 4 Wochen liefern
Aber bis dahin habe ich noch genug Arbeit an den Beschlägen, und hoffentlich spielt das Wetter für die Drecksarbeit auch mit.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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03.05.2011 13:44 |
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