Die kleinen trickreichen Helfer |
Cleantex
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In der Elektronikwelt sind heutzutage Mosfet's nicht mehr weg zudenken,
und ich benutze sie ebenfalls für Schaltungen im Modellbau da sie als
"elektronische Relais" wertvoll sind.
Und vor allem gibt es da einige SMD Serien, auch von Infineon, die klitze
klein sind wie der IRML2502 und der IRML2244.
Beide sind verwandt, der erste ist ein N-Channel, der 2244er ein P-Channel
und trotz der winzigen Grösse (unten halbes Jasmin Reiskorn) ertragen sie
bis zu 20Volt und bis zu 4 Ampere. Ich benutze sie gerne.
Problem ist aber dass diese SMD Teile zum Testen in einer Schaltung
versuchsweise so nicht zu gebrauchen sind, also löte ich sie auf eine kleinen
Platine so dass man sie in ein Steckboard einsetzen kann.
Worauf will ich hinaus ?
Nun, um diese Bauteile und viele andere zu testen gibt es ein kleines Gerät,
das jeder Bastler neben einem Multimeter auf Lager haben sollte.
Der Preis liegt um 25 Euro, es gibt mehrere Ausführungen.
Dieses fälschlicherweise Transistortester genannte China Tool hat viel mehr auf
Lager. Es findet heraus, welches Bauteil eingesteckt wurde, egal welche Pins
man in dem Testsockel verwendet ! Es zeigt die richtigen Pins auf dem Grafik
Display mit ihrer Nummer an, dazu noch viele Werte zu den Bauteilen die ich
mit teurern Messinstrumenten überprüft habe und die erstaunlich genau sind.
Es misst Mosfet's, normale Transistoren, Kondensatoren, Dioden, Widerstände
usw.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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02.01.2024 13:28 |
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Cleantex
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Ich habe mir heute noch einen kleinen Qualitätstest erlaubt,
ich habe ja die neuesten MLCC auf Lager, 30x47uF und 30x100uF.
Beide mit 50V bemessen, und ein 47uF wurde beim letzten Grillfest
im Beisein von Luther geschlachtet.
Wie schon gesagt sind MLCC (Multi-Layer-Ceramic-Capacitor) sehr
schwer mit normalen Testgeräten zu messen, da die Technik der
Home Produkte nicht darauf ausgelegt ist.
Jetzt musste auch der Transistor Tester aus dem Land des Lächelns
seine Potenz beweisen.
Zuerst ein 47uF Kondensator
- Multimeter
- Peak ESR+ Meter (kostet 4x soviel wie das China Produkt)
- der Prinz von Shenzhen
Dann der 100uF Kondensator
- Multimeter
- Peak ESR+ Meter
- der Prinz von Shenzhen
Man sieht also dass der Billig Transistor Tester verdammt gut abschneidet
was allein die Sollwerte der Kapazität an diesen besonders schwer zu messenden
Kondensatoren anbelangt.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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04.01.2024 20:40 |
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Cleantex
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Befestigungen auf Islolierfassade |
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Die Isolierfassade, das unbekannte Wesen.
Fakt, sobald man etwas daran befestigen muss, fangen die Probleme an.
Denn die sogenannten Nylon ISO Dübel sind für schwere Gegenstände einfach nicht fest genug.
Viele davon halten schon von Anfang an nicht, oder drehen sich mit der Schraube beim Befestigen.
Hinzu kommt, dass besonders schwere oder weit hinaus ragende Teile wie Lampen vom Wind hin und
her gerissen werden und plötzlich hängen sie schief, und wackeln.
Nimmt man sie ab, hinterlassen die ISO Dübel eiergrosse Nistplätze für Singvögel und eine Montage
ist an der Stelle nicht mehr möglich.
Bei mir wieder akut, da ich den V2L Abgang in der Garage montieren muss, diesmal an der dem Haus
zugewandten Wand, und die ist mit 10cm Isolierschicht beklebt.
Was also ist die Lösung, die ich seit Jahren erfolgreich anwende ? Man verwendet Nageldübel in der
passenden Grösse. Also Länge am Bauteil + Länge ISO Schaum + Bohrlochtiefe im Mauerwerk.
Das sind bei 10cm umgefähr 160mm Dübellänge. Man bohrt dann durch den Putz+ Isolierung direkt
in die Mauer. Und die Dübel müssen nicht unbedingt einen Kunststoff Mittelteil haben (das gerne
auch mal abbricht). Denn die Kältebrücke hält sich durch die Länge der Dübel in Grenzen.
Minimale Löcher aussen sichtbar, und bei mir hat noch jede solche Befestigung bisher gehalten.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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02.02.2024 16:46 |
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Cleantex
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Das Thema Verharzung wurde bisher auch hier im Forum relativ stiefmütterlich behandelt,
dabei betrifft es sowohl die Automaten wie auch den Modellbau.
Und die Palette reicht dabei von schwergängig bis 2K-Kleber ähnlich feste Verklebungen.
Am gefährlichsten sind dabei die Schwergängigkeiten, wenn die Mechanik komplett blockiert ist,
merkt es der Unerfahrenste und bricht ab, wer da den Vorschlaghammer holt bestraft sich selbst.
Das Resultat sind bei Automaten oft gebrochene Hebel, wenn der Spieltrieb die Vernunft überwindet.
Besonders Zinkgussteile sind einerseits vom Zinkfrass betroffen, das Forcieren bringt ihnen dann
den Rest.
Bei Modellbauantrieben, hier oft Lokomotiven, signalisiert sich der Exitus meist in Form von
Rauchwölkchen aus den geschundenen Motoren.
Es gibt dazu 2 Regeln
1. Normalerweise muss man die Mechanik komplett zerlegen, von Ausnahmen abgesehen.
2. Die adequate Methode auswählen um das Übel zu beheben.
AUTOMATEN
Grössere Bauteile jeder Art, auch mit angegossenen Achsen und Stahlbuchsen taucht man ins
Ultraschallbad, wenn möglich mit Heizung etwa 40°, das geht am schnellsten und man kann den
Werdegang verfolgen. Das Bad besteht dabei aus reinem Wasser mit einem guten Zusatz wie
Amethyst von Octopus. (ich bekomme von denen keine Kohle) Ein 5L Kanister reicht fürs Leben.
Sofort nach dem Bad sollte man dann die Teile kurz unter klarem Wasser spülen, eins nach dem
anderen und die restlichen Teile solange im ausgeschalteten Bad liegen lassen. Dann mit Wischpapier
trockenreiben und Föhnen. So vermeidet man Flugrost weitgehend und an groben Teilen ist
der Flugrost nicht dramatisch. Jetzt noch kurz mit einem in (nichtharzendem Öl) getränkten Lappen
abwischen und fertig sind die Teile zum Wiedereinbau. Wer hier ein gutes Konservieröl wie SX90
von Sonax benutzt, kann die Teile auch gerne noch rumliegen lassen. Und nein, ihr müsst meinen
Kanal nicht abonnieren.
Kleinere Bauteile, wie Uhrwerke, die aus Messing-Stahl Kombinationen bestehen, Federantriebe wo
man nur schwer zum Trocknen rankommt usw. bedürfen einer anderen Behandlung.
Man nehme :
Einen Gefrierbeutel und tut dort die zu reinigenden Teile hinein, natürlich ohne Löcher in den Beutel
zu stechen. Dann gießt man Reinigungspetroleum in die Tüte, bis etwa 1-2cm über die Teile.
man schließt den Beutel und stellt ihn mit der Öffnung nach oben in einen Ultraschallreiniger, stellt
die Temperatur aus, und füllt den Behälter bis Oberkante Petroleum mit reinem Wasser auf.
In kurzer Zeit löst sich der Schmutz ohne je Kontakt mit dem Wasser zu bekommen, man muss nur
noch abtrocknen und konservieren.
MODELLBAU
Die Verharzungen im Modellbau findet man vor allem im Modellbahnbereich wieder, hier war Märklin
ein wahrer Pionier.
Wo sie den "Honig" damals her hatten wurde nie bekannt. Und dazu kam
noch dass frühere Modellbahn Firmen riesige Problem mit Zinkfrass hatten, Märklin, Bing und viele
andere. Das hatte auch damit zu tun, weil im Schrott oft und fälschlicherweise Blei mit vorhanden
war, und das war dann der Auslöser.
Ein weiteres Problem sind die Nitromethan Modellbau Motoren. Der Sprit hat nämlich als Basis das
pflanzliche Rizinusöl. Und das wird über die Jahrzehnte, wenn die letzten Spuren an Methan verdunstet
sind, zum Klebstoff. Wer das Problem beheben muss, weiß warum man Rizinusöl für den Stuhlgang
benutzt hat. Es hilft so oder so.
Wie beheben ?
Es gibt dazu die richtigen Mittel seit vielen Jahren, SR24 (Dampföl), Isopropanol, Wasser mit Zusatz.
Ich hatte oben die Ausnahme beim Zerlegen angesprochen, die gibt es.
Märklin und andere Lokantriebe der 60-70er Jahre muss man nicht komplett zerlegen. Man taucht
die ganze Lokmechanik ohne den Aufbau in eine Lokbadewanne. Auch die noch eingebauten Motoren
werden komplett untergetaucht. Das ist bei Glockenankermotoren strengstens verboten,
es geht nur um normale offene Polmotoren !
Die Lokbadewanne besteht aus einem flachen Behälter mit einem Gleisstück, das auf einer Seite an
die xVolt Stromversorgung angeschlossen ist. Der wird dann mit Dampföl aufgefüllt, so dass auch der
Motor zum Teil untergetaucht ist.
Man lässt jetzt das SR24 etwas einwirken, und bestromt die Lok kurzfristig, und nach dem xten Versuch
wird der Motor sich langsam in Bewegung setzen. Und wenn er sich erst dreht, werden Wolken an
Schmutz herausgepustet. Nach mehrerem Anlauf läuft sie wieder wie am ersten Tag. Dann muss man
sie nur noch herausnehmen, auf Wischpapier trocknen (wie den Wiener Schnitzel) und mit gutem
harzfreien Schmieröl auf Vordermann bringen. Falleröl hat bei mir nie verharzt, da ich es auch bei den
Automaten teils benutze. Bei kleineren Z Loks benutze ich Labelle. Es gibt da eine ganze Palette an
verschiedenen Viskositäten.
Sobald Glockenankermotoren im Spiel sind, geht das nicht mehr, man muss komplett zerlegen.
Zinkgussteile sowie Messing und Kunststoffteile lege ich dann in einen kleinen US-Reiniger mit Wasser
und etwas Reinigerzusatz wie den von Octopus. (Button nicht vergessen ...) Also Teile die nicht
rosten können.
Stahlteile oder beispielsweise Drehgestelle die Stahlachsen beinhalten lege ich zuerst 1-2 Tage in SR24
und danach lege ich sie in den kleinen US-Reiniger und lege sie dort in SR24 ein, und starte den Reiniger.
Nach dem Abtrocknen bildet sich auch kein Flugrost, denn SR24 fettet etwa nach. Wasser ist hier fehl
am Platz.
Aber wie ist es mit Isopropanol ?
Isopropanol ist ein geiles Zeug, nur sollte man nicht unbedingt etwas tagelang darin rumliegen lassen.
Plastik ist normalerweise sicher, Klebungen nicht, aber es gibt ein anderes Problem, was gegen langfristiges
Baden spricht.
Ich benutze nur Isopropanol als 99,9%. Denn wer 70% Iso verwendet, dort bestehen die 30% aus Wasser.
Auch H2O genannt, und das eine Sauerstoff Atom reicht um beim langfristigen Baden, Rost und Oxidation
zu produzieren. Zum Reinigen perfekt, zum langfristigen Baden nicht so sehr.
Besonders zäh sind die vom Rizinus bestraften Kleinmotoren, sie müssen oft Wochen in SR24 liegenbleiben
bevor überhaupt etwas sich bewegt. Denn solange das Dampföl nicht in die letzten Ritzen geschlichen ist,
kann man die Teile oft nicht auseinanderbauen. Alkohole können hier ebenfalls Eloxierungen beschädigen,
das Dampföl schadet nicht mal 50 jährigen Kunststoffen.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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12.12.2024 05:06 |
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Cleantex
Moderator
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Die Mini China DC/DC Wandler welche die eingespeiste Spannung
auf einen kleineren stabilen Wert konvertieren (step down) sind sehr beliebt, billig
und funktionieren auch gut.
Besonders beliebt ist der kleine DD4012SA, man kann zwischen 7-40V einspeisen
und Werte wie 3,0/3,3/3,7/5/9/12 V am Ausgang bekommen.
Jetzt kommt es aber vor, dass man einen Sack voll 5V hat, aber man braucht eben
mal 3,7V. In China bestellen und 2-3Wochen warten ?
Oder man braucht stabile 4,5V, die es aber nicht gibt.
Die Lösung : Man muss nur einen SMD Widerstand ersetzen.
Und zwar den Widerstand R1, und SMD (805) Widerstände wenn nicht auf Lager, findet
man schnell.
Die Formel lautet R1=R2*(Vout\0,8-1)
Rechnen wir mal die 5V Variante nach.
R2 ist meist ein 2000 Ohm Widerstand, wie hier auch.
R1 = 2000x(5\0,8-1) = 2000x(6,25-1) = 5,25 = 10,5kOhm.
Man muss also nicht alle Varianten zuhause rumliegen haben,
sondern kann die Vorhandenen so schnell auf den aktuellen Bedarf umbauen.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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06.01.2025 13:46 |
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