Das verflixte Klo |
Cleantex
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Ok, klingt etwas barbarisch, sollte es auch sein.
Ich hatte durch Zufall bei Ebay 3 Platinen gelasertes Furnier zum Bau von einem
Donnerhaus in Z (1:220) gefunden und ersteigert.
Damals wurden sie vor etwa 10 Jahren schon nicht mehr hergestellt, die Firma, wie
ich später herausfand hatte den Namen HeWa (Heinz Wagner) und die gibt es heute
inzwischen auch nicht mehr, was bei Modellbau leider öfters der Fall ist, da die meisten
Firmen nur Einmannbetriebe waren.
Es gab also Holz WC-Bausätze in 1:22,5 (Gartenbahn), 1:87 (H0) und 1:220 (Z)

Und links, das Kleine ist dann meine Version. Es gab zwar auch solche Teile in
geätztem Messing, aber das ist halt nicht das gleiche.
Das Klo jetzt zusammen zu bauen, ist bestimmt keine Herausforderung und nicht
verflixt, es sollte also :
1. eine einfache Glühbirne von der Decke hängen um den Ort zu beleuchten
2. Peinlicherweise die Tür sich jedesmal öffnen wenn ein Zug schnell durch den
Bahnhof fährt.
Bei dieser Baugrösse ist es schon etwas Arbeit, aber zuerst mal die gelaserten
Furnierteile

Das fertige Klo ist dann etwa 10mm hoch

Angefangen habe ich das nicht so stille Örtchen mit der Bodenplatte, den
Seitenteilen und der Rückwand. Um die Gelenke für die Tür anbringen zu können
habe ich für Dach und zum aufdoppeln der Bodenplatte jeweils eine etwas kleinere
0,5mm GFK-Platine verwendet, dort habe ich 0,4mm Messingröhrchen eingelötet
als Achsenhalter für die drehbare Tür.
Die 0,4mm Röhrchen haben 0,09mm Wandstärke, so bleibt ein Hohlraum von 0,22mm
und damit ideal um einen 0,2mm Federdraht einzufädeln. Er soll als Antrieb dienen.

Zusätzlich wurde die untere Platine noch ausgefräst um Anschlusspunkte für den
Strom der Glühbirne zu haben und ebenfalls wurde noch eine 1mm Schraube angelötet
um eine Halterung für den Antrieb zu haben.
Die erste Herausforderung war die Glühbirne.
Fakt war, sogar die kleinste 402er Led (1x0,5x0,3mm) war zu gross. Da aber die
Löt-Anschlüsse immer etwas breiter sind als man braucht um einen 0,1mm Kupferdraht
anzulöten, kann man sie immer noch etwas bearbeiten.
Ich habe also eine Injektionsnadel N°21 (aussen 0,8mm, innen 0,5mm) gerade abgesägt
und auf 0,6mm von Hand aufgebohrt. Durch die reduzierte Wandstärke kann man die Led
mit etwas Druck im Rohr festklemmen und sie so in Birnenform schleifen. Praktischerweise
kann man jetzt den Draht bequem an der Schmalseite anlöten und dann die Led von
hinten herausstossen und schliesslich den letzten Draht anlöten.


Aber, eine hängende Led, auch abgeschliffen ist noch lange keine Glühbirne, wie
also schafft man die Illusion ? Ganz einfach, indem man sie kurz in Kaltleim tunkt
der etwas mit Wasser gepansch ist.
Der trocknet klar aus, bleibt aber trüb genug
um das Licht der gelben Led gleichmässig zu verteilen.
Ein Stückchen Decoderlitzenschlauch mit Farbe versilbert soll als Sockel dienen. Fertig.

__________________ Viele Grüsse
Armand
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24.04.2023 16:58 |
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Cleantex
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Die Birne ist schon mal drin.

Die Ansschlussdrähte habe ich in einer Ecke hinten nach unten gezogen und durch
eine Aussparung auf der Platine verlötet. Die kurze rote Decoder-Hülse soll nur
vor einem Kurzen auf der Kupferseite schützen. Der Widerstand von 24,9 KOhm
ist für 12V gedacht, aber der Antrieb wird wohl bei 3,3V liegen so dass ich ihn
vielleicht noch tauschen werde um nur eine Spannung zu verwenden.
Led's werden im Modellbau meist übermässig bestromt so dass jede Natürlichkeit
dabei verloren geht. So ein Klo wäre im Original eher mit einer 25W bis max. 40W
Birne ausgerüstet gewesen.

Für den Antrieb habe ich mir schon etwas Elektronik zusammen gezeichnet, aber
ein Servo kommt hier nicht in Frage. Wohl eher ein 3-4mm Motor der bei Bedarf
je nach Drehrichtung die Tür öffnet oder schliesst. Es soll eine einfache Mechanik
ohne Zahnräder werden. Mal im Bestand wühlen welcher Motor am besten passt.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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26.04.2023 22:15 |
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Cleantex
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Eigentlich kommt für den Antrieb nur ein Vibrations-Mikromotor in Frage.
Die gibt es bis 3mm Durchmesser allerdings sehr schwach auf der Brust und
ohne bei der Länge einen mm zu gewinnen. Meist werden hier auch nur
Glockenanker verwendet die sowieso schon etwas weniger Drehmoment
als Polmotoren haben.
Was ich brauche ist ein kurzer 4mm Motor, und da war auch einer dabei,
der ganz unten. Aber nur einer von dem ich nicht weiss wo er her kam und
der auch leider einen Defekt hat. Er läuft nicht von alleine an, man muss ihn
anstossen, so dass wohl eine Wicklung defekt ist.

Die Gewichte kann man leicht abnehmen. Aber jetzt ist wieder Warten angesagt,
ich habe 4 Sorten von den Kleinen im Anmarsch, aber aus dem Land des lächelnden
Winnie Pooh dauert es halt. Immerhin soll mein Favorit gegen den 20 Mai einlaufen.
Da würde die Grösse stimmen, ich könnte beide Seitenflügel als Anschlag benutzen,
er muss nur etwas Power haben.

Es gibt auch einen Trick um kurzfristig eine höhere Leistung heraus zu bekommen,
man füttert ihn mit einer höheren Spannung aus einem Kondensator.
Bis dahin hilft nur noch Qigong und Tee trinken.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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28.04.2023 13:36 |
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Cleantex
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Ich habe mir gedacht, solange meine Dildo-Motoren unterwegs sind, kann ich schon
mal an der Steuerung arbeiten.
Diese wird so ausgelöst, wie im Prinzip eine Gleisbesetztschaltung funktioniert.
Es wird ein kleiner Gleisabschnitt einseitig abgetrennt, und mit 4 Dioden, davon
jeweils 2 in Reihe und gegenläufig an das normale abgetrennte Gleis angeschlossen.
Wie funktioniert das ?
Nun, wenn das Gleis leer ist, dann ist an den 2x2 Dioden keine Spannung vorhanden
da kein Strom durch sie fliesst. Dioden nehmen sich immer etwa 0,7V von der
Betriebsspannung sobald irgendein Strom aktiv ist, also etwa 1,4V im Doppelpack.
Damit kann man also, sobald ein Rad in dem kurzen Abschnitt steht eine Spannung
abzapfen um eine Elektronik anzusteuern. So das Prinzip und das funktioniert Analog
oder Digital, man muss die Spannung nur noch gleichrichten damit Plus und Minus
immer gleich an der angeschlossenen Elektronik anliegen.
Also habe ich angefangen die Elektronik zu zeichnen, einen Motortreiber zum Links-
und Rechtslauf, 2 Monostabile Timer, ein Langzeittimer, ein Sack Kondensatoren und
Widerstände. Moment, kein Oberammergau.
Das geht doch viel einfacher wenn ich einen Attiny programmiere, da habe ich nur ein
klitzekleines Bauteil.
Ich habe den Attiny13 und Attiny2313 auf Lager, als DIP Version inklusive ihrer SMD
Ausführungen. Die DIP Versionen benutze ich nur zum Testen und Programmieren
und sobald alles läuft brenne ich den Kleinen, da habe ich etwa 30 Stück auf Lager.
Attiny13 hat 6 Ports die man als Ein- oder Ausgänge definieren kann, Attiny2313 hat
18 davon. Also ich brauche ihn nur in Ausnahmefällen, weil er auch 3x so gross ist.
Der Attiny13, sowohl die DIP wie auch die SMD Version vertragen 40mA an den Ports.
Unsere Mikromotoren verbrauchen etwa 20mA, man kann sie also direkt anschliessen.
Warum kein Arduino ? Weil der Arduino auch ein Overkill ist und jede Menge Bauteile
beinhaltet die man meist nicht braucht, dazu immer (auch der Nano) noch viel zu gross
ist für den Miniatur-Modellbau. Bei mir nur im Notfall. Es gibt aber auch Leute die einen
Arduino zum Programmieren von einem Attiny benutzen, das ist ein Schuss in den Fuss.
Denn dazu muss man zuerst einen Bootloader auf den Attiny schiessen der unnötig
Platz wegnimmt. Ein ISP Programmer braucht den nicht, aber dazu später mehr.
Der Attiny13, DIP und SMD Variante nebeneinander

Nun ist es so, dass man diese Mikroprozessoren in verschiedenen Sprachen programmieren
kann. Ich benutze manchmal die Sprache C, aber immer öfters für kleine Programme
BASCOM, den Basic Compiler für AVR uPs.
Da die Programmierung ein Kinderspiel ist, muss man nicht jedesmal die Bibel lernen wenn
man den Compiler nur zweimal im Jahr benutzt, es ist wirklich sehr einfach.
Hier mal das Programm

Und kurze Erklärung zu den wichtigsten Punkten im Programm,
von oben nach unten
$crystal = 1200000
Hiermit sagt man dem Compiler dass der Chip mit 1200000 Hz arbeitet, und hier
passieren viele Fehler. Da der Attiny13 im Auslieferungszustand mit 9600000 getaktet
wird, wird oft diese Zahl hier angegeben. Dann laufen aber alle Zeitschleifen
verlangsamt und falsch ab. Denn intern wird nochmal durch 8 dividiert, desshalb immer
hier 1200000.
Config PORTB = &B00011100
Definiert wie die Ports benutzt werden sollen, von rechts nach links, pb0 bis pb7, also
8 Ports obschon wir hier nur 6 haben, reine Konvention.
In unserem Fall ist PORTB.0 als Eingang geschaltet, PORTB.1 ebenfalls aber unbenutzt,
dann PORTB.2, PORTB.3,PORTB.4 als Ausgänge.
Luftzug Alias Pinb.0
Lampe Alias Portb.2
Mot1 Alias Portb.3
Mot2 Alias Portb.4
Bei BASCOM sind diese Alias ein echter Vorteil, weill man dadurch den Umgang mit den
Ports viel verständlicher machen kann. Und wenn man aus irgendeinem Grund den Port
wechseln möchte, braucht man das nur oben bei der Deklarierung zu tun.
Luftzug ist hier der Zug der Luft macht
, Lampe die Funsel über dem Loch, wobei
man sich fragt wieviele beim Wechsel wohl schon in die Kacke gefallen sind. Dann der
Motor der nicht an einem Port und VCC/GND hängt sondern zwischen 2 Ports was
ermöglicht dass er nach links oder rechts dreht entsprechend wer von Port 3&4 gerade
high oder low ist.
Das Programm selbst ist sehr einfach, bevor die Tür aufgeht, geht die Lampe an, denn
hinter der Tür braucht sie nicht zu leuchten. Dann wird der Motor für 1/4 Sekunde
(Waitms 250) nach links bestromt und soll die Tür öffnen.
Nach etwa 5 Sekunden (Wait 5) wird die Tür durch eine gleiche Rechtsdrehung am
Motor wieder geschlossen und die Lampe ausgeschaltet.
Das nur wenn an Port 0 eine Spannung anliegt die ich beim Test über einen Taster
simuliert habe.
Und alles was zwischen Do und Loop liegt wird bis zum jüngsten Tag wiederholt,
fertig.
Mein Versuchsaufbau sieht also so aus, die gelbe Led ist die Klo-Funsel und anstatt des
Motors habe ich eine grüne + eine rote Led eingebaut die beide gegenläufig sind, wie
beim Motor. Die Werte für die Wait Zeiten können aber noch angepasst werden, wenn
die Dildos erst mal hier sind.

Ist dann alles in Ordnung, benutze ich einen SMD Sockel um den Kleinen zu brennen.

In dem kleinen Video sieht man die Funktion
__________________ Viele Grüsse
Armand
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03.05.2023 11:58 |
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Cleantex
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Solange die Lustspargel Antriebe noch nicht angekommen sind,
habe ich das Programm oben etwas verbessert, denn es hatte
ein paar Fehler.
So hätte ein Zug der an der Kontaktstelle im Bahnhof steht sofort
nach dem Schliessen die Klotür wieder aufgerissen. Pervers.
Aber auch jeder schlechte Kontakt hätte zu einem zweiten
Störfall geführt, und wenn hinten am Zug eine andere Lok drückt
oder ein Kombüse mit Beleuchtung den Kontakt auslöst, dann
ist wieder Showtime.
Desshalb die folgende neue Version und die Unterschiede

Dim Zeit As Word
Dim Besetzt As Byte
ZEIT und BESETZT benötige ich für die neue Routine
ZEIT ist als Word (2Byte) definiert und kann von 0 - 65535 zählen.
Hier reicht ein Byte nicht da ich bis 1000 zähle.
BESETZT ist als Byte definiert und kann bis 255 zählen, hier im
Programm brauche ich nur 0 oder 1.

Von aussen nach innen gesehen
Die Schleife DO LOOP wird erst verlassen wenn BESETZT auf 0 steht.
Innerhalb der DO LOOP Schleife wird BESETZT zuerst auf 0 gesetzt,
dann folgt eine FOR NEXT Schleife die bis 1000 zählt, und zwar
wird diese Schleife im Prinzip 1000x durchlaufen, wartet bei jedem
Durchlauf 1/100 Sekunde, aber wenn die Kondition mit der IF
Abfrage im Innern stimmt, wird sie sofort verlassen.
Das Prinzip, man wartet nach jeder Präsentation vom Scheisshaus
erst mal etwa 10 Sekunden, also 1000x 1/100 bevor eine neue
Phase gestartet wird. Und während diesen 10 Sekunden wird
durch die IF ENDIF Schleife dauernd abgefragt ob vor dem Ende der
Zeit ein neuer Impuls eintrifft, und in dem Fall wird Besetzt auf 1
gesetzt, und die FOR NEXT Schleife durch den EXIT Befehl sofort
verlassen. Und damit läuft die DO LOOP Schleife nochmal durch mit
einem neuen 10 Sekunden Zeitabschnitt.
Ohne den EXIT Befehl würden die Zeiten addiert, bis zu maximal
20 Sekunden, so bleibt die Wartezeit nach Impuls immer gleich
bei etwa 10 Sekunden.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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08.05.2023 14:05 |
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Cleantex
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Wie kastriert man einen 4mm Mikro-Motor,
oder wie macht man einen Vibratormotor zum Eunuchen
so dass er die Operation überlebt ?
Eine Antwort findet man bei U-Tube auch nicht, so habe ich nach einer
eigenen Lösung gesucht.
Ich habe zwar mehrere Abzieher für Modellbaumotoren, in verschiedenen
Ausführungen aber die passen alle nicht.
Was nicht funktioniert ist ein Schraubenzieher zwischen Gehäuse und Gewicht
denn die Gewichte sind an einer Stelle (Vertiefung) eingepresst und sitzen
ziemlich fest auf den Achsen. Man würde also nur Unwucht + Achse aus dem
Motor ziehen, denn dort sitzt sie nicht so fest, und das Aggregat ins Jenseits
befördern, ausserdem würde die Achse dabei sowieso krumm.
Es gibt nur eine Lösung, die Achse muss aus der Unwucht gedrückt werden,
oder geschlagen, ohne den Motor dabei zu belasten.
Es gibt bei anderen kleinen Motoren manchmal Vorschläge ein Cuttermesser
einzufräsen um hinter die Unwucht zu kommen, aber das geht hier nicht weil
die perversen Erfinder die Unwucht oft mit einem überlappenden Ring ausgestattet
haben.

Drei von den Dildos sind inzwischen eingetroffen, Nummer 4 kommt wohl auch
bald denn er ist ebenfalls ein Kandidat für die Operation.
Aber anfangen geht schon mal und ich habe eine Lösung gefunden (nicht geklaut,
komme ja nicht aus Oberbayern)
Man braucht dazu einen kleinen Rohrabschneider, den kleinsten den man finden kann,
und stützt auf der Rollenseite die Unwucht ab, gleichzeitig geht man mit dem ziemlich
scharfen und dünnen Schneidemesser an der einzigen Stelle wo die Achse frei ist
zwischen Unwucht und Gehäuse ohne das Messer anzuziehen, nur ganz sanft bis die
Unwucht festklemmt.

Diese Motoren haben meist eine 0,7mm Achse, also braucht man jetzt einen 0,6mm
Bohrer den man mit der flachen Klemmseite auf die Achse hält und mit einem kleinen
Hammer auf die Bohrerspitze oder da wo sie reinsteckt draufschlägt.
Sicher wird der Bohrer irgendwann mal abbrechen, also ein Dutzend wird reichen bis
der Kleine aufgibt und unten rausfällt.
über sieben Brücken musst du gehn ...
Um danach den Motor zu überprüfen kann man ihn einfach an etwa 1,5V anschliessen und
sieht dann auch ob die Achse rund dreht. Die Stimme ist nach dem Kastrieren auch viel
heller.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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23.05.2023 12:42 |
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Cleantex
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Jetzt ist auch der letzte Motor von den 4 eingetrudelt, er war wohl auf der neuen
Seidenstrasse als Raupe unterwegs.
Was ich aber sagen kann, seit etwa 2 Jahren sind alle meine Bestellungen bei Aliexpress
angekommen und meist auch unbeschädigt.
Dieser letzte Motor hat auch Befestigungslaschen, das schien von Vorteil zu sein, allerdings
ist die Achse dünner als bei den anderen 3, nämlich 0,6mm anstatt 0,7mm. Sie ist auch kürzer,
was wiederum ebenfalls ein Problem darstellt.
Mein Favorit bleibt der mit den Laschen und der scheint auch von der Qualität der bessere
zu sein, hier mal zusammen mit dem Neuen.

Erstaunlich auch der Preisunterschied, links 1,4 Euro das Stück, rechts 10 mal für 1,40.
Man sieht den Unterschied auch an den Lager.

Wenigstens bin ich jetzt fixiert und brauche für den Rest meines Lebens keine Vibrator-
Motoren mehr.
Was ich aber an der Schaltung ändern muss, ich kann den Motor nicht mehr direkt
an den Attiny Ausgängen betreiben, denn gebremst kommen wir auf 150mA,
zuviel für den uP. Aber das wird einfach denn am Programm muss auch nichts
geändert werden.
Ich muss nur einen Motortreiber L9110s direkt an die Attiny Ports anschliessen und
der übernimmt die Richtung wenn der entsprechende Eingang auf + gegen Masse
geschaltet wird, und er ist als smd Variante genau so gross wie der smd Attiny.
Da ich nur mit 3,3V arbeite habe ich inzwischen auch den Widerstand 25kOhm für
die Leuchte gegen einen 3,3kOhm getauscht.

Jetzt muss ich zuerst die Gelenke an der Klotür fertig bauen, und dann von 0,2mm
an die 0,7mm Achse vom Motor zu kuppeln. Bei den Messingröhren geht es von
0,4/0,2 (aussen/innen) auf 0,6/0,4/und 0,8/0,6. Da sind also die Varianten beschränkt
wenn man auf 0,7mm Innendurchmesser gehen möchte.
Aber bei den Injektionsnadeln gibt es eine andere Norm und damit kann man
den Adapter bauen. Jetzt brauche ich noch ein paar zitterfreie Tage.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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02.06.2023 23:57 |
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Cleantex
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Riesengrosse Fortschritte gibt es nicht, vielleicht ist es auch einfach zu warm.
Und die Teile sind so leicht, die bläst die Klimaanlage vom Tisch und man findet sie nie wieder.
Wenigstens habe ich die Rohre geschnitten, und bei 0,4mm Durchmesser kann man Sägen vergessen.
Da sie aber glatt sein müssen, zwackt man sie mit der Zange ab und schleift dann den Überstand
an dem Tellerschleifer weg bis auch die Enden glatt sind und die Länge stimmt. Hier braucht
man nur ein Korn, nämlich 3000er, dann ist Glätte sofort garantiert. Und bei diesen
kleinen Teilen kann man schnell auch einen mm wegschleifen.

Die Scheibe vom "Tellerschleifer" hat dann gerade mal 25mm Durchmesser. Und damit das Rohr rechtwinklig
auf die Scheibe trifft, habe ich in ein Stück Hartgewebe mit dem Stichel eine Kerbe gefräst.
Gesamtansicht.

Das Schöne an den Proxxon Geräten ist, dass man seine eigenen Werkzeuge damit bauen kann, ganz nach belieben.
Man legt das Rohr in die Kerbe und schiebt den ganzen Mini-Schraubstock in Richtung
Schleifscheibe.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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15.06.2023 10:51 |
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Cleantex
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Das Rohr für die Türangel hat 5,8mm Länge, da der Abstand zwischen den
Achshalter oben und unten an der Hütte 6,0mm hat.
Um das Rohr einigermassen gut an die Tür kleben zu können, habe ich es zuerst
auf ein Bronzeblech 5,8x1,3x0,1mm gelötet. Diese Bleche sind eigentlich Abfall an
Radschleifer für die Stromabnahme an Waggons. Und Abfall von Aetzblechen kann
man immer verwenden.

Um solche Lötungen auch an Kanten sauber bewerkstelligen zu können habe ich ein
15mm Aluwinkel 10x10 auf eine kleine Sperrholzplatte geklebt. Dann auf das Alu
10mm breite Teflonstreifen. Die bekommt man im Baumarkt um Holzschubladen
wieder besser gleiten zu lassen, aber Teflon ist exzellent als Lötunterlage und gibt
keine Hitze ans Alu weiter. Damit kann man sich einfach so ein Tool ganz nach Bedarf
basteln, auch andere Formen.
Danach habe ich das Rohr noch mittig eingefräst, denn die Achse muss nachher fest
mit der Türangel verklebt werden. Am Holz ist die Tür 3mm breit.
Bevor ich dann die Tür mit dem Beschlag verklebt habe, habe ich noch einen 0,2mm
Perlonfaden eingezogen, damit kein Kleber an der Frässtelle ins Rohr läuft, dann
könnte ich von vorne anfangen. Links die Blechunterlage ist aus dem gleichen
Material um den Höhenunterschied auszugleichen, morgen schaue ich noch mit was
ich das bruniere.
Geklebt habe ich Tür + Blech mit Everglue grün, der ist leicht viskös und sehr gut für
Klebungen geignet die nicht verlaufen sollen. Früher habe ich vieles mit Uhu Strong&Safe
geklebt, aber nachdem die das Rezept geändert haben ist es wie Gel geworden.
Die Achse werde ich mit einem dünflüssigeren Cyanidkleber einkleben, da sollte er im
Rohr ein Stück verlaufen.
Ich habe im Laufe der Zeit gelernt, je kleiner das Objekt, desto grösser ist die Chance
irgendwann wieder von vorne anzufangen.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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25.06.2023 23:41 |
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Cleantex
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Heute habe ich die Klotür provisorisch eingebaut, und wie man sieht
sie sitzt an der richtigen Stelle und passt.
Der Kugelgriff an der Klotür hat mich 2 Jahre meines Lebens gekostet,
wobei die Herstellung noch das einfachste Problem war.
Ein Stück 0,3mm Bronzedraht (Leg. Kupfer+Zinn) wird vorsichtig an der
Spitze zum flüssigen Glühen gebracht und mit etwas Chance ist das Ende
kugelrund. Messingdraht (Leg. Kupfer+Zink) funktioniert nicht da das Zink
sofort verbrennt. Dann leicht mit Patina Messinglack drüber und auf 0,7mm
Länge abschneiden.
Das Problem ist die Manipulation von so einem Teil, das ist mir zweimal aus
der Pinzette gesprungen und nach zusammen etwa 1 Stunde am Boden
kriechen, doch jedesmal gefunden worden. Schlimmer, sobald Sekundenkleber
im Loch ist, muss der Griff zügig rein, sonst ist das Loch auch zu.
Schlussendlich habe ich die Bommel in eine passende Kabelisolierung
eingedrückt und diese dann mit der Kreuz-Pinzette + Kleber eingesteckt,
nach dem Härten dann die Kabelisolierung abgezogen.
Also, einen Knall sollte man schon haben.
Jetzt fehlt noch die Ansteuerung mit dem Motor, dann der Insasse und
schlussendlich eine Klorolle mit flatterndem Papier innen an der Tür.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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27.06.2023 17:48 |
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Cleantex
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Glaubt mir, an einem Klo zu arbeiten ist eine Scheißarbeit,
sogar wenn dieses noch nie benutzt wurde.
Es geht also weiter mit einem wichtigen Zubehör, der Klorolle mit Halter.
Das Papier ist das erste Problem, es muss sehr dünn sein und flexibel. Sowas wie Seidenpapier meinte meine Frau.
Als ich ihr dann erklärt habe dass Seidenpapier in 1:220 so dick ist wie eine Schwarzwälder Kirschtorte, hat sie aufgegeben.
Ich habe sofort an Gewindeband gedacht und in meinen Beständen eine Rolle gefunden mit einer Dicke von 4 Hunderstel !
Aber die dann in Breiten von maximal 1mm schneiden ? Mit der Schere oder dem Cuttermesser ist bei so dünnem und
labrigen Zeug unmöglich.
Ich habe mir dann etwas überlegt, und zwar ein Stück von dem Band auf der Klebeseite von einem Kaptonband glattgestrichen.

Danach das Sandwich umgedreht und auf ein Stück Zeichenpapier geklebt.

Man sieht im Gegenlicht wo das Gewindeband eingeklebt ist, trotz einer Dicke von nur 0,04mm.
Und auf einem Papierschneider mit neuem Kreismesser habe ich dann nach Gefühl die Streifen in 1mm Breite geschnitten.
Nicht alles gelingt, nur die Harten kommen in den Garten. Bei dieser Art Modellbau gehört Ausschuss im Verhältnis 1:1 zum
Geschäft. Jetzt muss man nur noch die Teflonstreifen von den Kaptonstreifen abziehen. Und so sieht dann die Ernte aus.

Ok, Papier habe ich schon mal, als nächstes Bauteil kommt die Rolle wo es drauf soll.
Polystyrol war mein erster Gedanke, aber es gibt in 1mm Durchmesser keine Röhrchen, nur Rundzeug. Aber, das kann man
selbst aufbohren, und zwar ist die Reihenfolge, 1mm in Holz bohren, Halbzeug reinstecken, nur nichts bewegen, mit Stichel
anspitzen und schlussendlich mit 0,3mm Bohrer innen durch. Dabei muss alles fest eingespannt bleiben. Und ohne Anspitzen
trifft man nicht die Mitte, denn so dünne Bohrer verlaufen sehr gerne.
Die fertige Rolle habe ich danach auf einen 0,3mm Stift geschoben und mit Flüssigmaskierung von Vallejo fixiert. Hauptgrund
auch damit kein Kleber in den Zwischenraum mit dem Stift läuft, das wäre fatal.

Und es kam was kommen musste, es lief schief.
Ursache dabei war dass die Maskierung viel fester am Polystyrol klebte als von mir gedacht und durch die Fummelei
mit dem Floh hat das "Papier" gelitten. Und beim Abrollen fiel dann die Rolle selbst auch ins Koma, Totalverlust.
Sie war auch etwas zu breit 1,2mm sind in 1:220 sehr viel und ehrlich gesagt, ich kenne Niemanden der seinen
Allerwertesten mit Zewa Wisch&Weg behandelt.
Nächste Überlegung, es muss auch kleiner gehen und sie muss auch nicht weiss sein denn das ist die Rolle im
Original auch nicht. Also habe ich diesmal aus einem 0,8 mm Messingrohr mit 0,6mm innen ein 1mm langes Stück
geschnitten.
Und es ohne Maskierzeug zwischen 2 Stück Drahtisolierung geschoben, die Achse sollte auch so nicht verkleben.

Papier aufrollen, die Zwote.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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18.07.2023 00:53 |
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Cleantex
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Und so sieht Klothilde dann nach der Hochzeit aus

Normalerweise hält Cyanidkleber auf Teflonband fast garnicht, das Zeug hier ist
aber porös und ich habe den Ansatz kurz mit einem Aktivatorstift gestrichen, es
gibt die jetzt auch im kleinen bei Uhu.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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18.07.2023 12:31 |
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Cleantex
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Ich frage mich gerade ob ich das nicht fürs Gunnessbuch anmelde, mit 1mm
die kleinste Klorolle der Welt.
So habe ich wenigstens eine kleine Genugtuung in meinem armseligen Leben,
denn ich armes Schwein fahre nicht mal einen BMW.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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20.07.2023 00:04 |
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