Der Waffenkoffer |
Cleantex
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Vor etwa 10 Jahren hatte ich meine letzte Anlage entsorgt.
Ich hatte keine Zeit mehr dafür und damals auch noch einen Hausbau in Planung.
Und ich habe zwar mit dem Hofmarschall einiges gemeinsam, wie den Vornamen deutsch Hermann = franz. Armand, aber weniger Platz,
etwa 120m2 Speicher, und keine Lust 200 Jahre lang Figuren an den Beinen fest zu kleben.
Bei einem tausendjährigen Reich und entsprechender Lebenszeit wäre es aber eine Überlegung wert.
So fiel meine Wahl für den Neubeginn auf einen Koffer, der breit genug ist für minimalen Fahrbetrieb und ohne Deko-Schnickschnack.
Und der belegt 3 Tische so dass die Replika schmollend in der Ecke steht. Aber ohnehin kann man noch nicht draussen arbeiten, sie wird also
bald wieder am Zug sein.
Dieser "Waffenkoffer" hat eine Länge von 120 cm und eine Breite von 33 cm. Alles was passt.
Und leicht ist er auch noch. Das hat mich dann ins Erstaunen versetzt als ich in den Boden 8 Löcher geschossen habe, damit soll der Aufbau
befestigt werden. Aber der Bohrer hat es ans Licht gefördert, was wie Aluminiumpanele aussieht und sich auch so anfühlt sind in Wirklichkeit
beschichtete Platten. Ich habe auch nichts dagegen wenn er leicht ist, nur ich kann mir vorstellen, wer eine Kalaschnikow dort reintut darf den
Koffer nie zu schnell abstellen.
Ich habe nicht mal gewusst dass solche Platten existieren. Und natürlich habe ich den Schaumstoff innen entsorgt.

Wichtig für mich, keine Schalter nirgendwo, ausser einer Buchse hinten wo man das Netzteil anstecken kann. Und auch wichtig, sowohl Analog
als Digitalbetrieb mit der gleichen Steuerung. Ein Teil der Elektronik ist hier, was noch auf dem Bild fehlt ist die Weichenplatine. Der ESU Prüfstand
oben rechts gehört auch nicht dazu.

Unten rechts ist die DCC Zentrale, die mit Bluetooth über ein Handy oder Tablet gesteuert wird. Der Kontroller wird bei Ebay fertig zusammengebaut
und programmiert verkauft. Man kann die Teile zwar auch selbst kaufen und den Arduino sowie das Bluetooth Modul selbst programmieren, aber im
Augenblick ist der Versand unzuverlässig und man muss noch die Programmierung aufladen. Nur um ein paar Euro zu sparen lohnt es nicht.
Eine Digitalzentrale ist meist eine grosse Steuereinheit mit vielen Knöpfen. Diese DCC- Zentrale wurde von Bill Cuthbert aus Falkland gebaut, kostet
nur ein Butterbrot und man kann den ganzen Fahrbetrieb nur über das Smartphone steuern, also Züge und Weichen.
Den Artikel, von dem es auch Varianten gibt, findet man hier
Bill's DCC Controller
Die Platine oben links ist meine Konverter Platine von Digital auf Analog, die man auch noch bei Stummi beschrieben sehen kann.
Digital-Analog Konverter
Einige haben diese Schaltung ebenfalls nachgebaut, denn sie hat den grossen Vorteil dass man allein mit einer Digital-Zentrale, auch mit der von Bill, Züge
rein analog betreiben kann, ohne zusätzliche Trafos und komplizierte Umschaltungen. Ausserdem gibt es ein Soundmodul auf dieser Schaltung, so dass
Loks ohne Sound-Decoder analog mit Sound fahren können.
Ich hatte damals einige Trix H0 66837 Decoder gekauft, man sie verschleudert. Aber mit 2A sind sie nicht zu killen. Ich habe diese Schaltung schon mehrfach
benutzt und die auf dem Bild wurde diese Woche neu gelötet. Er hat auch einen Susi Anschluss und für die 32000 & 32100 habe ich ein Soundmodul um die
gewünschte Datei aufzuspielen, was bei mir immer nur die BR55 war. Man kann aber auch mehrere Susi Module über einen Y Stecker koppeln wenn man
mehr Sounds zu direkten Verfügung haben möchte, aber Dampflok Analog reicht mir.
Alles zusammen am Esu-Teststand funktioniert einwandfrei mit dem Handy.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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25.03.2021 11:08 |
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Cleantex
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Was ich noch an dem DCC-Controller machen musste, meine Bauhöhe erlaubt maximal 5cm. Und das Bluetooth Modul steht schon bei etwa 52mm. Ich
musste es also flachlegen.
Zuerst ging es um den Rahmen. Wichtig bei der Rahmenkonstruktion ist der Leichtbau, bei hoher Stabilität. Ansonsten ist es kein tragbarer Koffer mehr,
ich habe also 8x 50 mm Kantholz Eiche, was ein Ueberbleibsel vom Arcade Bartop war
, als Stützen geschnitten und dann in eine Stirnseite jeweils
ein Loch gebohrt und eine SK Rampa Mutter 8x12mm M4 dort verpflanzt. Ich drehe die SK Muttern immer ein nachdem ich das Kernloch vorher mit Uhu
Endfest eingeschmiert habe. So flutschen sie besser ein, und nie wieder raus.
Die wurden dann von unten mit einer 4mm Schraube+Unterlegschraube am Koffer fixiert. Später wird die U-Scheibe durch einen Gummifuss ersetzt.
DIe Längstleisten werden die Auflage für eine Sperrholzplatte sein. Querleisten dienen der Stabilität in der Breite.
Die Leisten wurden ebenfalls mit Uhu Endfest und einer Schraube als Klebesicherung fixiert. Dabei stehen die Längstleisten etwa 0,5mm höher als die
Stützen, da ich die Sperrholzplatte dort mit Ponal und zusätzlich mit Endfest Tupfer auf den Stützen festkleben möchte. Pressen geht nicht aber Schrauben
von oben tun das auch.
Das ganze Holz ist gelagerter Altbestand von mir, anders geht es bei der heutigen Qualität leider fast nicht mehr.
Wichtig bei den Stützen, Loch und Rampa müssen absolut rechtwinklig eingesetzt werden, für solche Zwecke habe ich mir ein kleines Hilfsmittel gebaut,
einen rechten Winkel von Onkel Xi und einen 40mm Maschinenstock von Proxxon.

Auf die Rahmenkonstruktion kommt dann eine 6mm Pappelsperrholzplatte und auf diese wird zuletzt eine Guttagliss Platte verklebt. Beides leichte
aber solide Materialien und Guttagliss ergibt eine optisch angenehme (da kommt noch was)
und geräuschschluckende Oberfläche.


Ich habe dann noch eine Schaltung gezeichnet, die ich auch gleich im Robotnetz eingesetzt habe.
Und zwar anstatt einer Led die leuchtet bei Analogschaltung des Konverters, zwei Led Kontrolllampen die mit D und A beschiftet sind und
alternativ leuchten, so dass man auch sieht dass die Anlage eingeschaltet ist. Dieser Chip (LH1512) ist sehr interessant da er ein doppeltes
elektronisches Relais darstellt das sowohl einen Arbeitskontakt und einen Ruhekontakt steuert.
Und die Ansteuerung ist optisch, in meinem Fall kann ich die Digitalspannung nicht direkt mit der Versorgungsspannung der Leds kombinieren.
Aber auch in anderen Bereichen (Kleiner Motor usw.) bis etwa 200mA kann man diesen Chip verwenden.

Hier noch der Gleisplan zum Koffer, die Ausschnitte sind notwendig um die Bügel des Deckels unterzubringen. Es werden nur Rokuhangleise benutzt.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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25.03.2021 17:00 |
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Cleantex
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Jetzt war die Sperrholzplatte dran, 6mm Pappelholz, länger gelagert und schnurgerade. Die Moosgummi-Umrandung habe ich stehen gelassen,
die Platte rastet auch satt ein, nur ein bisschen zu fest. Diese Koffer sind an den Ecken nicht hundertprozentig im 90° Winkel. Aber das sind Peanuts.
Jedenfalls scheinen die beiden unteren Leisten dem Ganzen genug Stabilität zu geben. Jetzt bleiben noch 3mm bis zum oberen Deckel, was genau
für die Guttagliss Platte reicht.
Problem hier, ich kann nicht von unten anzeichen, ich meine die Positionen für die Schrauben von oben. Ich werde mittig der Leisten 1mm Löcher
bohren und Nagelspitzen hineinstecken um von unten anzuzeichen. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.
An den Ausparungen für die Gelenke werde ich wohl ein Geländer anbringen, keine Lust die entgleisten Züge und Loks aus der Kiste zu schütteln.

Dan wurde auch die ganze Unterkonstruktion fertig gestellt. Auf die 6mm Pappelholzplatte wurde in der Mitte ebenfalls 6mm Pappelsperrholz
von unten aufgeleimt nachdem das Spargelfeld für die Elektronik gezeichnet und dazwischen festgeklebt wurde. Dort ist die Gesamtdicke
jetzt auch 3+6+6=15mm. Auch weil in diesem Bereich oben eine Halterung für Smartphone oder Tablet sein wird.
Zusätzlich habe ich an allen Querleisten in der Mitte eine 10cm lange Strebe zu den Sperrholzplatten geklebt. Die ganze Konstruktion ist sehr
leicht und trotzdem verwindungssicher.
Von den 25 mm Löcher dient das Einzelne um den Lautsprecher zu montieren, hier muss noch bis oben durchgebohrt werden, wenn die Guttagliss
Platte erst drauf ist, das ist der nächste Schritt.
Die beiden anderen Löcher wurden notwendig weil das Gewinde der Signallampen für Analog + Digital nicht in der Länge reichen würde, hier
kommen noch 12mm Bohrungen. Alle eingeklebten m3 Gewindestifte sind genau an die Platinen angepasst.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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26.03.2021 11:52 |
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Cleantex
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Armageddon
Es ist kein Geheimnis, die besten Horror-Filme passieren im normalen Leben.
Ich habe also die Guttagliss Platte auf das Sperrholz geklebt. Ich gebe zu, vor dieser Operation war mir etwas mulmig.
Ich habe Uhu Alleskleber Kraft Transparent in der Dose benutzt und zum ersten Mal überhaupt das Zeug verwendet. Meine Welt liegt bei Kaltleim
2K Kleber und Uhu Strong&Safe, auch reiner Sekundenkleber seltener. Hier ist noch Abdeckpapier auf der Fläche.
Also Kontaktkleber ist nicht mein Ding, und hier musste ich schnell arbeiten wegen der Fläche. Das Zeug stinkt teuflisch und bei den Temperaturen
draussen muss man schnell sein. Wie aber trägt man das Zeug auf ? Ich habe dazu einen Dr.Oetker Silikonpinsel aus der Backabteilung gewählt,
und der nimmt bei jedem Eintauchen eine gehörige Portion mit. Und nach Gebrauch kann man ihn einfach abrubbeln.

Und wenn man eine Katastrophe ahnt, kommt sie meist auch.
Ich war jetzt etwa 2 Stunden weg, und als ich zurück kam habe ich gemerkt dass das Guttagliss Blasen wirft.
Also verträgt es sich nicht mit dem Lösungsmittel im Kleber. Eine kleine Fläche als Test hat das nicht gezeigt.
Gottseidank konnte ich das Zeug (in Kaugummi Konsistenz) wieder abziehen und abspachteln. Das ging noch so gerade nach dieser Zeit.
Jetzt musste ich sowieso warten bis der Restklebstoff auf dem Sperrholz soweit getrocknet war, dass ich ihn abschleifen konnte.

Was aber nicht normal war, dass die Platte überhaupt sich verflüssigte, da nach Hersteller Guttagliss aufgeschäumtes PVC sein soll,
und das sollte neutral gegen Lösungsmittel sein.
Daraufhin habe ich Gutta angemailt und sie gefragt wie sie sich das komische Verhalten ihrer PVC Variante erklären ?
Also Rückmeldung von Gutta :
Sehr geehrter Herr Marx,
es tut uns leid, das Sie sich mit einer Beanstandung zu unseren Hobbycolor
Platten beschäftigen müssen.
Die Hobbycolorplatten bestehen aus einem aufgeschäumten PVC und dürfen
nicht mit lösemittelhaltigen Produkten im Kontakt kommen. Der Kleber muss
also Lösungsmittelfrei sein und für aufgeschäumtes PVC geeignet sein. Wir
selbst haben des Öfteren diese Platten verklebt. Hierfür haben wir immer
den UHU Hartkunststoff Spezialkleber verwendet. Probieren Sie diesen bitte
für Ihren Verwendungszweck aus.
Wir hoffen Ihnen hiermit geholfen zu haben und verbleiben
mit freundlichen Grüßen
Christian Döring
Produktmanager
Gutta Werke GmbH
Bau- und Heimwerkerprodukte
Bahnhofstrasse 51-57
D-77746 Schutterwald
Schön zu wissen, nur warum erzählen sie das nicht bei der Produktbeschreibung anstatt dem Geschwafel dort ???
Uhu Hartkunststoff Spezialkleber gibt es in der Tube zu 30gr Bei einer Flächenverklebung ein Witz.
Allerdings wollte ich jetzt beim 2ten Versuch ausgiebig testen bevor ich auf die Nase falle.
Bei der Suche nach dem geeigneten Kleber bin ich dann auf diesen Stoff gekommen, Retol Base PU 2K.

Und ich kann sagen, es ist wirklich geiles Zeug, dieser Parkettkleber.
Der Kleber wird in vielen Hobbybereichen verwendet, ja sogar von Terrarium Freaks da man auch Landschaften damit
modelieren kann, durch einstreuen von Bodenmaterial und es nach dem Härten ungiftig ist.
Nach 24 Stunden habe ich die Test-Streifen auf den unterschiedlichen Untergründen abgezogen, nun ja versucht.
Das Zeug klebt wie Sau und wer nicht aufpasst und seine Schuhe im Keller lässt, holt sie später zusammen mit den Fliesen ab.
Da auch eine neue Guttaglissplatte bei mir bereit liegt, weiss ich jetzt dass man das Zeug nur sehr dünn einstreichen muss,
und Aufrauhen ist auch nicht notwendig. Aber Abdecken soweit wie möglich. Ein kleiner Spritzer hält so fest dass er nur mit
Materialabtrag zu entfernen ist.

Noch ein Beispiel wie scharf das Zeug ist, auf dem Foto, von unten, eine Lage Guttagliss, die Retol Lage und ein Stück der Tischlerplatte
die es heraus gerissen hat.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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26.03.2021 13:14 |
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Cleantex
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Dabei seit: 14.04.2008
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Jetzt bin ich endlich dort angekommen, wo ich schon mal war.
Ich hatte die Bohrlöcher am Koffer zuerst auf eine 12mm MDF Platte abgekupfert, denn das Schleifen ist
eine eher brutale Sache. Vorteil, man kann die Schraubenköpfe versenken und die Platte biegt sich nicht.
Diesmal, mit Retol, nach 24 Stunden (laut Beschreibung reichen 8-10 Stunden zur Endfestigkeit), keine Donauwellen.
Also kann ich weitermachen wie geplant.

Die Bedienungselemente habe ich jetzt auch oben angebracht, das da wären, ein klappbarer Halter für ein Smartphone,
2 Kontrolleuchten für Digital und Analog und ein Lautsprechergrill. Den Halter habe ich vorher mit Magneten versehen, er darf bei
geschlossenem Koffer nicht auseinanderfallen, sonst gibt es Bruch. Da es an dem Analog-Konverter ebenfalls eine Susi-Schnittstelle gibt,
habe ich Dampflok Sound eingespielt den man bei Analog Betrieb dazu schalten kann.
Andere Anschlüsse ausser den Gleisen wird es auf der Platte nicht geben.

Jetzt sind die Gleise ebenfalls montiert, ich kann jetzt mit der Verkablung unter der Platte weitermachen.
Befestigt habe ich die Gleise mit 1,4 x 8mm Schrauben. Die halten sehr gut auch in der Guttagliss Schicht
und der Kopf passt noch zwischen die Schwellen und ist nur 0,2mm grösser als bei den 1,2 mm Schrauben.
Da der Koffer ja in allen Positionen stehen oder liegen kann, ist das schon sehr wichtig. Ich habe aber auch
noch 10mm lange Schrauben auf Lager, aber die 8mm kann man in dem Material ohne Vorbohren setzen
und da bricht eher die Schiene. Habe ich diesmal auch getestet.
Jetzt sind auch alle Platinen an der Unterseite montiert und verkabelt.
Was noch fehlt, die Verbindungen zum Gleis und den 4 Weichen inklusive der Rückmeldung.

Da wären
Unten Rechts - Bill Falklands Bluetooth DCC Controller.
Unten Links - DC/DC Wandler 12V ---> 9V für die Weichenantriebe und Signalisierung.
Oben Links - einer meiner Digital-Analog Konverter mit Sound.
Oben Rechts - der Joka 4-fach Weichendecoder für 1spulige Antriebe (wird leider nicht mehr gebaut)
aber der 40401 von Decoderwerk ist auch nicht schlecht. Wichtig dass man die Decoderspannung und
die Weichenantriebsspannung getrennt einspeisen kann.
In der Mitte dazwischen, meine üblichen Lötstützpunkte die um einiges besser sind als was man auf dem
Markt ansonsten findet.
Man braucht dazu 3,17 (3,2) Nieten aus den USA, kann aber auch sein dass man sie hierzulande findet.
Dann, wenn möglich, die beste Nietzange der Welt, die Crop-a-Dile. Die wirklich Nieten an der Schmalseite
aufrollt ohne dass es nach Kopfsalat aussieht.
Man kann sich dann selbst seine eigenen Stützpunkte bauen, in Länge und Anzahl der Reihen genau wie man
möchte. Die Drähte einfach von unten einfädeln und das Auge löten.
Die Nieten findet man unter dem Stichwort "diy audio rivets".
Weiter geht es mit den Gleisen und den 4 Weichen.

Die kurzen Gleisstücke R037 haben unter den Schwellen Magnete verbaut mit denen man, hier im Rangierbereich,
Microtrains Kuppler automatisch trennen kann.
Weiter ist es so dass die Rokuhanweichen normalerweise als Stoppweichen geschaltet sind, direkt aus der Packung.
Das hat einen großen Vorteil.
Denn wenn man von der Abzweigseite einfährt, und die Weiche falsch steht, gibt es einen Kurzen und es riecht nach Fisch.
Bei Stoppweichen bleibt der Zug einfach stehen bis die Weiche richtig geschaltet ist.
Damit der sich den Strom nicht von der anderen Seite holt, müssen beide Anschlussgleise einseitig ab gegenüber liegendem
Ende, auf das Herzstück zu, isoliert sein. Es sind die Gleise R001 und R012 auf dem Gleisplan direkt am Ausgang der Weichen.
Etwas habe ich auch noch an den 4 Weichen geändert, vor dem Einbau. Es wird ja weder ein Stellpult geben noch Signale,
der Koffer ist ja eigentlich zum Testen gedacht.
An den Weichen (die man normalerweise sowieso nicht festschraubt) gibt es an der Abzweigung zwei Schraubenlöcher die
ich auf 1,6mm aufgebohrt habe. Zwischen den Schwellen ist ein Abstand von genau 2mm.
Ich habe fertige Lichtleiter in 1,6mm mit einer 2mm Linse hier gefunden :
1,6mm Lichtleiter mit 2mm Kappe
Die kann man durch Led's von unter der Trägerplatte beleuchten und so klar die Stellung an der Weiche schon von weitem sehen.
Und da diese Led's ja als Rückmeldung über die Weiche selbst geschaltet werden, und nicht über die Bedienung, kann man sicher
sein dass die Weiche in der richtigen Position steht. Da ich ja mit Stoppweichen arbeite und das angeschlossene Gleis in
Falschstellung stromlos ist, kann es nie nach verbrannten Federn riechen.
Da ist auch ein Vorteil grundsätzlich Digital und Analog über eine DCC Zentrale zu betreiben. So schaltet Bill's Zentrale bei einem
Strom über 2A automatisch ab.

Jetzt sind die Gleise ebenfalls montiert, ich kann jetzt mit der Verkablung unter der Platte weitermachen.
Befestigt habe ich die Gleise mit 1,4 x 8mm Schrauben. Die halten sehr gut auch in der Guttagliss Schicht und der Kopf passt
noch zwischen die Schwellen und ist nur 0,2mm grösser als bei den 1,2 mm Schrauben.
Da der Koffer ja in allen Positionen stehen oder liegen kann, ist das schon sehr wichtig. Ich habe aber auch noch 10mm lange
Schrauben auf Lager, aber die 8mm kann man in dem Material ohne Vorbohren setzen und da bricht eher die Schiene.
Habe ich diesmal auch getestet.

Und damit mir niemand in den Keller purzelt, habe ich die Ausschnitte für die Koffergelenke mit einer in Z
2,60 m hohen Wand abgetrennt. Hier kommt noch etwas Schaumgummi hin.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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26.03.2021 15:11 |
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Cleantex
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Was ich auch gemerkt habe, die Euro Prellböcke von Rokuhan sind nicht die beste Qualität.
Einige waren schon in der (26x verklebten Tüte
) auseinander gefallen, und eh nur ans Gleis gesteckt.
Die Märklin Prellböcke passen aber sehr gut, und Rokuhan hat sogar ein Loch übrig gelassen um die M-Prellböcke
solide mit einer Schraube zu befestigen.

Als nächstes muss ich noch 4 Platinen löten, für die 4x Weichenrückmeldungen über die Lichtleiter an den Weichen selbst.
Der Schaltplan der Weichenrückmeldung ist hier. Das muss ohne Fremdeinspeisung passieren, besonders da hier sehr
unterschiedliche Spannungsfelder vorliegen, einmal Digital, dann Analog und dazu noch vorwärts und rückwärts.

Auch die 4 Rückmeldeplatinen sind fertig sowie das dazu gehörige Spannungsmodul.
Jetzt muss ich nur noch diesen Tisch räumen, um Platz fürdie Anlage zu schaffen und
den Rest zu verkabeln.
Da die Lichtleiter 1,6mm im Durchmesser haben, wurden die zugehörigen Led's von oben
mit diesem Kaliber in die Birne gebohrt. Man muss nur wissen wann man aufhört. Das sind
auch in 3mm Led's etwa 1,5mm Tiefe. Die Lichtleiter werden in den Löchern verklebt.


Jetzt bin ich auch mit der Verkabelung fertig, und wundere mich immer wieder wieviel
Draht so eine bescheidene Anlage fressen kann.

Und der Beweis dass meine Weichenrückmeldeschaltung funktioniert, analog oder digital oder analog unter digital.

Und auch der Fahrbetrieb funktioniert, Eine BR64 mit Glockenankermotor dreht analog seit einer halben Stunde ihre Kreise, also bisher gibt es keine Probleme.

Problem, jetzt packt man immer mehr Testkandidaten aus,
wie hier zwei Exoten
Die ET194 von Lajos Thek
Er hatte eine kleine Firma und war auch im Trainboard aktiv. Es gab den ET194 ebenfalls als Bausatz,
der hier wurde von ihm gebaut.Ich habe auch noch 2 SW1 Switcher von ihm. Er hatte einiges im Verkauf
und ebenfalls einen Minaturantrieb, der Vorgänger vom Searails Powermax und natürlich dem Shorty.

Eine der Moguls von Micro Trains
Von Micro-trains auf Märklinbasis vor vielen Jahren gebaut, hier die Mogul mit Oelfeuerung, ich habe auch die andere Variante.

usw.
usw.
Ich habe vor langen Jahren sehr viel an Material gekauft, eine halbe F-Type hat das Zeug wohl mal gekostet.
Und je mehr man testet, je mehr wird es zum Spiel und man vergisst dass die Kiste noch nicht fertig ist.
Also am Riemen reißen.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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27.03.2021 11:55 |
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Cleantex
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Endspurt.
Es geht jetzt darum die andere Kofferhälfte zu besiedeln, bevor die Anlagenhälfte eingebaut wird, und das ist auch diese Woche passiert.
Es soll ein Hintergrundbild dort befestigt sein und eine integrierte Beleuchtung mit einer Led-Leiste die man ebenfalls über Bluetooth
(genau wie die Anlage) steuern kann.
Der Hintergrund soll auf eine 3mm MDF-Platte geklebt werden, die dann dort so befestigt ist, dass noch ein Abstand zu den Gleisen,
allen anderen hervorstehende Teilen und vor allem zu den Trennwänden an den Koffergelenken bleibt.
Die Querbänder am Koffer muss man aussparen, da sie sich bewegen, also habe ich zuerst drei Holzleisten 12mm hoch geschnitten und
mit Stabilit Express verklebt.
Auf diese Holzleisten habe ich dann ein Alu Einfass-Profil geschraubt, das innen genau 4mm Zwischenraum bietet.

Auf der nach oben gedrehten Seite habe ich dann nochmal 8x6cm lange Stücke vom Holzprofil geklebt. Man könnte jetzt denken, Gewichtsersparnis?
Irgendwie schon aber die Wahrheit ist, ich hatte nur noch 50cm Leiste übrig.
Und ehrlich, als Stütze reichen diese Leistenstücke immer.

Weiter geht es mit der Verkablung der Elektrik am Kofferdeckel und an der Stellseite hinten.
Hinten also wird das Netzteil eingesteckt, daneben ist eine Kontrolllampe. Immer gut zu sehen ob überhaupt Strom an der Steckdose ist ?

Dann oben im Deckel gibt es das Steuermodul mit der 5 Pin Buchse und dem Bluetooth Empfänger, diese Chinaware ist eigentlich geschenkt.
Problem, die Stromversorgung muss so in den Deckel laufen, dass beim wiederholten Auf und Zu klappen die Kabelverbindung nicht
beschädigt wird. Die Lösung, zwei sehr flexible 1,5m2 Litzen in Silikonummantelung. Meine erste Idee, die beiden Kabel an dem linken Gelenk
zu befestigen, habe ich fallen gelassen.
Und eine bessere Lösung gefunden. Beide in einen Gewebeschlauch gefädelt und in die Gummiumrandung verklebt.

In einem Winkel von 45° nach hinten und auf der unteren Seite einfach lose hinter den Streben liegen gelassen, ist ein Knick fast unmöglich.

Als nächstes habe ich mich um die Lichtleiste gekümmert, und ein Profil gefunden, das, wenn man es richtig dreht, die Anlagenseite optimal beleuchtet.
Deshalb steht dieses Bild auch auf dem Kopf.

Ich habe also "Opal" gewählt, das Profil auf Länge geschnitten Gewinde geschnitten und 4x m4 Stifte eingedreht und mit uhu Endfest verklebt, genau lang
genug um die Leiste aussen am Koffer mit vier Hutmuttern zu befestigen.
Und da die Leiste über der MDF-Platte liegt, hält sie diese gleichzeitig fest. Perfekt.
Bestückt habe ich das Profil mit 5050 RGBCW Streifen, da sind auf jedem Chip 3xRGB Leds , also alle Farben, und eine Cold-White weisse Led. Ich habe die
Bänder mit warmweisser Led, also RGBWW getestet, das Licht ist aber schwächer und es macht auch keinen Sinn, wenn man sowieso alle Farben dazu hat.
So sieht man von aussen nur die 8 Gummipuffer für die Pfostenverschraubung und an der Oberseite die 4 Hutmuttern für das Led-Profil.

Als Hintergrund hier wollte ich auch etwas weg von der üblichen Himmel-Berge-Stadt-Wiese Landschaft.
Diese Testanlage soll ja nicht eine reale Umgebung darstellen und so habe ich mich für ein atmosphärisches Bild entschieden. Wenn ich keine Lust mehr habe,
kann ich es leicht ersetzen.
Hier sieht man auch wie gut es ist wenn man einen Ständer hat.


Auch bei Dunkelheit ist das Spielfeld wie in der Allianz Arena erleuchtet

und was die Beleuchtung anbelangt, die steuert man dann über eine App die "Magic Light" heißt.

The End
Heute hat mich übrigens schon die Replika aus ihrer Schmollecke angegrinst, die weiss dass sie bald dran ist.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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27.03.2021 13:54 |
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