Miniprojekt Weihnachts-Konsole |
Cleantex
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1. Vorwort
Es bleibt fast genau noch ein Monat Zeit.
Es geht darum eine Spielkonsole zu bauen, die unter 100 Euro kosten soll und über 40000 Spiele von bekannten
und viel teureren Konsolen emulieren kann. Ein Spass für kleine und große Kinder, der nie aufhört. Die Spiele findet
man zum Herunterladen gratis auf vielen Webseiten.
Also Null-Tarif wenn man bedenkt wieviel die Segas, Nintendo, Sony usw. damals (und heute) kosten. Ausserdem
noch die Spielkassetten, ein kleines Vermögen. Hier wird ein Raspberry PI3 zusammen mit der Recalbox-Software werkeln.
Das Miniprojekt wird zuerst im Projektbereich beschrieben und dann in den Kommentarbereich verschoben. Ansonsten
werden solche Themen gerne schon am Anfang zerschossen.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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22.11.2017 09:55 |
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Cleantex
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2. Die Zutaten
Es ist wie beim Backen, bevor man anfängt braucht man die Zutaten.
Und natürlich versucht man dort zu kaufen wo es gute Qualität günstig gibt.
Wir brauchen zuerst den Ofen, Raspberry PI3 der fast überall für den gleichen Preis zu bekommen ist.
Ich habe die meisten Zutaten bei Amazon herausgesucht. Die Brüder sind zwar nicht immer die Billigsten, dafür
aber zuverlässig beim Versand oder Rekurs. Und natürlich Gratisversand ab 29 Euro.
Zusätzlich braucht der PI3 2 Kühlkörper, es ist bei diesem schnelleren Rechner wirklich besser. Einer kommt auf
die CPU, der andere auf den Kommunikations-Chip. Vorsichtig mit Alkohol vorher über die Fläche am Chip gehen,
falls er dort mal angefasst wurde.
Dann wichtig, ein 5Volt Netzteil das 3 Ampere ausspuckt. Die 2,5 A Netzteile sind für den PI3 etwas schwach.
Das Netzteil (NorthPada) auf dem Foto ist in Ordnung und das kann man empfehlen. Und auch ein Schalter sollte
im Kabel sein, mehr dazu später. Weiter um den Anschluß zum Fernseher brauchen wir noch einen HDMI-Kabel.
Sollte dort kein HDMI Eingang vorhanden sein, es gibt fast immer ein Interface-Kabel das passt.
Wir stehen bei 54 Euro.
Wir fahren damit fort unser Geld zum Fenster rauszuschmeissen.
Noch ein sehr wichtiges Teil ist ein Gehäuse. Ich meine jetzt wirklich ein Gehäuse, mit Platz für Anschlüsse
und auf den PI3 abgestimmt.
Und da gibt es nur eine Möglichkeit NESPI, NESPI, NESPI...
Dieses Gehäuse ist im Prinzip ein Klon der ehemaligen "Nintendo Entertainement System" Konsole NES, mit
angehängtem PI für Pizza oder ?
Egal.
Das neuste und meiner Meinung nach beste Gehäuse ist die schwarze Variante die zwar nicht mehr nach NES
aussieht, dafür aber intelligenter geplant wurde. Es ist der gleiche Hersteller und es ist auch noch billiger,
zusätzlich gibt es den Ventilator dazu. Der ist in einer geschlossenen Box von Vorteil.
Beide Gehäuse sind am Ende des Monats bei Amazon direkt vorhanden, die haben wohl einen Container in China
geordert. Mein Schwarzer liegt endlich jetzt am Zoll, wo er wahscheinlich nur befingert wird, da bis 22 Euro kein
Importbetrag fällig wird. Das ist dann natürlich viel einfacher wenn man es direkt bei Amazon bestellen und aus
Deutschland geliefert bekommt.
Aufpassen muss man beim Gehäuse, dass man nicht das Falsche kauft. Leider gibt es auch wiederum die Klons
von den Klons (Bild mit rot gestrichen)
Das sind 2 einfache Plastikschalen die sich wie eine Seifendose um den Raspberry legen. Abzocke und leider
überall wo Geld verdient wird, sind diese Burschen auch da.
Wir stehen bei 75 Euro.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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22.11.2017 15:28 |
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Cleantex
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Heute morgen ist der Kasten angekommen, desshalb kurz zwischendurch ein Foto. Man wundert sich immer wieder
dass diese Teile den Transport im "Sack" über tausende Kilometer und Zwischenstationen unbeschadet überleben.
Diese Box ist aber sehr solide gebaut, die Wände haben etwa 2,5mm Stärke. Einziger Wehrmutstropfen, die haben
den Ventilator vergessen obschon er auf der Verpackung steht. Den muss ich nun schnellstens ordern. Die Chinesen
sind....das natürlichste Abführmittel der Welt.
Für den Ventilator hätte ich ihnen den Schrauber geschenkt.
Die Innereien zeigen die Menge an Elektronik die zum Raspberry noch dazu kommt. Alle Anschlüsse, wie Ethernet und
weitere USB Buchsen sind nach aussen geführt und mit Schiebedeckel verschlossen.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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23.11.2017 12:54 |
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Cleantex
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3. Die Gewürze
Irgendwo muss ja die Software gespeichert sein, das ist im Prinzip mit Hilfe einer micro SD Karte direkt
im Raspberry. Der (die??) Raspberry ist eigentlich ein dummes Ding, denn er hat kein eigenes Bios oder
Minimalsystem. Alles ist auf der Karte, und für die gibt es einen etwas kniffligen Einschub unter der Platine,
der aber von aussen auch beim NESPI Gehäuse erreichbar ist. Diese SD Karte sollte Class 10 sein, man
findet fast auch keine anderen mehr. Und auf 16GB hat das Betriebssytem Platz und im sogenannten Share
Bereich auch noch einige Spiele. Wer mit der Zeit mehr Spiele speichern möchte und auch aus praktischen
Gründen, ist gut beraten sich noch eine externe Speichermöglichkeit zu besorgen. Das ist am besten eine
zweite micro SD Karte die bis zu 256GB Speicher schon heute zur Verfügung stehen. Preiswert ist aber alles
von 32-128GB, je nach Bedarf. Natürlich ist auch ein USB Speicherstick möglich, dabei gibt es aber ein paar
Nachteile, und nicht nur die Länge die dann aus dem Kasten steht. Bei einer Erweiterung kann man ihn nur
entsorgen, micro SD Karten sind meist günstiger.
Viel bequemer ist ein mini-kleinst-USB Adapter wie der von System S. Er kostet knapp 9 Euro und dient uns
doppelt. Einmal kann man damit ein neues Betriebssystem auf die 16GB SD Karte brennen, dazu braucht man
einen Adapter. Und zum zweiten kann man ihn bei normalem Game-Betrieb in einer USB-Buchse mit der
anderen SD Karte und den dort ausgelagerten Spielen betreiben. Auch eine Kopie neuer Spiele direkt am PC
ist so möglich, das geht aber auch über WLAN oder Ethernet usw. Der PI3 ist ein Alleskönner.
Wir stehen bei 82,5 Euro.
4. Das Dessert
Die Gamepads und Kontroller sind in allen Varianten und Preislagen zu haben. Verkabelte Pads sind natürlich
preiswerter als die Kontroller die per Funk operieren. Aber es gibt schon 2 SNES (Super-Nintendo..) Style Pads
für etwa 10,50 Euro und damit sind unsere Kosten abgeschlossen.
Der PI3 hat Bluetooth und WLAN. Ich würde bei kabellosem Betrieb aber eher zu einer eigenen Funklösung mit
Funk-USB-Stick raten. WLAN funktioniert beim PI3 recht gut wenn die Kommunikation über einen nahen Router
(Fritzbox) oder Repeater läuft. Es ist aber so, bei der Größe vom Raspberry PI3 haben die Antennen etwa 1/4
Streichholzlänge ! Und 2 Schwächlinge funktionieren zusammen nur schlecht. Auch Bluetooth ist im nahen Bereich
sehr gut (ich habe eine Bluetooth Tastatur) aber ab 4m wird es kritisch.
So ist eine eigene Lösung wie bei den CSL-PS3 Klons mit dazu gehörigem Empfänger die beste Lösung. Und für
Süchtige (die gibt es auch bei den Gamer) kann man noch eine Schnellladestation für mehrere Pads hinzufügen.
Aber auch mit Kabel hat die Hauskatze ihren Spaß.
Unsere Gesamtkosten = 93 Euro.
7 Euro für Bölkstoff und Kola bleiben über.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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23.11.2017 15:15 |
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Cleantex
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5. Die Zubereitung
Meine Ventilatoren sind unterwegs, sobald sie da sind setzen wir die Kiste zusammen.
Dadurch dass die Box klein und leicht ist kann man sie mit in den Urlaub nehmen, und überall anschliessen.
Auch im Schlafzimmer, und von jetzt an können Ehekonflikte gelöst werden wie bei Mr & Mrs Smith, mit
Ballern. Niemand muss mehr auf die stille Treppe. Wir machen heute unsere SD-Karte startbereit. Und das ist
die Software von
Recalbox
Warum ausgerechnet Recalbox, es gibt ja auch Retropie, Lakka usw.
Das ist schnell erklärt, Recalbox ist kein Programm, sondern ein Betriebssystem, nimmt also weniger Ressourcen
vom Rechner in Anspruch und ist somit schneller. Es gibt dazu Videos die den Vergleich der Systeme machen.
Zusätzlich ist die vor kurzem herausgebrachte Version 4.1 erstaunlich stabil. Keine Fehlermeldungen, nur einzelne
Unterschiede bei den Konfigurationen.
Man muss wissen dass Recalbox usw. keine Emulatoren im eigentlichen Sinne sind, sie sind nur das Interface
zwischen Rechner und Benutzer. Die Emulatoren werden wieder von anderen Teams gewartet, alles Open Source.
Es sind im System über 40 Emulatoren eingebaut, inklusive Dosbox das zuverlässig ehemalige DOS Spiele emuliert.
Zusätzlich gibt es Funktionen wie das Rewind (Zurückspulen) wobei man Mario wieder aus der Schlucht ins Leben
zurückbringen kann. Auch abspeichern wo dies nie vorgesehen war, viele Funktionen und natürlich komplett in
deutscher Sprache. Recalbox ist die benutzerfreundlichste Emulationssoftware überhaupt.
Mehr Informationen findet man auf der Recalbox Webseite
Die Software
Das Brennen der Karte ist jetzt viel einfacher als noch vor einem Jahr. Denn wir müssen ein Linux-System auf einer
SD-Karte installieren, das will sagen dass diese Karte danach nicht unter Windows Explorer ausgelesen werden kann.
Es gibt ein Programm das die SD Karte in einem Zug formatiert, Linux partioniert und die gepackte Datei entpackt und
als Betriebssystem dort ablegt. Das Programm heißt "Etcher".
Wir können es hier herunterladen und unter Windows installieren :
Etcher
Als zweites brauchen wir nur noch die gepackte Datei, es ist die 3te Zeile (rpi3) :
Recalbox Betriebssystem
Das ist jetzt ein Kinderspiel, Etcher erkennt ob eine SD-Karte in einem Adapter steckt,
und man braucht ihm nur noch den Namen der Datei mitzuteilen, (der gepackten Datei), auf Flash zu drücken und warten
bis er fertig ist.
Die Karte legen wir zur Seite, sie kann beim Einbau stören. Sie muss aber beim ersten Start im Slot unter der Platine
stecken, sonst macht der Pi3 keinen Mucks.
Er hat Gottseidank eine rote und eine grüne Led, die sind ebenfalls aussagekräftig bei einem Fehler.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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24.11.2017 13:23 |
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Cleantex
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Miniprojekt Weihnachts-Konsole |
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Was ich ganz vergessen hatte zu erwähnen, in Recalbox ist die Multimedia Software KODI integriert, automatisch.
Es gibt Leute die sich nur desswegen Recalbox installiert haben.
Zu Kodi gibt es eine Webseite die alle Details erklärt :
KODI Multimedia
__________________ Viele Grüsse
Armand
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24.11.2017 17:31 |
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Cleantex
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6. Der Zusammenbau
Jedes Kind kann das, es ist einfach, furchtbar einfach.
Man muss nur darauf arten, HDMI und Soundport müssen in die Öffnungen an der Nespi Box eingleiten. Einfacher geht es
wenn man beide Schrauben an der langen Erweiterungsplatine vorher löst.
Ferner muss man darauf arten dass keine Kabel im Weg sind, und es geht auch besser den USB-Anschluss für das Hub, sowie den
Stecker für Ethernet vor dem Einfügen in Position einzustecken.
Wo der Stecker am Port und der Ventilator-Anschluss hingehören sieht man auf dem Foto.
Es bleibt auch noch Platz um Innen an den USB-Buchsen andere Komponenten anzuschliessen, wie hier mein Adapter mit 128GB SD-Karte.
Den freien Platz braucht man schon zum Einstecken, der Adapter muss sehr kurz sein.
Ja das wars.
Ab jetzt kann ich auch in meinem Schlafzimmer Metall Slug auf 47 Zoll geniessen.
Ich werde jetzt das Thema in die Kommentare verschieben, wo jeder (und nicht nur der Autor) darauf antworten kann.
Ihr seht, wie einfach das Ganze ist.
Aber ein paar Kitbashings habe ich auch bei dem Ding noch im Hinterstübchen.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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25.11.2017 21:34 |
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Cleantex
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Nachdem ich den Chinesen die Absolution erteilt habe,
betreffend Ventilator. Die bedanken sich dann immer dreimal,
und die Armen sind sich nicht bewusst, was der Google Uebersetzer
mit ihren Mails macht.
------------- Anfang der Nachricht -------------
Hallo Marx,
ich danke dir sehr!
haben Sie einen guten Tag!
aus der Vakanz
Hi Marx,
thank you so much!
have a good day!
from Vancy
------------- Ende der Nachricht -------------
Was wiederum zeigt, nichtmal Englisch in Deutsch bekommt er
korrekt hin.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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27.11.2017 13:09 |
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Cleantex
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Ich habe inzwischen etwas an meinem Nespi gebastelt, Basteln macht eigentlich noch mehr Spass als Daddeln.
Ich habe eine Temperaturkontrolle für den Ventilator eingebaut. Das funktioniert sehr gut. Die Temperatur der CPU
kann man durch Software abfragen. Es ist jetzt so dass der Ventilator bei 60° startet und unter 55° wieder stoppt.
Ich habe das natürlich getestet, im Leerlauf, also eingeschaltet aber ohne ein laufendes Spiel schaltet er sich in der
Nespi Box umgefähr die Hälfte der Zeit ein oder aus. Einen Nebeneffekt hat das auch noch, der Ventilator stoppt
wenn man den PI herunterfährt, automatisch. So braucht man die Box nicht einmal mehr auszuschalten, sie kann im
Standby bleiben. Eine kleine Mini-Platine mit einem Transistor genügt. Und ein kleines Programm das den Ventilator
(hier über GPIO18 ), also einen wählbaren Pin, einschaltet.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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01.12.2017 01:14 |
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Cleantex
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Ich habe jetzt auch noch den Empfänger für den CSL PS3 Controller in der Box untergebracht.
Der Gamepad ist wirklich gut, kostet weniger als 20 Euro, hat aber leider diesen langen Lümmel als Empfänger.
Es gibt nun diese schwarzen USB 180° Adapter, die aber trotzdem noch viel Platz wegnehmen.
Wenn man sie schält (und die äussere Schale schneidet sich sehr gut) und mit entsprechender Vorsicht, kommt ein fester
gegossener weisser Kern zum Vorschein. Der ist viel kleiner und stabil genug.
Den CSL Empfänger habe ich auch aus dem Gehäuse gepult, das ist nur beidseitig eingerastet. Wenn man die Led nach hinten biegt,
hat man wieder 12mm gespart und so passt er komplett in die Box, sogar haarscharf am Ventilator vorbei.
Und wenn 2 Spieler aktiv sind, kann man immer noch aussen einen zusätzlichen Empfänger anstecken.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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13.01.2018 21:21 |
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