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Geschrieben von Cleantex am 20.10.2017 um 14:22:
3.5.1 Vorbereiten der Relais
Die Bohrlehre habe ich dann mittels 2x 3mm Schrauben auf einem Brettchen fixiert, unter dem Brett mit Rampa-Muttern
im Holz gesichert.
Und habe dann erst gemerkt, dass die Vorrichtung auch ideal als Klemmbock dient, um die 2 Fixierlöcher zu bohren.
Dabei wird nur ein Loch auf einer Seite angezeichnet, die Distanz zum zweiten wird erkurbelt. Ansonsten passen
die Platinen möglicherweise nachher nicht unter die Bohrlehre.
Zu dem Bohrer der da rausschaut gibt es auch etwas zu sagen. Man glaube es kaum, es ist ein Wolfcraft.
Im allgemeinen sind die Bohrer von Wolfcraft Schrott, aber die HSS Co Reihe (im Augenblick in transparenten Hülsen
mit blauem Stopfen) sind Super-Bohrer die präzise sind und lange halten. Wenn also wieder ein Schrei durchs Haus
gellt "Mutti, Mutti, er hat überhaupt nicht gebohrt", besser etwas mehr investieren, der Unterschied im Preis lohnt.
So kann man auch ein Paket von 6-7 Platinen gleichzeitig durchbohren. Es ist immer besser eine Opfer-Platine
beim Bohren als letzte unterzulegen. Auch im weichen Holz brechen Löcher auf der Rückseite ansonsten gerne aus.
4 Pakete sind fertig für den nächsten Schritt.
6 + 1 Platinen werden jetzt mit der Bohrlehre fest verschraubt. Jetzt braucht man den Koordinatentisch nicht mehr,
man kann die Löcher locker und freihändig auf dem Tisch anbringen.
Fertig. Nach dieser einfachen Methode könnte man auch 1000 Stück in etwa 2 Tagen anfertigen, und die Chinesen
haben in ihren ersten Elektronikjahren wohl auch so gearbeitet.
Geschrieben von Cleantex am 24.10.2017 um 19:47:
3.5.1 Vorbereiten der Relais
d) Die Relaisprüfung
Bevor es ans Kolophonium Schnüffeln geht, muss sichergestellt sein dass alle Relais die gleichen Schaltpunkte
haben und funktionieren. Zuerst aber komme ich nochmals auf die Relais selbst zurück. Ich habe damals 2 x
20 Stück davon bei Ebay gekauft, als ich das Projekt nur wage im Kopf hatte.
Irgendwo habe ich geschrieben wieviel die gekostet haben, das war falsch. Sie waren noch viel billiger, ich habe
auch die Rechnung gefunden. 3,50 Euro die Palette.
Da kann man nur noch träumen, von den Anfangspreisen bei Ebay.....
Um die Relais zu testen habe ich wieder eine kleine Messeinrichtung aufgebaut, es geht nur darum die Funktion
zu überprüfen, ab wieviel Volt die Relais schalten und ab welcher Spannung sie wieder abfallen.
Die gleiche Anordnung brauche ich etwas später um die Kondensatoren zu überprüfen.
Die 4 x 100W 10 Ohm Widerstände stabilisieren die Leerlaufspannung beim Messen, Sie schlürfen 600mA und als
Heizung für die Hände reicht es.
Auf dem Datenlogger erkennt man dass der Schaltpunkt bei etwa 14,4 Volt liegt und der Abfall bei der Entladung
des Kondensators bei etwa 3,75 Volt. (30V/8 ).
Das ist die Solleistung.
Geschrieben von Cleantex am 01.11.2017 um 16:47:
3.5.1 Vorbereiten der Relais
e) Ag2S
Man spricht bei oxidierten Silberkontakten oft von Silberoxyd, meint aber eigentlich Silbersulfit. Das ist die Schwarzfärbung
an Silberkontakten oder Gegenständen nach vielen Jahren. So sind an diesen Relais die Kontaktfahnen ebenfalls betroffen
gewesen. Die Ausgänge an den Spulenkontakten waren verzinnt. Die machen also keine Probleme. Problem ist aber bei den
Silberteilen, dass sie sich nur ganz schlecht löten lassen. Aber wie entfernt man diese Schicht ?
Schlecht geht es mechanisch mit einem Glasfaserstift, der meist auch die Silberschicht mit abträgt. Versuche mit Kontakt-
Sprays jedlicher Art hatten 0,00 % Erfolg. Für Schmutz sind sie sicher geeignet.
Also habe ich die chemische Keule ausgepackt.
Hier in der Ecke bekommt man den Reiniger noch aus der Zeit vor den biologischen, weniger wirksamen Produkten.
Was drin ist kann ich nicht sagen, aber es stehen jede Menge Warnungen auf der Packung, man bekommt davon Krebs,
der Nachwuchs 2 Köpfe, was nicht weiter schlimm ist, da man sowieso davon impotent wird.
Ich habe also eine kleine Wanne benutzt, ein paar Millimeter hoch gefüllt und die Relais mit den Silberfüßchen reingestellt,
etwa 3 Minuten. Wirklich es hilft. Und ein Geruch fauler Eier begleitet die Operation.
Geschrieben von Cleantex am 01.11.2017 um 17:36:
3.5.1 Vorbereiten der Relais
f) Die Hochzeit
Um die Relais auf den Platinen befestigen zu können braucht es etwas Material.
Was da wären, 0,5mm verzinnter Kupferdraht, Lötfahnen mit Nieten, und 1,6mm Bungard Kupfernieten. Die Lötfahnen
bekommt man bei Bürklin, es ist wahrscheinlich die Firma wo man noch die grösste Anzahl an Varianten dieser Bauteile
aus einem anderen Jahrzehnt findet. Es gibt etwas über 200! unterschiedliche Lötfahnen im Shop. Diese hier sind kurz
mit 3mm Nietdurchmesser. Die Bungard Kupfernieten bekommt man in der 1000er Packung, diese Variante hat 1,6mm
Aussen- und 1,2mm Innendurchmesser.
Zusätzlich braucht es noch etwas Werkzeug, eine kleine Kneifzange und eine kleine Rundzange.
Aber vor allem, die Mutter aller Nietzangen, die Crop-a-dile. Die beste Nietzange der Welt. Leider muss man die aus den
USA importieren, man bekommt sie nur schwer in Europa. Es gibt verschiedene Nietdurchmesser zur Auswahl, meist sind 2
davon sofort dabei. Das ist bei der Blauen 3/16 Zoll und 1/8 Zoll. 1/8 ist etwa 3,175 mm, passt also auch für europäische
3mm Nieten. Die Zange ist so flexibel gebaut, es gibt 2 drehbare Würfel doppelt gefedert und austauschbar, gegen neue
Würfel oder mit anderem Nietdurchmesser.
Für die Vorbereitung der Platinen werden jetzt kleine Drahtstücke als Öse geformt, die Drähte werden über die Nieten
gestülpt und mit der Crop gesetzt. Da wo andere Nietzangen auf der genieteten Seite ein Bild hinterlassen als wie ein
Blumenkohl, wo ein Laster drübergefahren ist, da wird hier jede Niete sauber aufgerollt und auch noch der Kupferdraht
mit vernietet. Das kann nur Sie.
154 Nieten, und ein paar Zerquetsche (wobei man es hier wörtlich nehmen sollte
) später. Eine reine Sch... Fleißarbeit.
Um die Relais an den Platinen zu befestigen werden sie von oben eingesteckt und dann die Kupfernieten von der
Unterseite in die Löcher eingesetzt und gleichzeitig über die Kontaktlaschen am Relais gestülpt. Die Drähte werden
kurz abgeschnitten und alles zusammen verlötet.
Die fertigen Relais sehen dann so aus. Willkommen in den 50er
Geschrieben von Cleantex am 04.11.2017 um 16:41:
3.5.2 Die Gewinnanzeige-Platine
1. Aufbau der Platine
a) Auszug aus dem Schaltplan
Es wird 3 Platinen geben, von denen die Gewinnanzeige die größte sein wird, und folgenden Ausschnitt aus dem Schaltplan
beinhalten wird.
Auf dieser Platine sind ausser den Speicherrelais sämtliche Lämpchen, auch vom Rundenzähler, mit ihren Sockeln aufgebaut.
Was den riesigen Vorteil hat dass die Anzeigelämpchen nicht einzeln an der Rückseite vom Spielfeld befestigt werden müssen.
Diese Platine ist dann auch die einzige die flach montiert wird.
b) Der Verdrahtungsplan der Gewinnanzeige-Platine
Die Platine hat 6 Relais montiert, 5 dienen als Speicher für die Kontakte im Nagelfeld, Nummer 6 ist als Blinkrelais geschaltet,
ab einem Gewinn, also 20Pfg. wird es aktiv.
Einen Steckanschluß gibt es bei dieser und den anderen Platinen ebenfalls. Und obwohl damals schon Phoenix Kontaktleisten
auf dem Markt waren, waren diese speziellen Teile nicht unbedingt einem Handwerker zugänglich. Aber es gab schon damals
eine Steckerleiste die man kaufen konnte und die heute nur noch wenig benutzt wird.
c) Die Lüsterklemmenstecker
Die bestehen aus 2 Lüsterklemmenleisten, bei einer sind Bananenstecker einseitig verbaut anstatt dem 2ten Schraubanschluss.
Bei der zweiten fehlen einfach die Schrauben dort so dass man beide Teile als sichere Verbindung zusammenstecken kann.
d) Andere Bauteile
Zusätzlich gibt es noch 3 Nieten als Stützpunkt und 2 Türmchen für den Kondensator am Blinkrelais.
Die Lämpchensockel sind durchgesteckt und rückseitig verschraubt. Die 3 Lämpchen für den Rundenzähler werden einfach an
den Steckanschluß weitergeleitet.
Und natürlich jede Menge "Moschendrahtzaun"
Geschrieben von Cleantex am 29.11.2017 um 18:42:
3.5.2 Die Gewinnanzeige-Platine
2. Bohren der Platine
Ich wollte zuerst für diese Platine weißes Pertinax verwenden, das es ja auch damals gegeben hat. Das war mit 2 weißen
Papierschichten beidseitig beschichtet und in der Mitte war dann das hellbraune Pertinax. Allerdings, meine Bohrer haben
gejault und der Geruch hatte nun überhaupt nichts mit Phenolharz zu tun, eher mit Melaminharz, das habe ich dann gelassen.
Und wieder zum üblichen, diesmal 3mm dickem Pertinax gegriffen.
Die Platte ist mit 132x250mm auch die größte der drei. Und sie ist, auch wegen den Lämpchen, flach hinter dem Spielfeld montiert.
Zusätzlich zu einer Liste mit allen Maßen, habe ich den Cad-Layer mit den Löchern als Transparent-Millimeterpapier gedruckt und
vor dem Bohren auf die Platine geklebt. Doppelt gemoppelt, bei so vielen Löcher passieren gerne Fehler.
Aber da ich als Unterlage weiß geplant hatte, erkennt man den schwarzen Druck auf dem braunen Pertinax nicht besonders gut.
Gut genug aber noch um keinen Schrott zu bauen.
Die Platinen an diesem Projekt waren auch eine Ursache warum ich den Wabeco-KTisch mit Messschieber ausgestattet habe,
die mussten jetzt in der Praxis ihre Tauglichkeit beweisen. Was schon mal gut ist, das Display geht zwar nach einiger Zeit aus,
die Einstellung aber bleibt erhalten, so dass man auch am nächsten Tag an der gleichen Stelle weitermachen könnte. Jedenfalls
ist es eine große Hilfe wenn man ohne Spindelspiel an die gerechnete Position fährt.
Die Löcher für die Lämpchenhalter habe ich mit einem 10mm Holzbohrer angebracht, hier verwende ich nur noch Bosch. Mit einem
Stufenbohrer wurde sie dann auf 11mm erweitert, und wenn der Anschlag an der Maschine richtig eingestellt ist, dann werden
zusätzlich die Ränder noch durch die 12mm Stufe begradigt. Mit dem Stufenbohrer kann man freihändig arbeiten.
112 Löcher später ist die Platine fertig, jetzt ist der Zeitpunkt um auch hinten am Spielfeld die Löcher für die Befestigung zu bohren.
Mit allem möglichen Zeug kann man die Platine möglichst genau über den Lämpchen-Aussparungen am Spielfeld positionieren.
3. Nieten und Türmchen
Wie üblich werden die niedrigsten Bauteile zuerst angebracht, das da sind 3 Nieten als Lötstützpunkte für die Verkabelung
und 2 Türmchen für den Kondensator.
Um die Nieten zu setzen habe ich die Crop ihrer Zähne beraubt. Mit der Zange kommt man nicht bis zur Mitte der Platine,
aber am Bohrständer funktioniert es auch.
Auch deswegen weil die Würfel für mehrere Formate sind und so ein Dödel
auf der Gegenseite sich ideal im Bohrfutter verklemmt.
Für die Türmchen hatte der Lieferant diesen aus Gewindestangen gefertigten Nietstempel mitgeliefert und das funktioniert
ebenfalls perfekt mit dem Bohrständer.
4. Lämpchenhalter und Relais
Es wird geschraubt, in 3mm, die Lämpchenhalter haben etwa 10,5mm Durchmesser. Es gibt aber eine rote Isolierscheibe zwischen
den Kontaktfedern und dadurch sitzt der Lämpchenhalter schief, wenn man ihn ohne Zwischenscheiben auf einer Seite befestigt.
Natürlich nur Messing denn es soll ja Strom durch.
Auch hier laufen die Drähte unter der Platine und werden direkt an die mitverschraubten Ösen gelötet. Dass es in dem Kasten
eng zugeht, bin ich ja bereits gewohnt.
Danach kommen die Relais, dank Koordinatentischen stimmen die Fixierbohrungen zwischen den Platinen. Die beiden Bauteile
die noch fehlen sind die Anschlussleiste und der Kondensator. Beide Teile kommen ganz zum Schluß. Nach dem Drahtverhau.
Geschrieben von Cleantex am 12.12.2017 um 18:14:
3.5.2 Die Gewinnanzeige-Platine
5. Der Wagnersche Leuchtturm
Der Wagnersche Hammer, als Blinkschaltung verwendet, ist eine Funsel. Ursache ist die Schaltung und die hat zweierlei Nachteile.
Zuerst bezieht das Lämpchen seine Energie nur durch den geladenen Kondensator, da es nicht an der Versorgungspannung hängt.
Dazu kommt dass der Kondensator sich über den höheren Widerstand vom Relais (920 Ohm) auflädt und über das Lämpchen (23 Ohm)
schnell entlädt. Also eher ein Blitz mit Erdung.
Ich habe also nach einer Schaltung gesucht wo das Glühbirnchen bei Betrieb an der Versorgungsspannung, also 24 Volt hängt und
Leuchtdauer sowie Pausen etwa zeitlich gleich sind. Das erfüllt die neue Schaltung, mit nur einem Widerstand dazu. Der Kondensator
lädt und endlädt sich über den 300 Ohm Widerstand, und schaltet das Licht mit 24 Volt. Perfekt.
6. Moschendrahtzaun
Um die Platine zu verdrahten habe ich wieder 0,5mm verzinkten Kupferdraht verwendet, diesmal natürlich ummantelt und alles
so schön bunt hier.
Ein wichtiges Bauteil dabei ist der Lüsterklemmenstecker, den wir benutzen. Er war die erste Kontaktleiste auf dem Markt, die
nicht nur der Industrie vorbehalten war und wird auch heute noch gerne verwendet. Manche Bauteile sterben nie aus.
Ein Problem musste ich dabei lösen, mein starrer Draht würde sich nur schwer in den montierten Lüsterklemmenbuchsen einfädeln.
Ich habe also alle Messingbuchsen zuerst entfernt und sie nacheinander über den eingefädelten Draht gestülpt und verschraubt.
So hat es funktioniert.
Die fertig verdrahtete Gewinn-Anzeigeplatine sieht dann von oben nicht viel anders aus als vorher, ausser dem Kondensator vielleicht.
Die Drähte sind auf der Rückseite, wobei ich meine dass es trotzdem noch übersichtlich aussieht. Dabei und Dank der Stützpunktnieten gibt
es nur einige Kabel die länger ausfallen. Zusätzlich habe ich die Drähte an einigen Punkten verknotet, natürlich nach dem Lehrbuch. Hier nur
Leinenzwirn, der Pechdraht kommt erst bei den Kabelbäumen zwischen den Platinen.
Diese uralte Methode wird heute noch vielfach in der Industrie verwendet, wo Nylonbinder verpönt sind, Nasa, Flugzeugbau, Satellitenbau.
Die Abstandshalter die man sieht dienten nur der einfacheren Montage, die Platine wird 15mm über Grund befestigt.
Die Lötnieten als Stützpunkt für Drahtverbindungen haben nichts mit Ziernieten zu tun, es gibt sie allein für diesen Zweck. Auch heute wird
noch Röhrenhifi teilweise nach dieser Methode verdrahtet. Die Drähte werden eingesteckt und auf der anderen Seite abgeknipst und leicht
umgebogen. Und wenn alle an Bord sind, wird das Zentrum mit Lötzinn gefüllt.
und oben
Einen ähnliche Zweck erfüllen die Türmchen, sie dienen dazu Bauteile mit Drähten zu verbinden. Es gibt sie mit mehreren Stockwerken,
wo man jeweils nur einen Draht befestigen kann. Und das hohle Mittelloch bleibt meist für das Bauteil reserviert. Vorteil, man kann
Kondensatoren usw. später verlöten oder austauschen ohne dass Verbindungsdrähte betroffen sind. Aber auch viele Schaltungen
waren nur mit Nieten bestückt. Wie in den Aufsichtsräten.
Für den einzigen Widerstand habe ich noch Platz unter der Platine gefunden, die war schon vorher gebohrt. Natürlich Epochengerecht.
Metalldrahtwiderstand mit klarem Wertaufdruck und glasiert.
Was jetzt noch fehlt, Gewinn-Anzeigeplatine, der Film. Ich muss mir also noch zügig ein kleines Testpult basteln, besonders diese Platine
hat viele Funktionen die man nur so prüfen und beurteilen kann.
Geschrieben von Cleantex am 16.12.2017 um 16:02:
3.5.2 Die Gewinnanzeige-Platine
7. Gewinnanzeige-Platine -Der Film-
Bölkstoff und Puffmais müssen mitgebracht werden.
Geschrieben von Cleantex am 22.12.2017 um 00:33:
3.5.3 Die Rundenzähler-Platine
1. Aufbau der Platine
a) Die Funktionsweise
Diese Platine ist die kleinste der drei. Aber vom Ablauf her die komplizierteste. Denn es geht ums Zählen. Und die nur 4 Relais
haben es in sich.
Konrad Zuse hat dabei die Vorgaben fürs Zählen mit Relais erstellt und in der Z3 realisiert.
- Zum Zählen von 0-1 braucht man 4 Relais.
- Zum Zählen von 0-3 braucht man 8 Relais.
- Zum Zählen von 0-7 braucht man 12 Relais. usw.
Hier rechnen wir mit nur 4 Relais bis 3 indem wir sowohl Ruhe wie Arbeitskontakt verwenden. Zuse hatte ein Schrittschaltwerk,
wir aber kennen den Ursprung der Impulse. Das ist unser Vorteil.
Und da wir sehr langsam arbeiten können, sind die Widerstand-Kondensator Brücken eine zusätzliche Hilfe bei diesem Projekt.
Sie entprellen und verzögern.
Und wenn ich jetzt behaupte dass wir bis 4 rechnen ? Effektiv wird durch aktivieren des Stopprelais "Bistabil2" bei Stufe 3 im
Rundenzähler, der Arbeitskontakt "Scheibe" an die Auszahlung umgeleitet. Mit 5 Relais können wir jetzt weiter rechnen als viele
Zweibeiner.
b) Die Schaltung vom Rundenzähler
Auf dem Schaltplan ersichtlich sind schweinchenfarbige Rechtecke, diese Teile sind nicht auf der Platine, die Lämpchen sitzen auf
der Anzeigeplatine, und der Kontakt "Scheibe" sowie das Relais "Bistabil2" sind direkt am Spielfeld befestigt.
Wer sich unbedingt quälen möchte, hier nochmal die Funktionsweise :
c) Funktionsprinzip
Die Relais schalten alle im Ablauf des Spiels nacheinander in der Reihenfolge
"Rel12" - "Rel13" - "Rel14" - Rel15"
Alle Relais gehen nach dem Anschalten in den Selbsthaltezustand, bis zum Spielende.
Relais "Rel12" und "Rel14" haben den Arbeitskontakt von "Scheibe" als Ursprung zur Aktivierung.
Relais "Rel13" und "Rel15" haben den Ruhekontakt von "Scheibe" als Ursprung zur Aktivierung.
Die Widerstand-Kondensator Brücken verzögern das Anziehen von "Rel13" und "Rel15" und Entprellen die Kontakte an "Scheibe",
wobei die Verzögerung an "Rel15" noch einen besonderen Zweck erfüllt.
d) Funktionsablauf
Durch den Münzeinwurf wurde der Automat eingeschaltet und der Stopper an "Bistabil2" durch seine Aktivierung aus dem Spielfeld
gezogen und die Spielmarke freigegeben.
Runde 1
In unserer Rundenzähler-Schaltung sind alle Relais aus, nur Lämpchen "1" hängt über den Ruhekontakt Rel12-b an Masse und leuchtet.
Die erste Runde endet damit dass die Spielmarke am Kontakt "Scheibe" vorbeifällt.
Dabei schaltet sie zuerst den Arbeitskontakt von "Scheibe" kurzfristig durch. Der Impuls läuft über den Ruhekontakt Rel13-c und
aktiviert das Relais "Rel12", es geht sofort in Selbsthalteposition da der Mittelkontakt von Rel12-b an Masse hängt, dadurch auch
Lämpchen "1" ausgeht und die Masse an den Mittelkontakt von Rel14-f geschaltet wird. Da "Rel14" noch abgeschaltet ist, wird nun
der Ruhekontakt von Rel14-f bestromt, Lämpchen "2" leuchtet.
Einen Sekundenbruchteil später schaltet sich am Kontakt "Scheibe" der Ruhekontakt wieder ein. Er ist fest direkt geschaltet an den
Mittelkontakten von Rel12-a und Rel14-e.
Nur "Rel12" ist eingeschaltet, über den Arbeitskontakt an Rel12-a und den Widerstand R9 wird "Re13" aktiviert und geht in
Selbsthalteposition, mit etwa 1/2 Sek Verzögerung.
Runde 2
Die Spielmarke liegt unterdessen vor dem Abschlag oder ist schon im Spielfeld. Am Ende der Runde fällt sie wieder am Kontakt "Scheibe"
vorbei. Wieder schaltet sie den Arbeitskontakt von "Scheibe" kurzfristig durch. Da "Rel13" nun eingeschaltet ist, läuft der Impuls diesmal
über den Arbeitskontakt Rel13-c und aktiviert das Relais "Rel14", es geht sofort in Selbsthalteposition da der Mittelkontakt von Rel14-f
an Masse hängt, dadurch wird der Arbeitskontakt Rel14-f bestromt, Lämpchen "2" geht aus, Lämpchen "3" geht an.
Einen Sekundenbruchteil später schaltet sich am Kontakt "Scheibe" der Ruhekontakt wieder ein. Er ist fest direkt geschaltet an den
Mittelkontakten von Rel12-a und Rel14-e.
Jetzt ist auch "Rel14" eingeschaltet, über den Arbeitskontakt an Rel14-e und den Widerstand R10 wird "Rel15" aktiviert und geht in
Selbsthalteposition, mit etwa 1/2 Sek Verzögerung.
Inzwischen liegt die "Spielmarke" längst für die 3te und letzte Runde bereit. Durch die Verzögerung hatte sie Zeit genug am Stopper
vorbeizufallen, denn der Arbeitskontakt Rel15-g schaltet jetzt "Bistabil2" an die Masse und der Stopper taucht wieder ins Spielfeld ein.
Runde 3
Unsere Spielmarke wird abgeschossen und nach dem 3ten Lauf kommt sie wieder in Richtung zum Kontakt "Scheibe". Es ist der letzte
Durchlauf. Sie wird ihn noch einmal betätigen bevor sie auf dem Stopper liegenbleibt.
Wie wir wissen hat "Rel15" inzwischen "Bistabil2" zurückgesetzt. Aber, an "Bistabil2" ist nicht nur der Stopper befestigt, sondern auch am
Relais Mittelkontakt der Eingang vom Arbeitskontakt von "Scheibe". Der wurde dadurch inzwischen weg vom Rundenzähler zur
Auszahlungsplatine umgeleitet. Und die letzte Aktivierung von Scheibe leitet die Auszahlung ein.
e) Der Verdrahtungsplan der Rundenzähler-Platine
Es ist wie gesagt die kleinste Platine, auch die Auszahlungsplatine wird nur 80mm breit werden und beide können stehend montiert werden.
Zu den Platinen selbst wurde das meiste schon gesagt, diese muss nur noch gebaut werden.
Geschrieben von Cleantex am 25.12.2017 um 22:27:
3.5.3 Die Rundenzähler-Platine
2. Zusammenbau der Platine
Gestern abend habe ich das Festtagsmenü zubereitet, es ist die einzige vernünftige Alternative zum Auswärtsessen.
Egal, herrliche Tage wo man in Ruhe basteln kann, ohne irgendwelche Störmanöver. Alle Klitschen sind dicht und die
Telefonzentralen unbesetzt.
Ich habe dann auch etwas an der Platine vom Rundenzähler gearbeitet, und zuerst mir noch weiße Sattleford-Folie
bestellt, ich habe mir letztes Mal fast die Augen ausgekugelt.
Zusammen mit der Bohrtabelle ging es also weiter.
Inzwischen ist sie gebohrt und fertig für die Verdrahtung, am zweiten Weihnachtsfeiertag wird wohl wieder Kolophonium
geschnüffelt.
Geschrieben von Cleantex am 30.12.2017 um 17:10:
3.5.3 Die Rundenzähler-Platine
Die Rundenzähler-Platine ist jetzt ebenfalls fertig gebaut. Ob sie funktioniert kann ich erst sagen wenn die Testvorrichtung fertig ist.
Ihr wisst schon, der Kartonwinkel. Da gibt es dann zwei Möglichkeiten, es kommt ein Film oder ich verbringe Silvester in meiner Schmollecke....
Ich hoffe nicht dass ich meine Stickereien erneueren muss, inzwischen bin ich soweit dass ich auch meine Socken stopfen kann.
Geschrieben von Cleantex am 31.12.2017 um 20:46:
3.5.3 Die Rundenzähler-Platine
3. Rundenzähler-Platine -Der Film-
Also doch noch 2017
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