Elektro-Billard Replika Projekt |
Cleantex
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1.1.4 Vorarbeiten am Spielfeld |
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d) Bearbeitung der Messingprofile
Was noch fehlte waren die beiden Antiblockierdreiecke. Ich habe sie zuerst direkt an die Schienen 10 und 11 angelötet,
so bleiben sie auch in Position wenn sie nur in der Mitte fixiert sind.
Die Fixierung ist genau das Stichwort. Bei 6mm Aluschienen wie an den Leitschienen der Spielmarke, ist wie auch bei den
meisten Fingerschläger die 2mm Senkkopfschraube die richtige Wahl.
Bei 5mm Schienen, auch wenn es Messing ist, wird eine 2mm Schraube schon wieder zu dick im Durchmesser, unabhängig
davon dass Messing stabiler als Aluminium ist. Denn allein durch die Bohrung bleibt an beiden Seiten nur noch 5-2/2=1,5mm.
Und durch die Senkung bleibt diese Wandstärke nur in einem kleinen Bereich erhalten. Zuwenig Material.
Ich habe also an Alternativen gedacht, und die gibt es. Bei den Vorkriegsautomaten hatten die Messingschienen auch nur 5mm,
teilweise sogar 4mm. Fixiert hat man sie mit einem 1mm Messingnagel der leicht abgesenkt war. Das war in den 30er.
In den 50er gab es aber schon Schräubchen die kleiner als 2mm waren, und 1,6mm ist genau passend für mich.
Für das Bohren und Senken benutzt man am besten Zentrierbohrer, die gibt es in vielen Grössen. 1mm, 1,6mm und 2mm sind
auch dabei. Einen anderen Vorteil haben sie auch noch, man kann sie im Gegensatz zum Klo-Papier beidseitig benutzen.
Es ist zwar so dass die Senkung bei den Zentrierbohrer 60° anstatt 90°, also steiler als der Nagel- Schraubenkopf ist,
das ist aber auch von Vorteil da die Schraube beweglicher bleibt.
Es gibt dabei auch unterschiedliche Varianten wie man bei der 1,6mm Type auf dem Foto sieht. Beide sind für diesen Zweck
geeignet. Typ A ist der Dünnere und Typ B hat zusätzlich zur 60° noch eine 120° Abschrägung, desshalb auch den dicken Bauch.
Das Problem beim Bohren der Löcher ist dass sie zuerst genau mittig in die Schienen gebohrt werden müssen, und dann die Senkung
genau auf der richtigen Tiefe sein muss so dass die Schraube gerade nicht mehr hervorsteht. Das macht man im besten in zwei Etappen.
Ich habe mir dafür auf einem Brettchen 2 Polystyrolleisten so fixiert dass sie genau 5mm Abstand haben und etwas überstehen.
Mit einem Stück 5mm Drehstahl im Bohrfutter kann man dann genau die Mitte einstellen und fröhlich drauf los bohren,
bis zur definitiven Senkung die im 2ten Akt erfolgt.
Bei der Senkbohrung danach geht es in der Bohrtiefe um zehntel Millimeter. Dabei ist natürlich der Tiefenanschlag an der Bohrmaschine
entscheident. Wer wie ich auch eine Proxxon TBH für solche Arbeiten benutzt, dem kann ich raten, unbedingt den Knopf an der
Tiefenverstellung auszutauschen. Die Original-Rändelschraube ist so mickrig dass es sich nicht richtig fest ziehen lässt,
jedenfalls nicht von Hand. Und die Zange überlebt sie nur kurzfristig. Ich habe sie durch einen Sterngriff (aus Bundeswehrbeständen)
ersetzt, ich habe sogar noch ein paar davon.
Das Problem ist aber dass trotz Tiefenanschlag auch der Druck auf den Hebel der Bohrmaschine eine Rolle spielt wenn es um Zehntel geht.
Die Lösung ist eine Glasplatte als Unterlage und als Bohrstopp. Man stellt den Tiefenanschlag so ein dass die Glasplatte sich noch gerade
verschieben lässt und nur bei starkem Druck auf den Hebel klemmt. Sie anzubohren, das schaffen die Zentrierbohrer nicht.
Jetzt müssen nur noch die Schienen zum Senken auf einer weichen Unterlage in der richtigen Höhe fixiert werden, wie immer mit Scotch
doppelseitigem Klebeband. 2mm Polystyrol haben nicht gereicht, so habe ich noch eine 0,4mm Klarfolie aus einem Hemdkragen
auf die Glasplatte geklebt, dann hat es gepasst.
Für den Münzlauf-Test habe ich ein 8mm Pappelsperrholzbrett mit PU-Parkettlack beschichtet. Das war auch ein Versuch für die
Beschichtung vom späteren Spielfeld.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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03.02.2015 20:06 |
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Cleantex
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1.1.4 Vorarbeiten am Spielfeld |
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e) Anbringen der Messingprofile
Zwischendurch habe ich doch etwas Zeit gefunden und so geht es ein kleines Stück vorwärts. Versuche haben gezeigt
dass die 8mm lange 1,6mm Schraube reicht, auf jeden Fall für das Versuchsfeld vom Münzlauf-Test.
Denn die Schienen sind hier in Pappelholz eingedreht, das keine versteckten Spalten aufweist wie eine Tischlerplatte.
So sind die 10mm langen Schrauben immer noch für den Notfall zu gebrauchen.
Was ich noch versucht habe, den idealen Bohrer-Durchmesser zu finden um die Schraubenlöcher für die Schienen vor
zu bohren. Ich habe mich bei 1,1mm festgelegt, wie es scheint, klappt es am besten damit.
Wichtig ist auch dass die 1,1mm Löcher sehr exakt gebohrt sind, da ansonsten die Schienen nicht richtig sitzen oder
die Schrauben krumm und man hat hier keine zweite Chance.
So habe ich mich entschlossen ein kleines Hilfswerkzeug als Bohrhilfe zu bastelwasteln.
Es soll auch später für die Aluminiumschienen zu gebrauchen sein desshalb gibt es ein freies Loch mit 2mm Durchmesser.
Für die Messingschienen habe ich ein Röhrchen gebraucht das 1,6mm im Durchmesser hat und auf der Unterseite genau
2mm hervorsteht. Der Innendurchmesser sollte für den 1,1mm Bohrer passen.
Was ich gefunden habe ist eine 1,6mm Kanüle 14G aus dem Spritzenhandel. Da läuft sogar ein Pferd davon.
Ein Stück Schiene mit einem 2,5mm Loch (beidseitig verwendbar) sorgt dafür dass die Bohrhilfe senkrecht steht.
Das Stück Rohr habe ich mit 2K eingeklebt und oben etwa 3mm hervorstehen lassen.
Das Vorbohren geht am besten mit einer kleinen leichten Maschine. Für solche Arbeiten (die zahlen mir immer noch kein Gehalt)
ist die Proxxon Micromot ideal. Normalerweise mit Spannzangen die man aber durch das 1-3,2mm Bohrfutter ersetzen kann und
so wird auch die Verwendung von 1,1mm Bohrer möglich. Und durch die Bleistiftform bohrt man automatisch gerade.
Was jetzt die Fixierung der Schienen an der richtigen Stelle anbelangt, das musste ich auch erst herausfinden. Ich hatte nämlich bisher
den Pritt-Kleberoller verwendet um die DIN A4 Blätter richtig aneinander zu kleben für den 1:1 Plan vom Spielfeld und da ich keinen
Plotter habe war das die einzige Möglichkeit. Mit flüssigem Kleber werden die Verbindungsstellen oft runzelig, das schadet dem Maßstab.
Meine Erfahrungen sind eigentlich gut. Versuche den Plan dann ans Holz damit zu kitten hinterlassen hingegen eine Schmiererei.
Also habe ich den Plan einfach seitlich mit Tesaband angeklebt und dann nachgemessen ob alles stimmt. Als nächstes habe ich die
Schienenwege damit abgerollt und versucht die Messingschienen so auf dem Plan zu fixieren, und man wundert sich, das Zeug
hält auch gut auf Metall. So sind alle Bohrungen schnell erfolgt.
Leider war das Zeug noch besser als gedacht, es klebte intensiv an den Messingschienen weiter so stark dass ich sie nach der Operation
im Lösungsmittelbad abwaschen musste. Man hat ja sonst nichts zu tun.
Daraus habe ich gelernt und werde beim nächsten Mal nicht
mehr die "permanent" Variante verwenden. Mag sein dass ich mir den zweiten und dritten Abwasch spare.
Inzwischen sind die Schienen auch auf dem 8mm Pappelsperrholzbrett angeschraubt. Das ging problemlos, wichtig ist aber ein guter
Schraubenzieher mit einer Qualitätsklinge sonst vermurkst man die Mini-Schrauben. Die neuen 4mm "mini-Bits" mit den kleinen Bithalter
sind wirklich eine Alternative zu normalen Schraubendreher von Wiha. Die Kappe sollte immer drehbar sein.
Das Sperrholzbrett habe ich mir auf 30x40cm schneiden lassen, da passte nämlich ein Bilderrahmenglas das so rumlag.
Ich bin noch
dabei eine Halterung für die Münzlauf-Testreihe zu bastelwasteln.
Die Halterung muss auch im Winkel verstellbar sein um eine Maximal-Schieflage am Automaten zu simulieren. Bei 5° Neigung links oder
rechts muss die Funktion noch einwandfrei sein, ansonsten droht ein Upgrade.
Jetzt habe ich eben eine drehbare Monitorhalterung gefunden die ich nicht mehr brauche, das sieht schon mal gut aus. Was also
demnächst folgt ist die Filmreihe "Münzlauf-Test an der Auszahlung"
Ob Stummfilm oder Synchronsprecher ist auch noch nicht sicher, jedenfalls wird es mein erster Test mit der Nikon Coolpix Videofunktion.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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15.04.2015 18:30 |
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Cleantex
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1.1.4 Vorarbeiten am Spielfeld |
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f) Münzlauftests an der Auszahlung
Ich habe das heute durchgezogen, und auch wenn es mein erstes Mal mit der Nikon L820 war hat es doch einigermaßen
geklappt. Die Befestigung an dem gefundenen Monitorständer hat dagegen gut funktioniert. Ich habe zuerst alle Federn
ausgebaut dann die Drehbegrenzung abgeschliffen und die Verschraubungen so eingestellt dass mein Sperrholzbrett
vertikal fixiert ist, sich aber noch um die eigene Achse drehen lässt. Mein grösstes Problem war dabei dass die Videoleuchte
sich immer wieder im Deckglas gespiegelt hat, eine Position seitlich oder oberhalb der Kamera war nicht möglich. Und da ich
leider kein zweites Stativ bei der Hand habe, hat die Bodenbürste vom Staubsauger mir das Leben gerettet.
Mein Video-Arbeitsplatz sah dann heute so aus...
Die L820 Billig-Nikon habe ich hauptsächlich für Videos gekauft, das Aufnahmeformat ist standard 1920x1080, was einen riesigen
Schinken ergibt der stundenlang braucht um ihn auf youtube hochzuladen.
Ausserdem hatte ich im Monitor der Kamera ein
Bildformat 4:3 eingestellt, im Prinzip geht das denn man kann beim Fotografieren zwischendurch auch Videos aufnehmen.
Erst später habe ich gemerkt dass die Aufnahme 16:9 war und so oben und unten Streifen abgeschnitten wurden. Es hielt sich
aber noch im Rahmen so dass ich das Video nur einmal aufnehmen musste. Ich werde vor dem nächsten Film bestimmt die
Gebrauchsanweisung nicht nur oberflächig lesen
, allgemein bin ich aber zufrieden und die Qualität und Speicherkapazität
von diesem Fotoapparat überragt bei weitem alle meist viel teure Video-Kameras die ich bis jetzt hatte. Die etwa 13 Minuten
belegen etwa 2GB in dieser hohen Auflösung, da bleiben immerhin noch 62GB auf der Karte frei.
Dass der Münzlauftest nötig war, sieht man im Video. Das aber war mir vorher bewusst.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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02.05.2015 04:39 |
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Cleantex
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1.1.4 Vorarbeiten am Spielfeld |
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- Matrix reloaded -
Inzwischen habe ich sogar gelernt wie man bei der Nikon den richtigen Bildausschnitt einstellt. Es ist doch einfacher als früher
mit dem (Super) 8mm Zelluloid, wo Vati und Mutti mit abgeschnittenen Köpfen und Beinen rumgelaufen sind.
Aber auch
die energiefressende Mechanik von DV-Kameras ist noch nicht lange her. Alles so schön bunt hier.
Was den Münzlauftest an der Auszahlung anbelangt, da bin ich durch und alle bestehenden Probleme sind gelöst. Das wird
jetzt wieder in das CAD-Programm eingegeben und dann kommen die geänderten Zeichnungen auch.
Sowieso werde ich die Original Cad-Dateien am Ende freigeben, zusammen mit einem Gratis-Tool um sie zu benutzen. Die
Erkenntnisse könnten ja auch für andere Projekte dienlich sein und schlussendlich geht es ja darum Erfahrungen zu sammeln.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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16.05.2015 00:12 |
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Cleantex
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29.05.2015 13:40 |
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Cleantex
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02.08.2015 00:31 |
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Cleantex
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1.1.5 Vorarbeiten am Spielfeld-Gehäuse |
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2. Holzanbauteile für den Rahmen
Als Helmut mir gesagt hat, er sei dabei das Holz für den Winter zu sägen, hat er mich daran erinnert dass bei mir auch noch Holzarbeiten
anstanden.
Wie schon erwähnt ist es bei diesem Projekt so dass das Spielfeld auf jeder Seite 5mm breiter als die Glasscheibe(n) ist. Das hat sich so
ergeben weil sonst die Schienenbefestigung für die Münzführungen zu knapp am Rande gewesen wären. Anderseits konnten die
Glasscheiben nicht von 350mm auf 360mm Breite erweitert werden weil dann für den Münzprüfer nicht Platz genug übrig geblieben wäre.
Es gab also keine andere Möglichkeit ein entsprechendes Profil für die 4 Halterungen an den Seiten zu fräsen. Wobei hingegen die Länge
von Spielfeld und Scheiben gleich sind.
Das Profilfräsen hat mir ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet. Freihandfräsen auf einer schmalen Leiste mit einer Frästiefe von 21mm
ist keine gangbare Lösung. Und ich hasse es ebenfalls schmale Leisten an der Tischfräse 2cm vom Einsatz vorbeizuschieben und unabhängig
davon muss die Leiste immer rechtwinklich und bei 21mm Frästiefe mit genügend Druck gehalten werden. Chips schmecken nicht mit dem Löffel.
Die beste Lösung war schliesslich, Leiste und Stücke davon an ein Brett zu schrauben und damit an der Tischfräse zu arbeiten.
Nach dem Fräsen wird die Leiste in Abschnitte von 10cm gesägt, und diese Teile sind fertig.
Um das Spielfeld in Position zu befestigen müssen wir jetzt noch Klemmen fertigen die an den gefrästen Leistenstücken festgeschraubt werden.
Ich habe mich wieder für Hartgewebe entschieden, das ermöglicht kleine Teile bei hoher Festigkeit und niedrigem Gewicht. Hier aus 8mm
Material gesägt, gebohrt und gefräst.
Für das Rundfräsen habe ich diesmal meinen kleineren Teilapparat benutzt der einen Tisch von 75mm hat, im Gegensatz zum 100mm Tisch.
Er hat auch einige Vorteile besonders bei kleinen Teilen, man kann ihn im Winkel stufenlos verstellen und hier wichtig, er hat 4 Nutenreihen
anstatt 3 beim anderen Tisch.
So kann man ein kleineres Teil mit einer einzigen langen Spannzange festklemmen wie hier getan. Als Basis für das Fräsgut liegt wieder eine 3mm
Guttagliss Unterlage dazwischen. Leicht, verklebt nicht und gibt elastischen Halt an der Spannzange.
Zentriert wird wieder mit dem Stufenbohrer, eine gute Alternative zum Kegel.
Wenn alles komplett ist, sieht eine Seitenhalterung dann so aus.
Die Dimensionen am Holzteil sind dann diese.
Und die Bemaßung der Klemmen sieht so aus.
Ein paar Zusatzteile brauchen wir ebenfalls.
Die übrigen Holzteile entsprechen dem Plan und werden zuerst mit Schrauben am Testrahmen befestigt und dann später im definitiven Gehäuse
zusätzlich verleimt. Die umgefähre Anordnung ist dann diese.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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10.10.2015 00:08 |
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Cleantex
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1.1.5 Vorarbeiten am Spielfeld-Gehäuse |
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3. Fertigstellung der Testvorrichtung
Zuerst danke, lieber Jesus, dass du mir an Weihnachten neben den Märchenstunden auch Freizeit geschenkt hast.
Bevor aber das Fenster zur Testeinrichtung erweitert werden kann, sind noch zwei Arbeiten nötig. Da wäre zuerst einmal das
Aufbohren der 4 Befestigungslöcher an der Münzprüfer-Aussenplatte. Das geht wiederum am besten mit dem Stufenbohrer, da er für
das Ausweiten von vorhandenen Bohrlöchern die ideale Lösung ist. Die 4 Bohrungen werden auf 5 mm erweitert um die m4 Hülsenmuttern
aufnehmen zu können.
Dann müssen noch m4 Gewindelöcher an der Auszahlungsschale angebracht werden. Wiederum wird das Kernloch mit 3,3mm vorgebohrt.
Die Löcher müssen präzise an der richtigen Stelle gebohrt werden, viel Platz ist da nicht. Die Bohrungen sollten auf keinen Fall
die untere oder seitlichen Wandabschnitte berühren sonst sieht man dort nachher im Inneren der Schale die Spuren
vom Gewindeschneider.
Um die Bohrlöcher für die Auszahlungsschale am Gehäuse zu markieren gibt es einen einfachen Trick. Man schraubt rückwärts zwei
m4 Madenschrauben mit Spitze in die Gewindelöcher an der Schale und drückt diese einmal fest gegen das Holz. Jetzt hat man die
Schraubenlöcher übertragen.
Kommen wir ans Fräsen der Aussparungen am Rahmen.
Hierfür habe ich eine 25mm Spanplatte so mit versenkten Schrauben versehen, dass ich sie anstatt des Koordinatentisch an dem
Wabeco Sockel befestigen kann. Die Platte hat 36x50 cm, was in etwa für das Spielfeld passt, aber mit einer größeren "Opfer-Spanplatte"
kann man auch breitere Teile, wie beispielsweise den Rahmen bearbeiten.
Durch das Zusatzteil kann man hier Proxxon-Maschinen (wann bekomme ich endlich Knete von euch)
, auch in unterschiedlichsten Winkel
zum Fräsen festklemmen. Die Halterung ist also wesentlich vielseitiger als nur eine Reduzierhülse von 42mm auf 20mm.
Und da Probieren bekannterweise über Studieren geht, habe ich die Halterung beim zweiten Durchgang von unten in der Wabeco
42mm Aufnahme fixiert. Der Vorteil dabei ist, dass die Maschine näher an der Achsenmitte des verstellbaren Sechskant-
Stahlauslegers ist und somit die Präzision besser wird.
Zum Fräsen habe ich versuchsweise die 3,2mm Raspel von Proxxon benutzt, ich habe zwar gute Langschaftfräser mit 3,4 und 5mm,
denen wollte ich das MDF aber nicht antun, also habe ich die Billigvariante benutzt.
Einen Vorteil habe ich noch festgestellt, wenn man damit von Hand fräst schlägt die Raspel viel weniger zurück wie vierschneidige
Spiralfräser. Die Oberfläche bleibt natürlich etwas rauher, wie man am Ausschnitt für den Münzprüfer sieht. Das lässt sich aber im
Bedarfsfall leicht nachschleifen.
Was den Ausschnitt für den Münzprüfer anbelangt, habe ich versucht ihn so zu formen dass so wenig wie möglich an Material
abgenommen werden muss. Denn überall wo große Löcher sind bedeutet es auch eine reduzierte Belastungsgrenze.
Das ist besonders der Fall zwischen Münzer- und Spielfeld- Ausschnitt. Ich habe gemerkt dass man an der schmälsten Stelle noch
etwa 5mm gewinnen kann wenn man nur an der Vorderseite etwas tiefer in diesen Abschnitt fräst. Das werde ich beim definitiven
Gehäuse-Einbau so tun. MDF ist solider als Buche und die Stabilität des Rahmens in nur 12mm Dicke ist erstaunlich.
Der Auschnitt für die Münzschale muss seitlich um 30° gefräst werden. Hier muss man von beiden Seiten des Rahmens fräsen, also
auch zuerst auf beiden Seiten die jeweiligen Ausschnitte anzeichnen.
Danach geht es an die Montage, Münzprüfer, Schale, Halterungen für das Spielfeld und die Abschuss-Vorrichtung, alles im Augenblick
nur mit Schrauben fixiert. Das Anleimen der Holzteile erfolgt erst am definitiven Gehäuse.
Die Auszahlungsschale ist nur funktionell fertig, ansonsten wird auch sie erst später gefräst, geschliffen und poliert. Auch der
Fingerschnepper, hier die Aluminium-Version, ist unbearbeitet. Ich bin mir da immer noch nicht sicher was ich nehmen werde.
Die Neusilber Version, zusätzlich verchromt, oder die Alu-Version die der Auszahlungsschale am meisten gleicht.
Jedenfalls ist der Schnepper im Augenblick mit Teflonband und einer m8 Kontermutter gesichert. Alles nur zum Testen, und dafür
reicht es immer.
Etwas habe ich mir noch einfallen lassen, nämlich einen einfachen Ständer mit dem man das Ganze vertikal kippen kann und dann
horizontal am Spielfeld arbeiten kann, somit das Anbringen der weiteren Teile, Lampenfassungen, Kontakte, Relais-Steuerung,
elektrische Verkabelungen usw. erleichtert.
Die Vorarbeiten sind damit abgeschlossen, jetzt geht es mit dem Spielfeld weiter, die Voraussetzungen für die weiteren Arbeiten
sind durch diese Test-Vorrichtung optimal.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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30.12.2015 18:58 |
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Cleantex
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1.1.5 Vorarbeiten am Spielfeld-Gehäuse |
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Eine Kleinigkeit gibt es noch zu erwähnen, die eigentlich nie richtig angesprochen wurde.
Es geht um die Abschussmechanik die hier etwas aufwendig aussieht. Das Problem stellt sich wenn man zwischen Glücks- und
Geschicklichkeits- Spiel unterscheiden möchte. So sind die Schlageinrichtungen bei den Allwins Kugelautomaten relativ einfach
gebaut, die Dosiermöglichkeiten sind dementsprechend auch begrenzt und in welche Fangschale die Kugel fällt ist mehr Zufall als Geschick.
Wenn man bei einer viel leichteren Münze einen Einfluß auf die Treffsicherheit behalten möchte, wird auch der Aufbau komplizierter.
So sieht man auch im folgenden Auszug aus dem Bergmann-Patent den Unterschied zum einfachen Kugelabstoß.
Hier besteht der Abschuss aus zwei Teilen, dem inneren Käfig und der auf der anderen Seite des Spielfeld liegenden Schlagteil.
Diese Bauweise kann man auch hier noch sehen, sie war die gleiche für Derby und Favorit.
Favorit - Bergmann
Eine aufwendige Konstruktion mit Ausfräsungen am Spielfeld und Montage auf der Rückseite davon. Mit vielen Nachteilen.
So muss zur Wartung oder einfach nur zur Reinigung am Spielfeld zuerst der Schnepper entfernt werden, dann erst kann man
das Spielfeld lösen. Aber nicht nur die Befestigung am Spielfeld hat mir nicht gefallen, es gibt noch andere Gründe.
So gibt es trotz dem aufwendigen Konzept keinerlei Einstellung für den Schlagpunkt, ebenso hätte man sich den Stopper aussen
am Gehäuse sparen können, wenn man ihn in die Käfig-Konstruktion eingeschlossen hätte.
Es gibt aber einen größeren Fehler in der Konstruktion um wirklich die Geschicklichkeit spielen zu lassen. Das war aber vielleicht auch
so gewollt.
Dazu muss man sagen dass beim Bergmann Favorit/Derby eine Drehfeder benutzt wird. Man merkt selbst wenn man
daran spielt dass die Kraft am Schnepper heftig nahe des Stopper ansteigt, die Münze dreht dann gerne mal 4-5 Runden.
Die ideale Lösung um eine lineare Kraftansteigung am Schnepper zu haben wäre keine Feder, sondern ein Gewicht über einer Rolle.
Hier ist es dann so dass die Energie natürlich mit dem Hebelweg wächst, aber linear so dass man sie kontrolliert.
Das würde dann so aussehen.
Federn, alle Federn und am meisten die Drehfedern haben aber das Problem dass sie sich nur in einem gewissen Rahmen dehnen lassen,
dann wird der nötige Kraftaufwand immer stärker. Die Gegenkraft steigt also nicht linear, wie beim Eimer, sondern exponential, was
wiederum eine Kontrolle der Schlagkraft auf der letzten Schnepper-Strecke fast unmöglich macht.
Diese Kurve habe ich versucht zu korrigieren indem ich das Verhältnis Federweg zu Schnepperweg in die gegengesetzte Richtung
verkleinere, wie auf den Fotos ersichtlich. Je weiter man den Schnepper herunterdrückt, je kürzer wird der relative Federweg.
Ich wollte das unbedingt noch dieses Jahr schreiben, mir stehen noch das orthodoxe Neujahr und das chinesische bevor.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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31.12.2015 18:15 |
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Cleantex
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1.1.6 Die Arbeiten am Spielfeld |
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1. Bohr- und Fräsarbeiten vor dem Lackieren
a) Vorbereiten der Spielfläche
Ich habe mir überlegt wie ich die Arbeiten am präzisesten und am saubersten hinbekomme. Da ich am Wabeco Tisch ja einen langen
Ausleger habe, kann ich die Löcher besser direkt bohren als mit einer Schablone die wieder Fehler hinzu bringen würde.
Die einzige Schablone wird also für das spätere Bohren der Stiftlöcher benötigt werden.
Was ich jetzt brauchte war ein Schutzpapier, das selbstklebend ist und auf dem man zeichnen kann. Zusätzlich soll es auch wieder leicht
entfernbar sein und auf keinen Fall die Spielfläche mit Kleberrückständen verschmutzen.
Gleichzeitig sollten alle Bohrungen durch das Papier problemlos möglich sein.
Das Schutzpapier ist so wichtig weil es am Wabeco Tisch einige Stangen gibt die geölt sind, aber auch an anderen Werkzeugen.
Einmal in den schwarzen Sud gegriffen und das Spielfeld ist versaut. Ich möchte es auf jeden Fall so lassen ohne mit dunkler Beize
darübergehen zu müssen.
Zuerst habe ich nichts anderes gefunden als das 3M-Abdeckpapier. Das ist zuerst sehr teuer, und wie ich an einem Muster feststellen
konnte auch ausgiebig bedruckt, nicht die besten Voraussetzungen um darauf zu zeichnen. 3M Abdeckpapier
Dann aber habe ich ein Ebay-Angebot gesehen, das Papier kostet nur 1/10, ist unbedruckt und hat ansonsten die gleichen Eigenschaften.
Also eine Rolle bestellt. Super, einziges Problem, man sollte auf nicht allzu große Unterschiede in der Raumfeuchtigkeit achten, dann kann
es nämlich schon mal Falten werfen. Die verschwinden aber wieder mit der Tapetenrolle und Standortwechsel.
Bei mir war es so dass ich oben im Hobbyraum gezeichnet habe bei 45% und im Keller, in der Werkstatt 63% Ich habe dann dort die
Heizung aufgedreht und den Luftentfeuchter eingeschaltet.
b) Fräsen der Durchbrüche
Dabei ging es zuerst um das wie. Ich habe also auch hier wieder den Proxxon Industriebohrschleifer benutzt. Als Fräseinsätze habe ich als
erstes die Grobarbeit mit dem Proxxon 3,2mm Raspelfräser erledigt. Der arbeitet auch sehr gut in Holz und ist bei kleinem Durchmesser
auch stabil, weil er einmal nur die Raspelnasen aussen hat und aus HSS besteht das weniger bruchempfindlich ist. Ein billiger Fräser
fürs Grobe. Danach einen nur 3mm dicken VHM Spiralfräser mit 4! Schneiden. Der ist auch noch überlang und hätte ich nur mehr davon
gekauft, jetzt sind sie weg.
Jedenfalls hat das Fräsen mit so dünnen Einsätzen einen riesigen Vorteil, die notwendigen Nacharbeiten in den Ecken bleiben minimal.
Die beiden Durchbrüche im Spielfeld sind insoweit knifflig weil sie einen Rhombus darstellen, das bedeutet beim Vorschub der Y-Achse
vom Wabeco-Tisch dass einige Einstellungen vorgenommen werden müssen.
Als erstes werden vertikal die Auschnitte gefräst die auf Vorder- und Rückseite parallel vorhanden sind. Dann gehen die folgenden
Arbeiten leichter.
Als zweites muss das Spielfeld genau in Fräsrichtung eingespannt werden, zusätzlich muss der Bohrkopf um 30° nach unten stehen
und um 10° respektiv 15° (beide Durchbrüche sind unterschiedlich) nach hinten versetzt.
Wenn alles richtig eingestellt ist braucht man nur noch an den Hebeln der Zahnstangen zu drehen. Einmal in die falsche Richtung,
und du wirst die Asche sein.
Ich hatte aber Glück. Auf der Rückseite verfährt man dann ebenso. Zur Einfachheit habe ich alle Winkel
auf die Opfer-Spanplatte übertragen.
c) Bohren der Löcher
Um es vorweg zu nehmen, sauber bekommt man dies nur hin wenn man neue oder neuwertige Forstnerbohrer verwendet. Auch die kleinen
Löcher sollte man nur mit Forstnerbohrer anbringen, auch wenn man einen 8 oder 10mm Holzbohrer griffbereit hat.
Der Grund ist sehr einfach. Forstnerbohrer schneiden nur auf einer begrenzten Tiefe. Das ist wichtig wenn wie hier das Holz 18mm dick ist.
Normale Bohrer schneiden oben im Loch weiter während sie unten zugange sind.
So hat man gerne einmal Ostereier anstatt kreisrunde
Löcher. Von den Forstnerbohrer werden genau 5 Stück benötigt.
6x 16 mm für die Lämpchen der Gewinnanzeige
3x 14 mm für die Lämpchen der Rundenanzeige
6x 12 mm für die Federkontakte am Spielfeld
1x 10 mm für den Stopper am Auslauf
11x 8 mm für den Stopper an der Weiche, das Langloch an der Weiche, das Langloch am Auslauf und die Langlöcher an der Auszahlung.
Löcher die 100% in Reihe stehen sollten bohrt man am besten, auch wenn richtig angezeichnet, an einem Anschlag. Das ist hier ein
einfaches Stück Brett mit einer Arretierleiste, in der Tiefe genau bemessen.
Die Langlöcher habe ich wieder mit den 2 Kandidaten gefräst die schon die Durchbrüche geschafft haben.
Nur hier steckt der IBS/E in dem Oberfräsengestell. Irgendwann brauche ich eine Vitrine im Wohnzimmer für meine Proxxon-Kollektion.
Als Führungsschiene dient ganz einfach eine Profilleiste aus dem Varijig Fräsrahmenset. Vielseitig und mit verdeckten Spezialklemmen
von unten zu befestigen. Ich hatte das Set im Forum mal vorgestellt Varijig Fräsrahmenset
Ich sehe gerade dass mein Spielfeld männlich ist.
Aber der Sack ist nur von unten angeklebt, als Staubfänger.
Das Spielfeld ist also soweit bearbeitet dass ich jetzt an die Lackierarbeiten denken kann. Auch hier sind zuerst ein paar Tests nötig.
Und auch wenn es auf dem Makro-Foto wie eine Kartoffel aussieht, es ist gerade.
Kompaktkameras halt.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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29.01.2016 22:31 |
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Cleantex
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1.1.6 Die Arbeiten am Spielfeld |
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2. Schleifarbeiten am Spielfeld
Endlich gutes Wetter für staubige Arbeiten draussen. Trotzdem saß mir die Angst im Nacken. Warum ?
Nein, die Frage lautet, warum hat der liebe Gott den Vögeln erlaubt im Flug zu scheißen ?
Ich habe in der Gegend eine riesige Elster, die wirft um mein Haus regelmässig Streubomben und trifft oft zielgenau gleichzeitig ein
Fenster im Ober und im Untergeschoß. Ein Treffer auf die rohe Spielfläche wäre da fatal. Gottseidank ist sie im Augenblick im Liebestaumel
und verbringt die Zeit mit...
Ich habe also zuerst die ganze Fläche mit 120er Papier und dem Akkuschleifer abgezogen, und dann noch mit dem Klotz und
240er Papier eine relativ glatte Oberfläche erreicht.
Die Aussparung unten am Abschuß hatte ich noch nicht erwähnt. Ich habe hier eine Vertiefung von etwa 2,5mm gefräst um an der
empfindlichsten Stelle, wo die Spielmarke noch schlingert, eine Messingplatte einsetzen zu können. Holz würde auf Dauer abnutzen,
man kann das gut an einem alten Elektromat beobachten.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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08.05.2016 18:55 |
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Cleantex
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1.1.6 Die Arbeiten am Spielfeld |
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3. Lackierarbeiten : Das Triangel
Ich muss sagen, vor dem krummen Ding hatte ich Respekt, hier konnte einiges schiefgehen.
Das hätte bedeutet, Neuschleifen der Spielfläche und da ist es wie beim Parkett, nach mehrfachem Nachschleifen kommen die
Leimholzstäbchen zum Vorschein. Das ist aber wieder hier ein Vorteil der Tischlerplatte gegenüber dem Multiplex, die Deckschicht ist dicker.
Es ist nicht das erste Mal dass ich Modelle lackiere, auch mit Maskierungen,
trotzdem, hier war eine Premiere für mich
- auf rohem Holz
- Spraydosen anstatt Airbrush
- sehr großer Maskierfilm
- zweiteiliger Maskierfilm
Zusätzlich die Unbekannten, eine neue Maskierfolie, wegen der Größe, und die SparVar-Farben. Mit Modellbaufarben wollte ich es hier nicht
riskieren.
a) Die CAD-Zeichnung vom Triangel
Auf der allgemeinen Zeichnung vom Spielfeld war das Triangel nur angedeutet, desshalb habe ich zuerst diesen Bereich nochmal gesondert
gezeichnet.
b) Das Erstellen der Maske
Als Maskierfolien waren im Test die von Revell und die von Hansa. Beide gibt es in der benötigten Breite.
Die Folie von Revell hatte ich fast schon weggeworfen, als Maskierfolie ist sie auf Holz eine Katastrophe und hält fast garnicht. Die Hansafolie
hingegen sitzt bombenfest. Dann habe ich gemerkt dass die Revell sogar schlechter am Rücken der Hansa klebt als diese auf dem Holz.
Und hatte dann die Idee sie bei dem Triangel als Transferfolie der beiden Teile zu benutzen.
Das Aufbringen der Maske hat mich einiges Kopfzerbrechen gekostet da sie ja ohne das Schutzpapier an allen Stellen klebt.
Wie also anbringen ? Die Lösung fand ich während dem Hantieren.
Ich habe zuerst die Hansa-Folie mit dem Trägerpapier nach oben auf einer Schneidunterlage fixiert.
Es ist so dass man mit dem Bleistift einigermaßen gut auf diese Rückseite zeichnen kann, allerdings nehmen die blauen Linien keinen
Bleistift an, so zeichnet man besser zwischen dem aufgedruckten Gitter. Nach dem Zeichnen werden die Masken zweiteilig mit dem
Skalpell und dem Schneidezirkel geschnitten. Kritisch ist hier das Überschneiden der Maske, da jedes Loch ein Einsickern von Farbe
und Unterlaufen nach sich ziehen kann.
Nach dem Schneiden drehen wir jetzt den ganzen Maskierfilm um, Hausfrauen nehmen zur Sicherheit einen Teller, hier geht auch
ein flaches Brett.
Man sollte nur darauf achten dass die Maske nicht zu sehr auseinander fällt.
Nun kommt die nächste Operation. Die Piekslöcher von Mal- und Schneidezirkel sind noch vorhanden, die benutzen wir jetzt um
drei Kreise, etwa 11mm im Durchmesser und am besten mit einem schwarzen Filzstift zu malen. Man braucht dazu einen Zirkel
der eine Aufnahme für Filzstifte besitzt. Das ist wichtig weil die Kreise von der anderen Seite der Folie sichtbar sein müssen.
Es geht als nächste Arbeit darum, die Revell-Transferfolie (man kann sie vielleicht auch noch dazu benutzen Marmeladengläser
zu schließen, den Namen Maskierfilm verdient sie nicht) aufzubringen.
Hierbei dürfen die Einzelteile der Maske auf keinen Fall verrutschen oder schlimmer, sich überlappen.
Ich habe mir also gesagt, ich muss eine Seite belasten und die andere Seite streifenweise kleben. Etwa 10cm als Streifen aus der
Revellfolie geschnitten. Das Deckpapier geht sowieso von selbst runter.
Ich brauchte jetzt eine dünne schmale Glasscheibe, aber woher nehmen ?
Ich bin also durch's Haus gestreunt und habe zuerst ein Tablett von einem kleinen Badezimmerschrank an mich gerissen.
Es sollte nicht bei einem bleiben. Aber mit diesen Hilfsmitteln ging es schlußendlich weiter.
Jetzt drehen wir wieder die Maske mit angeklebter Transferfolie auf die andere Seite.
Einen Teller oder das Brett brauchen
wir dazu nicht, es kann nichts mehr verrutschen.
Vorsichtig wird jetzt das innere Band, Trägerpapier inklusive des Maskierfilms an dieser Stelle und am besten zusammen,
mit einem Skalpell gehoben und abgezogen.
c) Das Aufbringen der Maske
Jetzt wird auch noch das verbleibende Trägerpapier abgezogen und es bleibt ein schwabbeliges Etwas und mein nächstes Problem.
Wie bekomme ich die Schwabbel jetzt auf die Spielfeldoberfläche ? Nachträglich justieren geht nicht, wenn sie erst mal irgendwo
festklebt. Ausserdem, durch die Größe hat sie einen Hängebauch, man kann sie nicht manipulieren.
Die Lösung war das zweite Badezimmerschrank-Tablett.
Ich habe die Schwabbel also dort liegen gelassen wo sie lag und beidseitig die beiden Glastabletts oben und unten davon gelegt.
Dann das Spielfeld umgedreht auf die Glasflächen.
Durch die drei Bohrungen im Spielfeld habe ich dieses dann genau über der Maske ausgerichtet. Eine kleine Taschenlampe
(wie beim Elephantenkondom-Set)
hat sich als nützlich erwiesen. Dann die obere Glasfläche abgezogen ohne das Spielfeld zu
bewegen und danach auch die Zweite. Das Spielfeld liegt auf der Maske und es hat geklappt.
6 Brücken liegen hinter mir.
Das Spielfeld drehen wir wieder um, und man sieht die Blasen unter der Transferfolie. Blasen kann es bei dem Maskierfilm nicht geben,
das ist der Vorteil von rohem Holz.
Die letzte Phase ist das Abziehen der Transferfolie. Wir reiben nochmal die Schwabbel gut fest und Revell hält was es verspricht
und lässt sich sauber und ohne Probleme entfernen, jetzt wirklich in die Mülltonne.
d) Das Lackieren vom Triangel
Wie schon angedeutet besteht meine Basis für die Lackierung aus drei SparVar Spraydosen. Die Farbe ist auf Benzinbasis und sollte sich,
Aussagen nach, auch mit PUR-Farbe überdecken lassen. Vorher aber bringe ich dem Pfarrer die Kerze
Ich habe also Klarlack Matt, als Unterlaufschutz, dann als zweite Schicht Orangebraun und Mahagonibraun für den Schluß.
Eigentlich hätte ich eine Lackierung mit der Airbrush vorgezogen, die mitgelieferten Düsen sind doch relativ grob und man muss höllisch
aufpassen. Jedem Nachahmer sei empfohlen sich die entsprechenden Ersatzdüsen (fein) beim Hersteller zu beschaffen, die gibt es im Set.
Eine halbe Stunde hinter dem Klarlack habe ich dann das Orangebraun versprüht. Sieht ein bisschen nach Apocalypse now aus.....
Wie gesagt tendiert meine Erfahrung mit diesen Farben gegen Null. Somit wollte ich nicht sofort das Linierband für die Maskierung der
Kontrastfarbe anbringen, ich habe also lieber eine Nacht gewartet.
Das Linierband ist von ACT und hat 1,6mm Breite. Ich glaube das ist das Maximum was man noch bei solchen Biegungen und Kurven
verwenden kann. Man muss es wirklich sehr gut festdrücken.
Zwei Umrundungen nebeneinander, ehrlich gesagt als ich fertig war habe ich zu sehr gezittert um noch Fotos zu machen.
Und natürlich habe ich keine Sekunde gewartet um die Kontrastfarbe aufzubringen, das Linierband steht unter Spannung an den Biegungen.
Nach etwa 20 Minuten (und schweißgebadet) habe ich dann Linierbänder und Maskierfilme entfernt, und mir ein kühles DAB gegönnt.
Wenn man die ganzen Schwierigkeiten in Betracht zieht, dann bin ich mit dem Resultat eigentlich sehr zufrieden.
__________________ Viele Grüsse
Armand
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08.05.2016 21:43 |
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